Bewertung: 3 / 5
Nun möchte ich mich auch mal an eine Kritik versuchen und nehme mir dafür eines meiner liebsten Genres vor, dem Monsterfilm. Ich bitte zu beachten das hier auch gespoilert wird!
Ich habe im Vorfeld ja schon einiges zu dem Film gelesen und leider auch den Fehler gemacht mal wieder alle Trailer aufzusaugen die das Filmstudio hierzu ausspuckte, so kam es dann leider auch zu dem Ergebnis das die großen Überraschungen in dem Film dann leider ausblieben. Aber dazu muss ich einfach sagen: S-S-S (Selber Schuld, Shred!)
Trailer zu Kong - Skull Island
Was man Kong-Skull Island sicher nicht vorwerfen kann ist ein zäflüssiges Werk zu sein und seinen Hauptdarsteller dem Publikum zu lange vorzuenthalten. Ein Vorwurf den sich Edwards Godzilla ja immer wieder anhören musste. Regisseur Jordan Vogt-Roberts schmeisst seine Figuren schon nach wenigen Minuten ins Geschehen und ab dann heisst es: Kämpfen und überleben. Doch wo Godzilla damals etwas zu lange brauchte um in Fahrt zu kommen, so wird hier meiner Meinung nach etwas zu schnell Gas gegeben. Bis auf John Goodmans Monarch Vertreter Bill Randa war zumindest niemand da auf den ich meinen Fokus legen konnte, zu schnell war die Crew zusammen getrommelt und schon waren die Protagonisten auf der Insel gestrandet. Ab hier war dann eine richtige Handlung nicht mehr vorhanden. Es geht nur noch ums Überleben und der Spannungsbogen beschränkte sich darauf wer am Ende übrig bleibt und wer von den anderen auf welche Art seinen Tod findet. Hier hätte ich mir doch einen kleinen Ticken mehr Tiefe gewünscht. Da durften wirklich noch Jackson, Reilly und Goodmann am meisten zeigen was sie drauf hatten. Doch gerade beim letzteren war ich enttäuscht da er eigentlich (zumindest für mich) noch als interessantester Charakter aufgebaut wurde und dann genau wie Bryan Cranston in Godzilla mittendrin sein Leben aushauchen musste. Ab da waren mir die Figuren herzlich egal. Hier muss ich aber sagen das der Character Hank Marlow, der als skuriller Sprücheklopfer den Humorfaktor etwas anheben sollte, mit der ursprünglichen Besetzung Michael Keaton auf mich interessanter und charismatischer gewirkt hätte. Tom Hiddleston den ich sehr sympathisch finde, muss sich leider wie schon Adrien Brody in Jackson´s King Kong oder Aaron Taylor-Johnson in Godzilla (2014) den Vorwurf gefallen lassen als Held in einem Monsterfilm so blass zu wirken das man ihn ohne Mühe aus der Handlung entfernen könnte und keiner würde sich dran stören. Brie Larson, die gerade in Hollywood einen guten Lauf hat, wird auch ihre Figur in diesem Film nicht zu ihren denkwürdigsten Rollen zählen. Der ganze Rest der Mannschaft ist Monsterfutter und hier kann man wirklich nicht sagen ob man einem von denen groß hinterher trauert.
Die Monster selbst sind jedoch erste Sahne und mit Riesenspinnen oder Riesenkraken kann man mir immer eine Freude bereiten. Die Spinne wurde dann auch kurzerhand von mir auf den Namen Spiga getauft und so konnte ich mir einreden das ein weiterer Godzilla Gegner in diesem Monsterverse seinen Platz findet. Doch wie schon erwähnt wurde, muss man sich fragen wie all diese Kreaturen auf dieser Insel ihren Platz finden konnten und sich nicht schon längst gegenseitig den Garaus machten, denn ein ruhiges Nachbarschaftsverhältnis unter ihnen war nicht wirklich auszumachen. Letztendlich ist dies aber ein Logikloch mit dem man sich nicht zu lange aufhalten will wenn man gute Monsterfights sehen möchte und die sind in diesem Film wirklich keine Mangelware. Bei den Kämpfen verzichtete man sogar auf heftige Schnittszenen und auch der typische Trick die Monster hauptsächlich nur Nachts oder bei Regen kämpfen zu lassen um die CGI Schwächen zu verschleiern wurde hier nicht in Anspruch genommen. Ein großes Lob!
Die Post Credit Szene am Ende verschaffte mir eine kleine Gänsehaut und tröstet mich darüber hinweg das der Film nicht ganz so episch geworden ist wie ich es mir erhoffte, aber immerhin so gut unterhielt das ich natürlich nun wissen will wie auf das gemeinsame Treffen der Monsterkönige hingesteuert wird. Wobei ich dem Kampf mit King Ghidorah und Godzilla fast noch mehr entgegen fiebere.