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Kritik: Aquaman von Moviejones

Moviejones | 13.12.2018

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MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 12:32 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 12:35 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Silencio

"Gerade WEIL das so ein Riesengeschäft ist, sollten die Filme einfach besser sein. Du zahlst ja einem Fußballer auch nicht Millionen, weil er sich anstrengt, aber nie Tore schießt, sondern weil er Resultate erzielt..."

Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt wird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nun mal bei den meisten nur Routine ist. Auch bestbezahlte Fußballer bauen häufig Scheiße, siehe die deutsche Fußball-Mannschafft bei der letzten WM.

Auch Samsung ist ein Milliardengeschäft, da fließt sogar noch viel mehr Geld als in der Filmbranche. Und sind die Produkte deshalb perfekt? Die Smartphones kosten heutzutage gut und gerne 1.000 Euro. Sind sind qwualitativ besser als vor 10 Jahren? Kaum. Eher überladen mit unnötigem Schnickschnack. Auch wenn die Chefs Millionen verdienen, so verdienen die normalen Arbeiter nur normales Geld im Bereich von 30.000 bis 40.000 Euro jährlich. Schau dir in der Bcuhhaltung die 100 Buchhalter an. Jeder hat andere Qualitäten und nicht jeder hat das gleiche Talent. Und nicht jeder übt seinen Beruf mit Leidenschaft aus.

Glaub mal nicht, dass die Millionengelder der Schauspieler und Regisseure dafür sorgen, dass jeder einzelne der Filmcrew zum Genie wird und Bestleistungen erzielt. Dazu kommt oft noch Zeitdruck und höhere Gewalt, wie Wetterlagen an Drehorten oder wenn in Städten wie Paris gedreht wird (z. B. MI: Fallout), dann hat die Crew manchmal nur ein Zeitfenster von zwei Stunden, um eine anspruchsvolle Szene zu drehen. Das kann gut enden, wie bei Fallout, oder eben auch mal nicht gut laufen. Oft hat man dann auch mal viel Pech und nichts läuft wie geplant. Wenn die Schauspieler dann mal schlechte Tage haben (hat jeder Mal), dann läuft es mit der Qualität auch nicht immer rund. Dafür habe ich absolutes Verständnis.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 12:39 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.916 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Raven13:

"Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt weird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nunmakl bei den meisten nur Routine ist."

Das geht jetzt aber am eigentlichen Punkt vorbei... Was Silencio im Kern ja meinte, sage ich jetzt einfach mal, ist das es schon verwundert das bei diesen Budgets so lausige Dinger am Ende rauskommen. Und ich meine die Basis jeden Filmes, und witzigerweise der billigste Teil, weil man sich einfach mal hinsetzen muss und denken, schreiben und diskutieren muss, ist halt das Drehbuch.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 12:54 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 13:00 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ MB80

"Und ich meine die Basis jeden Filmes, und witzigerweise der billigste Teil, weil man sich einfach mal hinsetzen muss und denken, schreiben und diskutieren muss, ist halt das Drehbuch."

Soso, hast du selbst schonmal Bücher geschrieben und Geschichten erfunden? So einfach ist das nicht, mal eben eine Geschichte zu erfinden, die spannend und interessant ist, eine gute Erzähltruktur hat und zudem noch absolut frei von Logiklücken ist. Das sagt sich immer so leicht daher. Wenn es so einfach ist, dann schreib du doch mal was besseres.

Und dann muss man beim Drehbuch auch noch darauf achten, dass alle Personen emotional immer den richtigen Ton treffen, was dann natürlich immer noch korrekt vom Schauspieler und Regisseur umgesetzt werden muss.

Von "einfach" kann da keine Rede sein. Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter... Irgendwann, wenn sie nahezu perfekt sind, können sie umgesetzt zu werden, dann könnte was sehr Gutes dabei herauskommen. Und auch da hängt es wieder von der perfekten Teamarbeit ALLER Beteiligten ab. Wenn nur ein paar Leute der Filmcrew keinen guten Job machen, merkt man das am Ende am fertigen Produkt. An einem fertigen Film hängt ein endlos langer Rattenschwanz dran. Der Film läuft nur so gut wie die einzelnen Zahlnräder im Inneren.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 12:57 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Das ist aber nur für ganz wenige Personenkreise ein Riesengeschäft. Glaub mal nicht, dass die "normale" Filmcrew, die sicher 95 % aller beschäftigten Leute ausmachen, ebenfalls übermäßig gut bezahlt weird. Die meisten dort haben mit Sicherheit nur normale Gehälter und machen ihren täglichen Job, der nunmakl bei den meisten nur Routine ist."

Jupp und die Leute sind bereits bezahlt worden, wenn der Streifen in den Kinos läuft. Denen könnte es wahrscheinlich nicht egaler sein, was der einspielt, die gehen am nächsten Tag ganz normal zur Arbeit. Wenn sie überhaupt bezahlt werden, es gibt unglaublich viele Stellen, die mit Leuten besetzt werden, die irgendwann mal dadurch in bezahlten Jobs landen wollen. Die Leute, die was vom Einspielergebnis haben, sind allerdings auch die Entscheidungsträger, die eben die Qualität mitbestimmen können. Der Kabelträger wird auch bei einem Flop noch einen Job an einem anderen Set finden können.

"Auch Samsung ist ein Milliardengeschäft, da fließt sogar noch viel mehr Geld als in der Filmbranche. Und sind die Produkte deshalb perfekt? Die Smartphones kosten heutzutage gut und gerne 1.000 Euro. Sind sind qwualitativ besser als vor 10 Jahren?"

Wenn dir die Qualität nicht passt, kauf halt kein Samsungprodukt, bis die anfangen Leute in entscheidenden Stellen auszutauschen. Da sehen die aber keine Veranlassung für, wenn die Leute weiter einkaufen.

"Glaub mal nicht, dass die Millionengelder der Schauspieler und Regisseure dafür sorgen, dass jeder einzelne der Filmcrew zum Genie wird und Bestleistungen erzielt. "

Brauchen die auch nicht. Das würde ja im Umkehrschluss auch bedeuten, dass jedes Crewmitglied gleich viel zum Gelingen eines Filmes beiträgt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall...

"Dazu kommt oft noch Zeitdruck und höhere Gewalt, wie Wetterlagen an Drehorten oder wenn in Städten wie Paris gedreht wird (z. B. MI: Fallout), dann hat die Crew manchmal nur ein Zeitfenster von zwei Stunden, um eine anspruchsvolle Szene zu drehen. Das kann gut enden, wie bei Fallout, oder eben auch mal nicht gut laufen. Oft hat man dann auch mal viel Pech und nichts läuft wie geplant. Wenn die Schauspieler dann mal schlechte Tage haben (hat jeder Mal), dann läuft es mit der Qualität auch nicht immer rund. Dafür habe ich absolutes Verständnis. "

Ja, aber wenn es schlecht endet, macht das doch den Film nicht irgendwie besser. Wann hast du mal einen Film gesehen und gedacht "Tjoa, wenn die bessere Wetterbedingungen gehabt hätten, wäre das vielleicht besser gewesen?". Das irgendwas aus diversen Gründen nicht klappt, ist eine Erklärung, keine Entschuldigung. "Solo" bleibt ein unterdurchschnittlicher Film, auch wenn ich die turbulente Produktionsgeschichte kenne. Und wenn irgendwas schlecht ist, ich die Geschichte eben nicht kenne, wie soll ich das dann entschuldigen? Oder soll ich dann einfach sagen, dass man schon einen guten Grund gehabt haben wird, einen schelchten Film in die Kinos zu bringen für den ich dann auch noch Geld ausgebe?

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 13:05 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Soso, hast du selbst schonmal Bücher geschrieben und Geschichten erfunden? So einfach ist das nicht, mal eben eine Geschichte zu erfinden, die spannend und interessant ist, eine gute Erzähltruktur hat und zudem noch absolut frei von Logiklücken ist. Das sagt sich immer so leicht daher. Wenn es so einfach ist, dann schreib du doch mal was besseres."

Er hat da nie etwas von "einfach" gesagt. Er hat gesagt, dass es verwundert, wenn Profis, die gut verdienen und in ihrem Bereich eben in der obersten Liga spielen, da schon scheitern...

Ich muss übrigens nicht besser schreiben als die. Ich brauche kein Koch zu sein, um zu sagen, dass ein Hundehaufen nach Scheiße schmeckt...

"Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter..."

Steile These. Schrader hat "Taxi Driver" in sechs Tagen geschrieben.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
14.12.2018 13:31 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 13:34 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Zur Filmkritik:

Ein bißchen bin ich überrascht über die Härte der Kritik, aber ich halte MJ diesmal zu Gute, dass sie es besonders gut machen wollten - daher auch zwei Redakteure (für einen recht banalen Film - nicht negativ gemeint). Ich werde mir trotzdem meine eigene Meinung bilden, mal sehen ob ich Berlin IMAX nächste Woche schaffe, Daumen Drück :-)

Raven:

Deswegen sind die besten Drehbücher auch meist die, die über Jahre geschrieben werden. Sie werden immer wieder gelesen, überarbeitet, nochmal gelesen, nochmal überarbeitet und so weiter... Irgendwann, wenn sie nahezu perfekt sind, können sie umgesetzt zu werden, dann könnte was sehr Gutes dabei herauskommen.

Halte ich für bedingt richtig, es kommt auf den Inhalt an, so manch existentieller Film braucht gar kein richtiges Drehbuch, sondern eine Ahnung dessen, was gewollt ist. Auch gibt es sehr oft den Fall, das zu viele Köche den Brei verderben, oder so lange an einem Werk rumgepfuscht wird, bis etwas Gutes zu einem Monstrum wird. So eine pauschale Aussage ist bei der eigentlich gut gemeinten Grundintention deiner Aussage trotzdem nicht ohne weiteres unterschreibbar wink

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
14.12.2018 15:40 Uhr
2
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Zum Thema Wertungen ein paar Sätze von mir, weil ich das Problem damit nach inzwischen 138 selbst verfassten Reviews ja auch ein wenig kenne:

Persönlich empfinde ich die Punktewertung oftmals als den undankbarsten Teil einer Review und würde ihn durchaus gerne weglassen. Warum? Weil die Review selbst die beste Wertung ist, die ich einem Film geben kann. Schreibe ich über 6 oder 7 Absätze relativ differenziert auf, warum mir welche Aspekte eines Films gefallen haben und begründe dabei fundiert meine Standpunkte und Bemängelungen, kann jeder Leser hinterher feststellen, ob ich einen Film gut fand oder eben nicht. Selbes gilt ja für die MJ-Kritiken. Ich kann auch ohne Punkte drunter in der Regel sehr gut herauslesen ob ein Film den Redakteuren zusagte oder nicht und wieso das so ist. Darum sollte es in jeder Kritik doch auch gehen. Einen subjektiven Standpunkt erläutern, dabei versuchen jeden halbwegs objektiv bewertbaren Aspekt (Darstellerleistung, Kamera, Schnitt, Score, Drehbuch) einfließen zu lassen und am Ende ein Fazit geben.

Die Punkte die dann drunter stehen sind eben für diejenigen gedacht, die sich diese Scheuklappen aufsetzen wollen und ohne fundierte Informationen denken, sie könnten einen Film kategoriesieren. Ich muss am Ende bei der Punktevergabe immer überlegen, ob ich nun eher "meine" Wertung drunterschreibe, oder eher "eine" Wertung, die möglichst objektiv ist. Falls die beiden zu weit auseinandergehen, schreib ich auch mal zwei drunter oder ne Tendenz für den Fall, dass der Zuschauer "xyz berücksichtigt", sodass es differenzierter wird. Aber trotzdem wird jedes Mal dann, wenn ne Zahl drunter steht der Text selbst abgewertet, weil die meisten "Leser" eben oftmals nur die Zahl sehen und von Beginn an entweder mit dieser einverstanden sind oder sie ablehnen. Daraus ergibt sich ja nicht umsonst der häufigste Diskussionsaspekt bei vielen Reviews: "Warum hat Film xy nur diese oder jene Wertung bekommen?" - ja lies doch einfach die Kritik, da steht es drin.

Wenn ich könnte, würde ich zu gern ein Kritikensystem haben, welches ermöglicht die Wertung wegzulassen, sodass der Text am Ende ist was zählt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 16:04 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ZSSnake:

"Persönlich empfinde ich die Punktewertung oftmals als den undankbarsten Teil einer Review und würde ihn durchaus gerne weglassen. Warum? Weil die Review selbst die beste Wertung ist, die ich einem Film geben kann."

Tausendmal das. Einrahmen, unter jede Review setzen. Die Punktwertung ist ein Zusatz, eine Tendenz bestenfalls, aber nie das abschließende Fazit. Wir können natürlich stundenlang diskutieren, welche Punktzahl welchem Film gerecht wird, aber letztendlich haben wir damit eine Menge digitale Tinte verschwendet, ohne irgendwas gesagt zu haben. Und damit wird man den Filmen, über die man spricht, wohl noch weniger gerecht, als es die schlechteste Kritik je könnte.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 16:06 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.916 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Raven13:

Ja, Silencio hats ja eigentlich schon gesagt, dass ein Drehbuch einfach zu schreiben ist meine ich nicht.

Da wir von Budget reden meine ich natürlich so Basissachen wie Handlung, Charaktere, Dialoge etc. Alles was man vorher solide auf Papier gießen kann. Natürlich kann dann immer noch viel in der "Übersetzung" schief gehen (leg mal das Drehbuch von "Schindlers Liste" in den Schoß von Michael Bay...), aber im Grunde geht es doch nur darum:

Diese großen Hollywood Blockbuster haben quasi unendliche Mittel zur Verfügung. Wenn mir also eine vorhersehbare Story serviert wird, austauschbare Charaktere und peinliche Dialoge, warum soll ich das als "Popcornkino" dann entspannter bewerten? Wenn jemand mit riesigen Ressourcen ein mäßiges Ziel anvisiert, und eigentlich das Geld nur in Effekte verbrennt, warum soll ich das belohnen?

Mich schreckt auch keine 7/10 Wertung ab, für mich ist das ein solides "gut, Empfehlung!".

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
14.12.2018 16:22 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ Silencio:

Danke für den Hut.

Eben. Die Wertung ist für mich persönlich maximal n Gradmesser wo ich einen Film innerhalb meiner ganz persönlichen "Skala" einordnen würde, verglichen mit anderen Filmen des Genres unter Einbezug meiner Gedanke während des Schauens. Allerdings weiß ich im Kopf hinterher über die meisten Filme nur noch wieso ich sie gut oder schlecht fand, wie meine Punktwertung ausfiel vergesse ich oft sehr schnell und würde vielleicht je nach Tagesform auch den einen oder anderen mehr oder weniger geben.

Würde ein Freund mich nach nem Film fragen und sagen "Hey, du hast Film xyz schon im Kino gesehen, wie fandst du den?" würde ich ja auch nicht antworten mit "7/10", sondern ihm erklären was ich vom Film hielt, wo ich Probleme sah, was gut war und wo man gegebenenfalls enttäuscht werden könnte. Der Diskurs kann ja nur auf Basis der Gedanken zum Film und dessen Umsetzung und Aussage wirklich entstehen. Die Wertung ist subjektiv und völlig willkürlich dahin gesetzt. Das beste Kompliment als "Kritiker", das ich über die Jahre einige Male bekommen habe war für mich immer "Man kann aus deiner Review genau herauslesen, warum du einen Film so bewertet hast." Dann hab ich alles richtig gemacht, weil ich ja den Anspruch an mich habe informativ einen möglichst spoilerfreien Anhaltspunkt zu geben, ob ein Film den Kinobesuch bzw. das Anschauen wert ist.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MB80 : : Black Lodge Su
14.12.2018 16:25 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 16:25 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.916 | Reviews: 44 | Hüte: 261

ZZSnake:

"Schreibe ich über 6 oder 7 Absätze relativ differenziert auf, warum mir welche Aspekte eines Films gefallen haben und begründe dabei fundiert meine Standpunkte und Bemängelungen, kann jeder Leser hinterher feststellen, ob ich einen Film gut fand oder eben nicht. Selbes gilt ja für die MJ-Kritiken. Ich kann auch ohne Punkte drunter in der Regel sehr gut herauslesen ob ein Film den Redakteuren zusagte oder nicht und wieso das so ist. Darum sollte es in jeder Kritik doch auch gehen."

Danke!

Roger Ebert hat mal gesagt, dass er die Zuhörer/Leser für intelligent genug hält, bei einer gescheiten Kritik herauszulesen ob ihnen der Film gefällt oder nicht.
Wenn ich aus einer perfekten Kritik herauslese, dass der Film sehr Artsy-Fartsy und langsam ist, und darauf habe ich gerade keine Lust, saust ja aus dem Himmel kein Stempel mit der Aufschrift "Dumm" auf mich hernieder. Und wenn ich einen Verriß lese, in dem einem Film der moralische Bankrott erklärt wird, und ich gerade Lust auf was Kontroverses habe (oder ich das einfach kontrollieren möchte), steht ja auch nicht die Moralpolizei vor der Tür.

MJ hat ja ganz gut erklärt warum sie den Film nicht mochten, gleichzeitig aber auch schrieben was einem gefallen könnte. Ich halte das für eine gut ballancierte Kritik...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
14.12.2018 16:51 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 16:54 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ MB80:

Auch dir ein herzliches Dankeschön.

Ebert, auch wenn ich nicht immer mit ihm und seinen Ansichten übereinstimmte, war halt nicht umsonst einer der ganz großen in seinem Fach, der auch von vielen Filmschaffenden respektiert wurde. Ich hab selbst seine Kritiken gerne gelesen, in denen er ne völlig andere Position vertrat als ich zu nem Film. Das mag aber auch daran liegen, dass Ebert zu allererst eben Filmliebhaber war und erst in zweiter Instanz ein Kritiker. Ich denke ebenfalls, dass MJ das häufig (nicht immer, z.b. die zu Fast and Furious 8 hängte sich mE zu sehr an bestimmten Aspekten auf, um mir zuzusagen) wirklich gut hinbekommt und die Reviews in der Regel auch völlig ohne Punkte drunter auskommen würden. Grade aus dieser Review hier konnte ich gut herauslesen, dass ich den Film vermutlich je nah Tagesform einfach und "doof" feiern werde.

"Wenn ich aus einer perfekten Kritik herauslese, dass der Film sehr Artsy-Fartsy und langsam ist, und darauf habe ich gerade keine Lust, saust ja aus dem Himmel kein Stempel mit der Aufschrift "Dumm" auf mich hernieder. Und wenn ich einen Verriß lese, in dem einem Film der moralische Bankrott erklärt wird, und ich gerade Lust auf was Kontroverses habe (oder ich das einfach kontrollieren möchte), steht ja auch nicht die Moralpolizei vor der Tür."

Eben. Ich möchte ja wissen, ob mir n Film "heute" gefallen würde und ne gute Review sagt mir ja auch irgendwo was darüber, ob der eventuell an nem "dummen" Tag genau mein Ding wäre. Ich hab ja beispielsweise bei meiner eher vernichtenden Predator - Upgrade Kritik bereitwillig eingeräumt, dass der Film sicher für nen bierseligen Abend mit Kumpels durchaus taugen könnte. Ich hab ihn nüchtern im Kino gesehen und fand ihn halt eher grausig wink

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 16:58 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Silencio:

"Brauchen die auch nicht. Das würde ja im Umkehrschluss auch bedeuten, dass jedes Crewmitglied gleich viel zum Gelingen eines Filmes beiträgt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall..."

Das sehe ich etwas anders: Das Kleinvieh macht mehr Mist als das große Vieh. Oder: Die Stützbalken sind ebenso wichtig wie das Dach. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Machen die Kostümbildner scheiß Kostüme (siehe der neueste Robin Hood), dann hat das schon eine enorm negative Auswirkung. Bauen die Setbauer und Setdesigner schlechte Sets, macht sich das ebenfalls sofort bemerkbar. Bekommen die Bürokräfte es nicht hin, bestimmte Drehorte zu "buchen", dann kann nicht am gewünschten Ort gedreht werden. Jeder ist wichtig. Auch der kleine Mann, der Kaffee kocht, denn wenn der Kaffee scheiße schmeckt, ist evtl. die Crew schlecht gelaunt, was wiederum zu einem schlechten Ergebnis am Drehtag führt. Chaostheorie. Alles ist eine große Maschinerie, die nur so gut läuft wie ihre Einzelteile, und seien sie noch so klein. Klar, es gibt immer Führungspersonen, aber auch die bauen, unabhängig vom Verdienst, mal Scheiße. Das Geld, das ein mensch verdient, sagt noch lange nichts über seinen mentalen Zustand aus. Jeder hat mal schlechte Tage.

"Er hat da nie etwas von "einfach" gesagt. Er hat gesagt, dass es verwundert, wenn Profis, die gut verdienen und in ihrem Bereich eben in der obersten Liga spielen, da schon scheitern..."

Würde man mein Gehalt von heute auf morgen auf 50.000 Euro / Monat erhöhen, würde ich dadurch nicht automatisch zu einem Genie, der keine Fehler mehr macht. Glaubst du wirklich, dass ein Fußballer, der Millionen verdient, besser spielen kann als ein extrem talentierter Fußballer, der sich Vereinssport vielleicht nicht leisten kann? Oft spielt Einfluss, Vitamin-B und Geld eine große Rolle, ob man bei den Profis reinkommt. Oft gibt es weiter unten in der Nahrungskette soagr talentiertere Leute. Also das hohe Gehalt der hohen Tiere bedeutet noch lange nicht, dass diese Person auch Talent hat.

"Ich muss übrigens nicht besser schreiben als die. Ich brauche kein Koch zu sein, um zu sagen, dass ein Hundehaufen nach Scheiße schmeckt..."

Ich würde die Scheiße gar nicht erst bewerten, weil sie schon scheiße riecht. laughing Ich bewerte nur Dinge, die grundsätzlich mein eigenes Interesse abdecken. Ein deutscher Film würde bei mir in 9/10 Fällen ebenfalls mit maximal Mittelmaß bewertet werden, weil die deutschen Filme subjektiv für mich nur Scheiße sind und auch so schmecken. Ob das aber objektiv der Wahrheit entspricht, kann ich schelcht beurteilen, weil ich dagegen grundsätzlich eine Abneigung habe. Wenn also Leute daherkommen und sagen: "Totale Scheiße!", dann kann ich nur sagen: "Warum befasst du dich dann damit und verschwendest deine wertvolle Lebenszeit damit? Mach es besser!" Wenn ich einen Koch für seine schlechten Kochkünste kritisiere, dann sollte ich auch den Mumm haben, es selbst besser zu machen. Bei so macnhem Kritiker fällt mir auch oft auf, dass er bestimmte Genres überhaupt nicht mag, aber dennoch vernichtenden Kritiken schreibt. Wo liegt der Sinn? Der Kritiker verschwendet Zeit und die Kritik ist für Fans des Genres nutzlos. Zudem verfälscht sie das Durchschnittsergebnis.

"Steile These. Schrader hat "Taxi Driver" in sechs Tagen geschrieben."

Wo wir wieder beim Thema "Genie und Talent" wären. Nicht jeder ist von Geburt an ein Genie. Der eine kann gut Texte schreiben, der andere kann gut Texte auseinandernehmen. laughing

Aber ich denke, wie haben da halt einfach grundlegend andere Ansichten bei dem Thema und kommen da nicht wirklich auf einen Nenner. Aber es macht doch trotzdem immer wieder Spaß, hier mit dir und anderen zu diskutieren. -)

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.12.2018 17:05 Uhr | Editiert am 14.12.2018 - 17:06 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.229 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ ZSSnake

"Wenn ich könnte, würde ich zu gern ein Kritikensystem haben, welches ermöglicht die Wertung wegzulassen, sodass der Text am Ende ist was zählt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung."

Das ist auch ein wahres Wort. wink

@ MB80

"Diese großen Hollywood Blockbuster haben quasi unendliche Mittel zur Verfügung. Wenn mir also eine vorhersehbare Story serviert wird, austauschbare Charaktere und peinliche Dialoge, warum soll ich das als "Popcornkino" dann entspannter bewerten? Wenn jemand mit riesigen Ressourcen ein mäßiges Ziel anvisiert, und eigentlich das Geld nur in Effekte verbrennt, warum soll ich das belohnen?"

Dem habe ich nichts entgegenzusetzen. Oft wird das Geld scheinbar wirklich an der falschen Stelle verbrannt. Meist sind Filme im mittleren Budgetbereich von 50 Mio Dollar auch deswegen besser, weil die Ressourcen besser eingeteilt werden. Aber das ist halt auch nicht immer so.

"Mich schreckt auch keine 7/10 Wertung ab, für mich ist das ein solides "gut, Empfehlung!"

Für mich doch ebenfalls. wink

Aber der Durchschnitts-Zuschauer sieht das glaube ich etwas anders und sagt doch schon bei 7/10: "Oh, sooo schlecht?". Höre und lese ich immer wieder, vor allem im Spielebereich, wo alles unter 80 % schon fast grundsätzlich abgelehnt wird. Aber die Spielemagazine geben für 08/15-Spiele wie Call of Duty 137 immer noch 90er-Wertungen, obwohl die Spiele nichts mehr zu bieten haben als die 136 Vorgänger. Aber Spiele, die sich bemühen, etwas originelles zu erschaffen, dafür aber technisch meist schwächeln, bekommen meist nur 70 bis 80 %.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Silencio : : Moviejones-Fan
14.12.2018 17:35 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Raven:

"Machen die Kostümbildner scheiß Kostüme (siehe der neueste Robin Hood), dann hat das schon eine enorm negative Auswirkung. Bauen die Setbauer und Setdesigner schlechte Sets, macht sich das ebenfalls sofort bemerkbar. "

Ja. Und deine Aufgabe als Produzent und Regisseur ist es, solche Sachen nicht durchzuwinken. "Ich hab mir bei dem Design das gedacht..:" "Mag sein, gefällt mir nicht, mach das anders." Gute Filmemacher zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch diese Aspekte ihrer Arbeit im Griff haben. Kein Kostümbildner der Welt kommt mit fertigen Designs ans Set, die vorher keiner gesehen und abgesegnet hat, das wird alles in der Vorproduktionsphase geplant.

" Auch der kleine Mann, der Kaffee kocht, denn wenn der Kaffee scheiße schmeckt, ist evtl. die Crew schlecht gelaunt, was wiederum zu einem schlechten Ergebnis am Drehtag führt. Chaostheorie. Alles ist eine große Maschinerie, die nur so gut läuft wie ihre Einzelteile, und seien sie noch so klein. "

Erklär mal deinem Chef, dass du schlecht arbeitest, weil der Kaffee scheiße schmeckt.

"Würde man mein Gehalt von heute auf morgen auf 50.000 Euro / Monat erhöhen, würde ich dadurch nicht automatisch zu einem Genie, der keine Fehler mehr macht. Glaubst du wirklich, dass ein Fußballer, der Millionen verdient, besser spielen kann als ein extrem talentierter Fußballer, der sich Vereinssport vielleicht nicht leisten kann? Oft spielt Einfluss, Vitamin-B und Geld eine große Rolle, ob man bei den Profis reinkommt. Oft gibt es weiter unten in der Nahrungskette soagr talentiertere Leute. Also das hohe Gehalt der hohen Tiere bedeutet noch lange nicht, dass diese Person auch Talent hat. "

Und Leute die kein Talent haben, unterstütze ich nicht mit meinem Geld. Damit die oben wegkommen, die den Platz für bessere Leute belegen. Dass da oben gerade häufig Leute sitzen, die verkacken, ist doch genau das, über das MB80 sich so wundert...

"Wenn also Leute daherkommen und sagen: "Totale Scheiße!", dann kann ich nur sagen: "Warum befasst du dich dann damit und verschwendest deine wertvolle Lebenszeit damit? Mach es besser!" Wenn ich einen Koch für seine schlechten Kochkünste kritisiere, dann sollte ich auch den Mumm haben, es selbst besser zu machen."

Sorry, aber das ist a) ziemlich unaufgeschlossen der Materie gegenüber und b) auch ziemlich lebensfremd. Wenn mein Automechaniker scheiße arbeitet, muss ich nicht den Mumm haben, das besser zu machen, ich suche mir jemanden, der besser arbeitet. Stellst du dich im Restaurant hinter den Herd, wenn das Essen nicht schmeckt? Operierst du dich nach einem ärztlichen Kunstfehler selber, statt dir einen neuen Arzt zu suchen? Also bitte...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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