Bewertung: 3 / 5
Robert "Bobby" Trench (Denzel Washington) und Michael "Stig" Stigman (Mark Wahlberg) sind ein ungleiches Gespann. Bobby arbeitet für die DEA und soll in deren Auftrag den Drogenbaron Papi Greco (Edward James Olmos) festsetzen und dabei soll Stig ihm helfen. Auf Stigs Idee hin will Bobby mit ihm eine Bank ausrauben, in der Papi Greco sein Geld lagert und so den Drogenbaron aus der Reserve locken. Der Banküberfall gelingt, doch statt der geplanten 3 Mio. $ stehen Bobby und Stig plötzlich mit über 43 Mio. $ da - und die sind alles andere als Papi Grecos Geld. Doch für die beiden kommt es noch schlimmer, denn nicht nur Bobby arbeitet Undercover, sondern auch Stig, der verdeckt für die Navy operiert. Ohne es zu merken, wurden die beiden gegeneinander ausgespielt und nun stecken sie in der Klemme, denn die nicht genehmigte Operation sorgt schnell dafür, dass nicht nur die DEA, die Navy und Papi Greco hinter den beiden her sind...
Mit 2 Guns erwartet uns wieder einmal eine Comicverfilmung, die aber glücklicherweise nicht Superhelden zum Thema hat, sondern in bester Buddy-Manier daherkommt. Gewürzt mit einer ordentlichen Prise Action und flotten Sprüchen. Die Umsetzung sorgt dann auch schnell dafür, dass die Herkunft des Materials im Gegensatz zu R.E.D. 2 - Noch Älter. Härter. Besser. keine Rolle spielt und in Vergessenheit gerät. In dem Fall ein positiver Effekt.
Trailer zu 2 Guns
Buddy-Actionkomödien stehen und fallen bekanntlich mit den beiden Hauptdarstellern. Was wäre Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis ohne Mel Gibson und Danny Glover, dem bis heute unerreichten Gespann. Auch Wahlberg und Washington sind von dieser Klasse Welten entfernt, ist ihre Beziehung dann auch eher der von Bruce Willis und Samuel L. Jackson in Stirb langsam - Jetzt erst recht ähnlich. Ein ungleiches Gespann, welches über den Verlauf des Films zueinander finden muss, markige Sprüche stets im Schlepptau. Doch auch wenn es nicht den Genregrößen gereicht, die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmt von der ersten Minute an und das ist es auch, was 2 Guns sehenswert macht. Sobald Wahlberg und Washington auf der Leinwand erscheint, kommt der Film auf Touren und Regisseur Baltasar Kormákur hatte wirklich Glück gehabt, auf solche Darsteller zurückgreifen zu können.
Kormákur, der durch Wahlberg zu 2 Guns gebracht wurde, hatte zuvor ebenfalls mit ihm an Contraband gearbeitet. Eine stilistische Ähnlichkeit beider Filme ist also nicht von der Hand zu weisen - was aber auch bei den Schwächen gilt. Im Gegensatz zu Contraband ist 2 Guns deutlich stimmiger und spannender inszeniert, leidet aber unter Hängern und das ist bei einer Laufzeit von 109 Minuten einfach nervig. Zwar wurde versucht, möglichst viele Parteien in die Handlung zu integrieren, die alle hinter dem gestohlenen Geld her sind, aber ab einem bestimmten Punkt ist dies einfach zu viel, weil vor allem die Glaubwürdigkeit leidet. Hm, Glaubwürdigkeit in einer Comicverfilmung ist weit hergeholt, da der Film aber als bodenständige Actionkomödie daherkommt, ist diese dann doch relevant. Dass alle Protagonisten so offen agieren, ist dann einfach oft zu weit hergeholt. Zwar wurden mit Bill Paxton als fiesem CIA-Agenten, Olmos als Drogenbaron und James Marsden auf Seiten der Navy gute Schauspieler als Gegenspieler gefunden, die sich auch untereinander nicht grün sind, für den Zuschauer wäre an vielen Stellen aber eine klarere Linie wünschenswert gewesen. Vor allem da 2 Guns nicht mit den üblichen Wendungen, die solch ein vertrackter Stoff mit sich bringt, spart. Die Bedrohung für Bobby und Stig wird zwar übermächtig gezeichnet, was sich auch in dem entsprechenden Showdown manifestiert, aber genau deswegen wird der Film immer wieder unglaubwürdig. Da ist dann Grenzhopping nach Mexiko mit 43 Mio. $ das kleinste Problem, denn wie unser Buddy-Duo aus dem ganzen Schlamassel rauskommen will, die Antwort bleibt der Film letztendlich schuldig.
Keine Kompromisse geht Kormákur bei der Action ein und der Darstellung von Gewalt. Kormákur, der für seinen schwarzen Humor bekannt ist, scheut sich nicht vor drastischen Szenen, ohne dabei aber übertrieben explizit zu sein. 2 Guns wird damit zu einem angenehmen Actionfilm, der nicht wieder versucht, möglichst weichgespült seine Zuschauer zu finden. Nur auf das Hühnerwettschießen und die damit verbundende Tierquälerei hätte Kormákur verzichten können, das ist verachtenswert und trägt nicht wirklich zur Charakterzeichnung bei. Witzig geht anders.
Der ganz große Wurf ist 2 Guns also nicht geworden und für viele dürfte es wie Contraband eher etwas fürs Heimkino sein. Ungeachtet diverser Längen und zu vielen Wendungen ist es aber ein wirklich solider Actionfilm, der die Buddy-Thematik in ein modernes Gewand steckt. Anders als Actionfilme wie Shootout - Keine Gnade oder The Last Stand wird nicht versucht, in Nostalgie zu schwimmen, sondern die Hauptdarsteller entsprechend zeitgenössisch zu positionieren.