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Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte

Moviejones | 08.07.2019

Hier dreht sich alles um die News Halle Bailey Shitstorm: Unser Kommentar zur "Arielle"-Debatte. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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93 Kommentare
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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
06.07.2019 19:36 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Silencio
Da sieht man welche Kraft auch in wenigen Worten innewohnen kann. Und das, obwohl ich dich von gar nichts überzeugen wollte.

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ArneDias : : Mr. Wick
06.07.2019 19:40 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255

Das große Problem vor allem an dieser Diskussion und Thematik ist, dass kaum jemand gewillt ist anderen zu zu hören oder gar sich mit dessen Argumenten beschäftigt. In jedem anderen Thema, z.B. ein neuer Trailer, kann man seine Meinung sowohl positiv wie negativ oder gemischt kundtun und darüber diskutieren. Nicht so hier, bei dieser Thematik. Hier scheint es nur Schwarz und Weiß zu geben. Das finde ich enorm bedenklich und sogar gefährlich. Extreme sind nie gut, schon gar nicht für eine offene und tolerante Gesellschaft.

@luhp92, ich muss dich hier leider als Beispiel anführen, denn du machst meiner Ansicht nach genau diesen Fehler. Du gehst nicht auf meine Argumente ein, sondern nimmst einfach einzelne Sätze aus dem Kontext. "Erfunden von einem Dänen" war Teil einer Argumentationskette (u.a. zusammen damit, das Arielle die Enkeltochter eines griechischen Gottes ist). Für sich allein stehend ist der von dir heraus genommene Satz aus meinem Text schwach und nicht haltbar, würde dieser Satz allein stehend doch implizieren, dass nur Schwarze Autoren Schwarze Figuren erfinden könnten, was natürlich völliger blödsinn ist. Doch du hast diesen Satz so hingestellt, meine komplette Argumentation und Aussage damit gezielt verfälcht und meine Argumentationskette ignoriert.

Ich will dich keinesfalls angreifen. Ich möchte damit nur aufzeigen, dass wir alle ein Problem bei solchen Diskussionen haben und viel zu sehr auf unsere eigene Meinung festgefahren sind, die Argumente der anderen gar nicht hören wollen.

Was viele nicht zu verstehen scheinen: Man kann ganz entschieden gegen diese Casting Entscheidung sein, eben weil man für Gleichheit ist. Weil man möchte das u.a. Schwarze mehr Rollen bekommen, mehr geachtet werden und es hoffentlich irgendwann einmal egal ist, wer welche Rolle bekommt. Ich sehe Disney hier sehr kritisch, da sie meiner Meinung nach einen viel zu aggressiven und falschen Weg gehen, vieles zu sehr erzwingen und damit dem ganzen enorm schaden.

Und damit zu meinem letzten Punkt. @Luhp92 meinte auf eine meiner Aussagen

Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität.

Auch hier kann ich nur vermuten, das meine Aussage misverstanden wurde. Erneut das Beispiel Disney und Aladdin (Spoiler zum Ende): Das man von der Vorlage abweicht, und Jasmin mehr zu tun gibt, finde ich nicht verkehrt. Sie am Ende aber zum Sultan zu kühren, die selbstbestimmung der Frau dadurch nochmal mehr hervorzuheben, war meiner Ansicht nach nicht gelungen und eben auch historisch falsch und fühlte sich unangenehm erzwungen an. Denn so war es damals nunmal nicht, eine Frau konnte nicht Sultan werden. Märchen hin oder her, der Film spielte ja immerhin in dieser Welt und die wurde auch nicht anders dargestellt. Es machte also selbst in der dargestellten Welt des Filmes keinen Sinn.
Gleiches gilt übrigens auch für einen Western z.B., hier gibt es nunmal gewisse Filmregeln, eine bestimmte Art von Welt. Ein Grundgerüst könnte man es vielleicht nennen. Das schränkt aber keineswegs die künstlerische Freiheit ein. Es macht einen Western schlicht zu einem Western.

Mein persönliches Problem mit der ganzen Sache ist: Meiner Ansicht nach nutzt Disney dieses Casting erneut schlicht für ihre seit Jahren aggressiv betriebene Agenda aus und dies völlig unnötig. Es fühlt sich nicht organisch an. Ich bin der Meinung: Die richtige Person sollte für die passende Rolle ausgewählt werden. Im Falle von Mulan kann dies z.B. nur eine Person asiatischer Herkunft sein, was nicht heißt, dass ich etwas gegen Weiße habe. Die Figur Mulan gibt dies einfach her, sowohl von der Geschichte selbst als auch dem historischen Kontext der Geschichte her. Bei Arielle verhält es sich ähnlich, Argumente dafür lieferte ich bereits in meinem vorherigen Beitrag. Disney hat meiner Ansicht nach Halle Baily nicht ausgewählt weil sie die einzig richtige für die Rolle war, sondern schlicht um ihre Agenda weiter auszubauen. Ich bezweifel sogar, das Disney überhaupt nach einer weißen Schauspielerin für die Rolle gesucht hat. Aber das ist schlicht eine Vermutung meinerseits. Es würde für mich aber ins Bild passen, wie Disney sich hier seit Jahren verhält.

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ChrisKristofferson : : Moviejones-Fan
06.07.2019 20:20 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 20:49 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.15 | Posts: 638 | Reviews: 0 | Hüte: 7

@Silencio
Aber hier, extra für dich, kurz meine Gedanken zu luhps Äusserungen:

Hans Christian Andersens "Die kleine Meerjungfrau" ist ein Märchen aus dem Jahr 1837, das war vor ca. 180 Jahren. Heute haben wir das 21. Jahrhundert und wenn man da europäische Wurzeln und europäisches Kulturgut mit weißer Ethnie gleichsetzt, dann finde ich das problematisch. Das ist doch längst nicht mehr der Fall.
Was genau hat die aktuelle Situation mit der Entstehung der Vorlage bzw. dessen Wurzeln zu tun? Ich denke es kann nicht schaden manches im jeweiligen Kontext zu sehen.

Mir wäre es neu, dass Weiße im westlichen Kino jemals benachteiligt behandelt oder nicht repräsentativ darstellt wurden.
Wurde das gesagt? Ich finde es zwar auch übertrieben rothaarige Menschen als unterrepräsentiert darzustellen, aber das sollte nicht automatisch alle Änderungen an einer Vorlage legitimieren.

Das wäre das Ende künstlerischer Freiheit und Kreativität
Das halte ich für eine komplette Ausrede, immerhin wird gerade bei Debatten über Whitewashing Bezug auf die historische Korrektheit genommen. Siehe auch beim genannte Alladin - welches ebenfalls ein Märchen ist. Auch die Prince of Persia Verfilmung steht deswegen in der Kritik.

Das spielt doch überhaupt keine Rolle. Williams Shakespeare war beispielsweise Brite, "King Lear" und "Macbeth" spielen in Britannien, Akira Kurosawa hat sie dagegen als japanischen Historienfilme adaptiert. Sind es deswegen jetzt schlechte Filme?
Wenn Kursoawa eine Geschichte(!) korrekt in das historische Japan transferiert ist das in Ordnung. Umgekehrt wurde mit die glorreichen Sieben auch die Sieben Samurai in den Wilden Westen verlegt. Hier geht es (für mich) um die Darstellung im jeweiligen geschichtlichen und geografischen Kontext und nicht um die Geschichte selbst.

Auch das ist bei einem Märchenfilm wie "Arielle" ebenfalls vollkommen egal, da es über keiner Realitätsanspruch verfügen dürfte.
Dieses Argument können wir jetzt wahrscheinlich auf fast jeden Punkt in dieser Diskussion anwenden und sie somit für beendet erklären.

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fbVolkan : : Moviejones-Fan
06.07.2019 21:56 Uhr
0
Dabei seit: 24.07.17 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 4

@duck-antum-wasauchimmer?

"Wenn Typen wie fbVolkan mir dann solche Sachen eben unterstellen, ist mir das ziemlich schnuppe. Da ich bisher jeden Disney-Realfilm toll fand".
Wer bist du? und was hab ich dir unterstellt? Oder hab ich da einfach einen Treffer gelandet? Mimimimi? laughing

Sumasumarum, Ein guter Deutscher Kollege in der SChweiz hat mal gesagt, Deutsch, bleibt Deutsch,bleibt Deutsch.
Alleine die Diskussion den Cast wegen Iherer Hautfarbe nur anzuschneiden ist Rassistisch. Ich finde sie jetzt einfach Hässlich, was vermute ich auch gut ist, da ich wohl ihr Vater sein könnte.
Rassisten versuchen sich immer rechtzufertigen, einsicht ist bei solchem Abfall nicht möglich

MJ-Pat
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CINEAST : : ReReleaser
06.07.2019 22:43 Uhr | Editiert am 06.07.2019 - 22:47 Uhr
0
Dabei seit: 17.11.09 | Posts: 2.099 | Reviews: 7 | Hüte: 121

Ist ja verrückt...das letzte Mal ist schon wieder ein halbes Jahr her...es wurde aber auch langsam mal wieder Zeit...

In Bild...und Ton...

...leichter zu ertragen.

Bild

- CINEAST -

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Musashi : : Moviejones-Fan
07.07.2019 04:34 Uhr
1
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

@MJ

Toller Artikel von Euch, der schön beide Seiten des Themas zeigt und dass es eben kein einfaches schwarz/weiss ist.

Das Mehrheiten in ihrem eigenen Land keinem Rassismus ausgesetzt sein können ist natürlich absoluter Quatsch. Das passiert in Deutschland, den USA, ja sogar in China.

Ich tu mir bei diesem Thema „Ruf nach Repräsentation“ generell ein bisschen schwer. Ich hab 2 1/2 Jahre in Japan gelebt, seit fast 5 leb ich in China und ab September werd ich wieder in Tokyo leben, vermutlich für immer, da ich auch Teil eines Programms bin, bei dem ich im Spätjahr 2021 nen japanischen Pass bekommen kann. Auch wenn ich dann Teil der Gesellschaft sein werde, werd ich trotzdem nie auf den Gedanken kommen zu sagen "Hey, ich will jetzt mehr weisse blonde Männer im Fernsehen sehen!". Mal ganz abgesehen davon, dass ich in Japan damit auf taube Ohren stoße, da es da sowas wie Political Correctness nicht gibt (hallelujah!), seh ich für mich auch absolut keinen Nutzen. Ja, es gibt anscheinend Studien, die sagen, dass sowas dem Wohlbefinden helfen kann, was aber noch viel mehr hilft, ist eine gesunde Einstellung, bei der man nicht bei jeder Kleinigkeit gleich in so ne Opfermentalität fällt. Ganz ehrlich, ich kann n Buch darüber schreiben, was ich so alles in Japan in der Zeit erlebt hab, China auch, wurd auch von Jahr zu Jahr krasser dort, aber nie so krass wie Japan. Und trotzdem hatte ich dort ne hammergeile Zeit und freu mich auf mein neues Abenteuer, weil ich dem Ganzen einfach nie die Macht gab mich zu beeinflussen und ich es werd es auch nie, ich kann es akzeptieren, dass mir dort nichts geschenkt wird und ich härter kämpfen muss als die Japaner.

Noch zum Thema SJWs:

Ich seh halt ehrlich gesagt Altersarmut als ein wichtigeres Thema, als diesen ganzen indentitätspolitischen Scheiss, bei dem nach einer benachteiligten Gruppe nach der anderen gesucht wird. Die SJWs (wie vielleicht MB80, dessen Profilbild übrigens Kulturelle Aneignung ist,) finden solche Themen leider eher uncool und regen sich dann halt lieber drüber auf, dass Tolkien sich bei den Orks von mongolischen Stämmen beeinflussen ließ.

Und ja, wer glaubt, dass Disney hier tatsächlich aus ethischen Gründen handelt und nicht aus Profitgier, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann. Vielfalt und Empowerment dienen jetzt dazu noch kritikresistener zu werden umso die Interessen des Kapitals durchzusetzen und Diversifität wird dabei als neuer Standard durchgesetzt.

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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Elsterglanz : : Moviejones-Fan
07.07.2019 06:28 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 07:08 Uhr
0
Dabei seit: 21.07.15 | Posts: 94 | Reviews: 1 | Hüte: 3

Ihr, liebes MJ-Team, habt es auf den Punkt gebracht!

Ich war zuerst vollkommen verwundert, habe dann im Net geschaut, und "das, bzw. ihr Gesicht von Halle Bailey gesehen".

Es ist passt für mich, auch wenn sie nicht Hellhäutig ist. Das weite Lächeln, die großen Augen, usw. Obwohl ich zuerst dachte was viele meinen., braune Haut passt garnicht! Zu den rastas ( anderer Post ) stehe ich, das hat Ariele nicht zu haben!

Die Wörter schwarz-weis sind mMn. eh total blöde...kein Mensch ist das eine oder das andere (Farblich)

Nur wenn ich dann bei RBTV (Kino+), wo Ihr auch schon zu Gast wart höre, das eine Filmkritikerin (Antje) sagt: " Disney hat eine Sängerin gesucht, über das andere sollte man nicht reden müssen" und alle anderen Filmkritiker in der Runde das Abnicken, da stellt sich mir die Frage, - haben die Leute ihren Job verfehlt um diese Sache nicht Kritisch zu hinterfragen? WTFundecided.die reden doch über zuviel oder zuwenig Politikal Korrektness in Filmen...warum nicht da!? Und das ist der Mediale Maulkorb den sich mancher selbst auferlegt. Gestandene erwachsene Menschen trauen sich nicht ihre meinung zu Äussern.

Man könnte ja sagen um was geht es. Um einen Film und regt euch nicht auf. Für viele Leute auf der Ganzen Welt gibt es schlimmeres!

Nun ist wie für mich Ariele aber ein Film mit dem man etwas verbindet, man(n) kennt diese Figur.

Was mir am meißten Gedanken macht ist das Mädchen. Sie hat bestimmt einen Manager, und dann Disney mit dem Angebot, und jeder Quatscht sie zu. (neues Aushängeschild für die Schwarzen, Geld, Berühmtheit, deine Chance, blablabla etc. usw.) Nur, das Mädchen wird gerade so bombardiert.sie bekommt das alles mit...nein, sie ist nicht Berühmt. Jetzt schon!

Und ich Wette, das sie im Bett lag und geheult hat!

Denkt da doch mal darüber nach. Selbst wenn man mit 19 Jahren vielleicht schon manches erlebt hat und sich dadurch gestärkt fühlt...Überlegt mal es wäre eure Tochter, Verständnisshalber wink

Ich weiß nicht ob die Leute bei Disney so Kaltherzig oder Berechnend sind um zu "Planen", auf Teufel komm raus und ihnen das Mädchen nur als Kulisse bzw. Hotspot für Aufmerksamkeit dient...Hollywood eben?!

Lg, Elsterglanz "Iam the Guyver"

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Silencio : : Moviejones-Fan
07.07.2019 09:22 Uhr
2
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

ChrisKristofferson:

"Was genau hat die aktuelle Situation mit der Entstehung der Vorlage bzw. dessen Wurzeln zu tun? Ich denke es kann nicht schaden manches im jeweiligen Kontext zu sehen."

Weil der MJ-Artikel sich auf die Entstehung bezieht? Abgesehen davon ist die Entstehung der "Urgeschichte" ja auch ein Kontext, in dem die neue Verfilmung steht...

"Wurde das gesagt? Ich finde es zwar auch übertrieben rothaarige Menschen als unterrepräsentiert darzustellen, aber das sollte nicht automatisch alle Änderungen an einer Vorlage legitimieren."

Eingangs wird die Frage gestellt, warum diese Änderung gerade nicht rassistisch sein solle. Im Laufe der zwei Diskussionen zum Thema wurden bereits ähnliche Fragen gestellt. Da anzumerken, dass die verglichenen Situationen nicht übereinstimmen, ist doch legitim.

"Das halte ich für eine komplette Ausrede, immerhin wird gerade bei Debatten über Whitewashing Bezug auf die historische Korrektheit genommen. Siehe auch beim genannte Alladin - welches ebenfalls ein Märchen ist. Auch die Prince of Persia Verfilmung steht deswegen in der Kritik."

Jo, aber "Aladdin" spielt an einem ganz bestimmten Ort zu einer ganz bestimmten Zeit. Mit Verfilmungen, die die Geschichte an einen anderen Ort verfrachten hat bis jetzt niemand ein Problem gehabt (die gibts ja...). Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, gibt und gab es aber kein Unterwasserkönigreich. Du verstehst, warum der Vergleich hinkt? Generell ist das beharren darauf, die Disney-Verfilmung sei sehr europäisch auf zweierlei Ebenen ziemlich schlecht. Denn zum einen ist Disney ein amerikanisches Unternehmen und amerikanische und europäische Kultur sind nicht deckungsgleich. Zum anderen hat man auch versucht, der Verfilmung einen karibischen Anstrich zu geben. Oder mal andersrum gefragt: wann hast du das letzte Mal "Under the Sea" gehört?

Aber wir sind uns insoweit einig, als dass ich es auch ziemlich lächerlich finde, den Gyllenhaal bei jedem Interview auf einen zehn Jahre alten Film, den eh kein Schwein gesehen hat, anzusprechen...

"Wenn Kursoawa eine Geschichte(!) korrekt in das historische Japan transferiert ist das in Ordnung. Umgekehrt wurde mit die glorreichen Sieben auch die Sieben Samurai in den Wilden Westen verlegt. Hier geht es (für mich) um die Darstellung im jeweiligen geschichtlichen und geografischen Kontext und nicht um die Geschichte selbst."

Und... wenn "Die kleine Meerjungfrau" jetzt als Geschichte in einen anderen geschichtlichen und geografischen Kontext verschoben wird, ist das genau warum schlimm? Ich mein, das ist ja höchstwahrscheinlich, was passieren wird...

Musashi:

"Das Mehrheiten in ihrem eigenen Land keinem Rassismus ausgesetzt sein können ist natürlich absoluter Quatsch. Das passiert in Deutschland, den USA, ja sogar in China."

Du verwechselst systemischen bzw. institutionellen Rassismus mit persönlichem Rassismus. Ja, irgendwo am Bahnhof kann dich ein Migrant als "Scheiß Kartoffel!" bezeichnen, ja, das ist rein technisch Rassismus. Das ist nicht das gleiche, wie schwerer einen Job, eine Wohnung etc. zu kriegen, oder zu längeren Haftstrafen für die gleichen Straftaten verurteilt zu werden, und, und, und. DAS ist gemeint, wenn man davon spricht, dass Mehrheiten keinen Rassismus erfahren können.

"Ich seh halt ehrlich gesagt Altersarmut als ein wichtigeres Thema, als diesen ganzen indentitätspolitischen Scheiss, bei dem nach einer benachteiligten Gruppe nach der anderen gesucht wird. "

Ja, ich denke auch, wir sollten bei Besetzungsnews mehr über Altersarmut sprechen. Großartiger Punkt. Könnte natürlich sein, dass die "SJWs" das auch als Problem sehen, aber das in diesem Kontext nicht diskutieren, weil das zwei unterschiedliche Themenkomplexe sind. Aber wir können gerne mal über den Bundeshaushalt diskutieren und wie es locker möglich gewesen wäre, angemessene Renten zu zahlen, mit denen man würdevoll Leben könnte, und Sparmaßnahmen eigentlich nicht nötig waren. Aber toller Whataboutism!

"Die SJWs (wie vielleicht MB80, dessen Profilbild übrigens Kulturelle Aneignung ist,) finden solche Themen leider eher uncool und regen sich dann halt lieber drüber auf, dass Tolkien sich bei den Orks von mongolischen Stämmen beeinflussen ließ."

"Kulturelle Aneignung" plärren ja gerade eher diejenigen, die "Die kleine Meerjungfrau" in ihrem richtigen geschichtlichen Kontext wollen. Es gibt übrigens auch in der Linken (als politischer Flügel, nicht als die Partei) arge Kritik an dem Konzept der kulturellen Aneignung, weil die gerade keine Einheit herstellt. Einfach mal ein bisschen Literatur überm Tellerrand lesen. Und weniger versuchen, die Gegenseite als irgendwie heuchlerisch zu enttarnen. Klappt ja eh nicht...

Übrigens hat sich hier niemand über Tolkien "aufgeregt", man kann "Herr der Ringe" auch betrachten, die Einflüsse erkennen und damit differenziert umgehen. Und evtl. eine Verfilmung dafür kritisieren, dass sie unreflektiert solche Bilder in die Neuzeit transportiert - und die auch trotzdem noch mögen.

"Und ja, wer glaubt, dass Disney hier tatsächlich aus ethischen Gründen handelt und nicht aus Profitgier, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann. Vielfalt und Empowerment dienen jetzt dazu noch kritikresistener zu werden umso die Interessen des Kapitals durchzusetzen und Diversifität wird dabei als neuer Standard durchgesetzt."

Ich find immer ganz witzig, wie sie plötzlich alle Kapitalismuskritiker werden, wenn es darum geht, solche Castingentscheidungen zu kritisieren, aber vorher hat Disney (und Hollywood ganz generell) natürlich nie profitorientiert gedacht. Der Push von asiatischen Darstellern, der jetzt durch Hollywood geht, dient den Studios übrigens überwiegend dazu, sich bessere Chancen am chinesischen Filmmarkt zu verschaffen. Findest du das jetzt auch verwerflich?

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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TylerDurdenohneSonderzeichen : : Moviejones-Fan
07.07.2019 09:32 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 09:40 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.19 | Posts: 15 | Reviews: 0 | Hüte: 0

„Und die Weißen sollten endlich mal aufhören, die Menschen in Farben aufzuteilen.“

Habe ich in einem der Kommentare gelesen, danke für diesen Lacher am Morgen. Immer am besten bei sich selbst anfangen. Da hat man meist genug zu tun.

Mein Tipp wäre, wem diese Umsetzung nicht passt, den alten Zeichentrickfilm anschauen. Seinen Unmut bekundet man am besten wenn man kein Geld für etwas bezahlt das nicht so ist wie man es sich vorstellt/wünscht. Einfach ignorieren.

Es hätte ja auch mal ein dunkelhäutiger Mann die Rolle verkörpern können, immer wird sie als Frau dargestellt

Oder wir Menschen verstehen endlich das wir eine Familie sind und respektieren jeden gleichermaßen.

“das“ Feature des neuen Mediums ( blu ray Nachfolger ) sollte die Auswahl der Schauspieler per Knopfdruck sein, ich hätte gerne Michael Fassbender als Bond der letzten Jahre gesehen zb. Technisch geht es ja in diese Richtung ( zb Sly als T-800 letztens hier gesehen). Dann kann jeder jeden Film so sehen wie er ihn gerne sehen würde.

ICH BALLER IN DEM COUPE MIT 240 ÜBER DIE BAHN !

DAS IS MEINE FREIHEIT !

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MB80 : : Black Lodge Su
07.07.2019 09:36 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 10:20 Uhr
1
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.917 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Musashi:

Ich tu mir langsam wirklich schwer damit, deine Kommentare zu beantworten. Eigentlich tue ich das nur noch, weil die sonst der ein oder andere doch noch ernst nehmen könnte...
Aber das du das Kürzel "SJW" so unreflektiert benutzt, dass ich einfach mal als Witz eingeworfen habe, finde ich natürlich knuffig.

"Das Mehrheiten in ihrem eigenen Land keinem Rassismus ausgesetzt sein können ist natürlich absoluter Quatsch. Das passiert in Deutschland, den USA, ja sogar in China."

Das ist wieder so eine Nebelkerze von einem Argument von dir. Niemand hat je behauptet, dass wäre absolut und nie möglich. In der Regel, und in den Strukturen, ist es halt andersherum.

"Die SJWs (wie vielleicht MB80, dessen Profilbild übrigens Kulturelle Aneignung ist,) finden solche Themen leider eher uncool und regen sich dann halt lieber drüber auf, dass Tolkien sich bei den Orks von mongolischen Stämmen beeinflussen ließ."

Das ist wieder so ein generalisierender Diffamierungsversuch. Weder weißt du meinen Standpunkt zum Thema Alterarmut (hat auch wieder nix mit dem Thema zu tun), noch ist es so dass das Thema allen "SJW" plötzlich egal ist. Ist etwas so smart wie vor zwei Tagen, als du versucht hast die Progressiven als heuchlerisch zu überführen, indem du eingebracht hast dass das Ziel noch nicht oder suboptimal erreicht ist.

Kulturelle Aneignung:

"Mit einer anderen Akzentuierung wird kulturelle Aneignung (englisch cultural appropriation) in der US-amerikanischen Critical-Whiteness-Bewegung genutzt. Der Begriff dient hier u. a. zur Reflexion von Macht- und Diskriminierungsverhältnissen, auf deren Grundlage traditionelle Gegenstände der materiellen Kultur verschiedener Ethnien als Substrat für Kommerzialisierungsprozesse instrumentalisiert werden. Diese Form kultureller Aneignung wird kritisiert, da die betroffenen Kulturen verloren gehen oder verfälscht werden können."

Mein Profilbild ist eine Kopie des Covers der Criterion Publikation von "Throne of blood", eine japanische Adaption von "MacBeth". Was du sagst, würde Sinn machen, wenn es ein britischer Film wäre, der auf einer Sage der in England vertretenden japanischen Minderheit basieren würde. Kurosawa wollte Shakespear nicht kommerzialisieren, er bewunderte seine Werke seit langem. Da aus dem UK herzlich wenig Protest kommt, und der Film allgemein als Meisterwerk angesehen ist (Interpretation ungleich Aneignung) macht dein Punkt nicht viel Sinn.

Deine "Argumente" zu dem Thema folgen immer dem Schema "Höhö, ich habe gehört [..]... man kann es eh keinem Recht machen deshalb ist das Quatsch, troll-lol-lol-lol..." und münden dann in irgendeinem "What-about-ism", um den Gegner zu diffamieren. Ich geb dir jetzt mal nen Tipp: wenn du nicht als Troll wahrgenommen werden willst, benimm dich nicht wie einer.

Ach so: What-about YOUR profile pic?

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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StarBeast : : Moviejones-Fan
07.07.2019 10:39 Uhr
0
Dabei seit: 27.05.19 | Posts: 13 | Reviews: 0 | Hüte: 6

@MB80

@Silencio

Danke für eure Ausführungen- alles sehr gut auf den Punkt gebracht.

There is no Dana, only ZUUL

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Musashi : : Moviejones-Fan
07.07.2019 11:56 Uhr | Editiert am 07.07.2019 - 12:12 Uhr
0
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

@Silencio

Auch Mehrheiten in ihrem Land können solchem Rassismus ausgesetzt werden. Als Englischlehrer an privaten Schulen in Asien ist es zB unmöglich ne Stelle zu finden, wenn man nicht weiss ist. Kein Geheimnis, dass dann Leute aus der Ukraine oder Russland mit gebrochenem Englisch vor Einheimischen mit sehr guten Kenntnissen bevorzugt werden. Bis in die späten 90er wurden in China Einheimische auch härter bestraft, wenn sie Ausländer angegriffen hatten, während sich Ausländer extrem viel erlauben konnten. (mittlerweile ist es eher umgekehrt). Und von Affirmative Action in den USA muss ich erst gar nicht anfangen (wobei das zu zum Großteil eher die Asiaten diskriminiert).

Und da hier auch mal hin und wieder völlig am Thema vorbei Trump oder Bannon erwähnt wurden, kann man sich schon wundern, dass gewisse andere Themen nicht erwähnt werden. Aber kann sein, dass solche Themen einfach nicht cool genug sind.

Ebenso hab ich auch nie behauptet, dass die Studios nie profitorientiert gedacht haben, das ist einfach nur eine neue Strategie, die dabei aber oberflächlich vorgibt etwas gutes bewirken zu wollen und die Leute schlucken das.

MB80

Das ist wieder so ein generalisierender Diffamierungsversuch. Weder weißt du meinen Standpunkt zum Thema Alterarmut

Genau, deshab ich ja auch VIELLEICHT geschrieben

Mag sein, dass Kulturelle Aneignung so angefangen hat, mittlerweile wird ja aber zB schon das tragen von Dreadlocks als solche bezeichnet, oder weisse Frauen in den USA, die ein Qipao für ihren Abschlussball tragen. Ich könnte jetzt dutzende von Nichtkommerzialisierungsbeispielen nennen, in denen Leute kritisiert wurden.

Ach so: What-about YOUR profile pic?

Da ich weder SJW bin, noch viel von politischer Korrektheit halte, seh ich da auch keine Heuchelei.

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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MB80 : : Black Lodge Su
07.07.2019 12:11 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.917 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Musashi:

"Genau, deshab ich ja auch VIELLEICHT geschrieben"

Ja, nur leider an der falschen Stelle wenn du ernsthaft sagen wolltest, dass du es nur vielleicht unterstellst...

"Da ich weder SJW bin, noch viel von politischer Korrektheit halte, seh ich da auch keine Heuchelei."

Aha... weil ich als Pic einen geschätzten Film genommen habe, du aber scheinbar den Term "kulturelle Aneignung" nicht verstanden hast, sind mir wichtige politische Punkte Heuchelei? Und dein Bild ist.. ja was? Was ist dein Punkt, worauf willst du hinaus? Es ist durchaus unterhaltsam, dir beim Händeringen zuzuschauen, aber auf Dauer dann doch etwas irritierend... Nimm dir meinen Tipp mal zu Herzen.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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base332 : : Moviejones-Fan
07.07.2019 12:20 Uhr
0
Dabei seit: 26.05.15 | Posts: 249 | Reviews: 0 | Hüte: 1

hatte ja eigentlich vor mir die kommentare hier durchzulesen... ist mir dann aber doch etwas zuviel geworden daher schreib ich nun einfach meine meinung die vermutlich bereits erwähnt wurde

ich würde auch einen bad boys film mit 2 weißen ablehnen oder einen weißen shaft man stelle sich vor machete würde plötzlich durch nen italiener ausgetauscht das würde einfach falsch wirken ebenso falsch empfinde ich halt eine schwarze arielle

natürlich weiß ich nun nicht ob die frau aufgrund ideologien oder aufgrund ihres könnens gecastet wurde doch wenn an dem gerücht oben etwas dranne ist das sie hauptsächlich wegen ihrer stimme genommen wurde ähm naja da hätte man dann auch eine weiße arielle mit der stimme von bailey nehmen können

was mir aber die ganze zeit durch den kopf geht wenn arielle ja nun schwarz ist müsste doch mindestens eins ihrer eltern teile ebenfalls schwarze sein oder beide oder sie wurde nun adoptiert xD



Gedanken sind geistige Vögel

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Musashi : : Moviejones-Fan
07.07.2019 12:22 Uhr
0
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

MB80

Wir können jetzt natürlich Definitions-Cherry Picking betreiben, ändert aber nix daran was für viele Kulturelle Aneignung heute ist und in welchen Situationen (vor allem von SJWs^^) der Begriff verwendet wird. Gab auch dazu ne lustige Stelle in der zweiten Cobra Kai Staffel.

Ich hab auch nicht angefangen von meinem Bild zu reden, deshalb versteh ich jetzt deine "Und dein Bild ist.. ja was?"-Frage auch nicht ganz.shock

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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