Rollen kommen und gehen, das gehört zum Schauspielgeschäft dazu. Wenn es besonders ikonische sind und der jeweilige Darsteller wie die Faust aufs Auge passt, bleiben sie aber gerne mal haften, manchmal eine Karriere lang. Dass es so ist, erkennt man dann daran, dass man sich keinen anderen mehr für sie vorstellen kann (und will) und bei dem, der sie mit Leben gefüllt hat, immer auch automatisch an diese Kultfigur denkt. Schauspieler und Charakter verschmelzen also quasi zu einer Einheit, einem Gesamtkunstwerk. Das eine geht nicht ohne das andere und umgekehrt.
In diesem Special knöpfen wir uns eine Reihe solcher Fälle vor, natürlich mit Schwerpunkt auf den ganz berühmten, denen, die sie sich bei uns eingebrannt und teils auch in der Popkultur durchgesetzt haben. Falls euch noch welche fehlen, schreit einfach, für einen zweiten Teil sammeln wir nämlich noch. Oder noch besser: Schreibt es unten drunter und kommentiert, wie ihr lustig seid! Denn was wären wir ohne eure Anregungen, Hinweise und Meinungsäußerungen? ;-)
Sean Connery als James Bond
Die Lizenz zum Töten hatten schon mehrere Darsteller, aber Sean Connery war nicht nur der erste, sondern ist für viele auch bis heute der einzig wahre 007. Mit James Bond jagt Dr. No fing alles an. Unfassbar lässig, unwiderstehlich charmant und immer mit einem flotten Spruch auf Lager, wurde Connery zum Inbegriff des Womanizer-Agenten und Actionhelden, bis ihm dieses Image irgendwann selbst auf den Geist ging.
Sylvester Stallone als Rocky Balboa
Aufgepasst, gleich wird gereimt: An Sly führt hier kein Weg vorbei! Wenn wir uns zwischen Rocky Balboa und John Rambo als seinen berühmtesten Rollen entscheiden müssen, fällt unsere Wahl ganz klar auf Ersteren. Niemand hat sich je mitreißender nach oben durchgeboxt als Sylvester Stallone in Rocky samt Sequels, diesen Charakter hat er verinnerlicht wie keinen anderen. Er steht praktisch für seinen eigenen Durchbruch.
Christopher Reeve als Superman
Durch Superman wurde Christopher Reeve über Nacht zum Star, den rechtschaffenen kryptonischen Superhelden und sein biederes Alter Ego Clark Kent kaufte man ihm sofort ab. Und das, obwohl er selbst gar nicht so viel davon hielt, weil ihm mehr an anspruchsvollen Rollen lag. Aber ob er wollte oder nicht, Reeve behielt den Superman-Stempel auf Lebenszeit, lange bevor Comicverfilmungen richtig in Mode kamen.
William Shatner als Captain Kirk
Aus der Raumschiff Enterprise-Serie kannte man William Shatner schon als James Tiberius Kirk, Captain der legendären U.S.S. Enterprise. Dann kam Star Trek - Der Film, gefolgt von sechs weiteren Filmen mit ihm auf der Brücke. Unter seinem Kommando wurden die unendlichen Weiten des Weltraums ein Stück weit endlicher, unbekannte Planeten und Spezies erforscht. Ohne Kirk unvorstellbar - und ohne Shatner auch.
Sigourney Weaver als Ellen Ripley
Hätte das Alien geahnt, dass es auf Sigourney Weaver treffen würde, hätte es sich vielleicht etwas zusammengerissen und nicht so viel Ärger verursacht. Ihre Ellen Ripley in Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt entpuppte sich als echte Powerfrau und Überlebenskünstlerin, mit der man sich besser nicht anlegen sollte. Die Rolle ihrer Karriere, was Weaver in den Fortsetzungen noch weiter unterstrich.
Harrison Ford als Indiana Jones
Bei Harrison Ford könnte man natürlich seinen alten Star Wars-Halunken Han Solo nennen, die Rolle also, die ihn ins Rampenlicht katapultiert hat. Würden wir auch tun, wenn da nicht ein gewisser Archäologie-Professor mit Hang zum Abenteuer wäre. Dass wir uns nach ihm benannt haben, ist ja kein Zufall. Es kann eben nur einen geben, und seit Jäger des verlorenen Schatzes wollen wir unseren Indy nicht mehr missen.
Michael J. Fox als Marty McFly
Wenn sich einer darauf versteht, spaßig durch die Zeit zu reisen, dann Michael J. Fox. Denken wir an ihn, denken wir sofort an Marty McFly, wie er auf seinem Hoverboard herumdüst, und an die phänomenale Zurück in die Zukunft-Trilogie insgesamt. Im gleichen Atemzug müsste man eigentlich auch Christopher Lloyd erwähnen, der für uns immer der leicht zerstreute, aber geniale Doc Brown bleiben wird.
Bruce Willis als John McClane
Ein Serien- und Komödiendarsteller als kerniger Sprücheklopfer und knallharter Actionheld, kann das gut gehen? Und wie! Vor Stirb langsam hatte Bruce Willis keiner auf der Rechung, nachher war er der neue Superstar am Action-Himmel und auf Rollen wie seinen John McClane, der im Alleingang ein Hochhaus voller Gangster ausgeschaltet hatte, abonniert. Noch vier weitere Male starb er langsam - aber nie so ganz.
Arnold Schwarzenegger als T-800
Mr. Olympia, Conan der Barbar, Gouverneur von Kalifornien... Arnold Schwarzenegger war in seiner beruflichen Karriere schon vieles. Aber keine Rolle steht ihm so gut wie die der emotionslosen Killermaschine aus der Zukunft. Arnie und der T-800, das passte auf Anhieb. Im ersten Terminator noch böse unterwegs, wandelte er sich in Terminator 2 - Tag der Abrechnung zum Beschützer und endgültig auch zum Publikumsliebling.
Tom Cruise als Ethan Hunt
Fast schon zwei Jahrzehnte lang erfüllt Tom Cruise als Agent Ethan Hunt unmögliche Missionen. Unmöglich für so ziemlich jeden sonst, aber nicht für ihn. Ob am Burj Khalifa baumend wie in Mission: Impossible 4 - Phantom Protokoll oder außen an ein abhebendes Flugzeug geklammert wie in Mission: Impossible 5 - Rogue Nation, Cruise scheut keine Herausforderung. So viel Einsatz für ein und dieselbe Rolle - alle Achtung!
Keanu Reeves als Neo
Viele Kritiker konnten gar nicht begreifen, was Hollywood an Keanu Reeves fand, den man für zu hölzern und untalentiert hielt. Bis die Wachowski-Geschwister mit Matrix um die Ecke bogen und ihm die Rolle seines Lebens gaben, eine wie für ihn gemachte: Hacker Neo, der sich als der prophezeite Auserwählte entpuppt und die Menschheit in den Krieg gegen die übermächtigen Maschinen führt. Reeves war nie cooler.
Hugh Jackman als Wolverine
Hugh Jackman ist ein Phänomen und der personifizierte Logan/Wolverine. Bei X-Men kam er aus dem Nichts, lebte seinen Charakter aber vom ersten Moment an mit Haut und Haar. Kein X-Men-Film fand ohne ihn statt, und jedes Mal rackerte er sich aufs Neue ab, um sich in Form zu bringen. Der Erfolg spricht für sich. Gar nicht auszudenken, was los ist, wenn Jackman nach seinem dritten Solo-Auftritt die Krallen für immer einfährt.
Daniel Radcliffe als Harry Potter
Klar, wenn man jahrelang in Hogwarts zur Schule geht, Zaubersprüche paukt und sich mit Lord Voldemort herumschlägt, bleibt es nicht aus, dass einen das prägt. Elfjährig und unbekannt startete Daniel Radcliffe als Harry Potter durch, 22-jährig und weltberühmt hörte er auf. So sehr er sich auch bemüht, sein Zauberschüler-Image abzuschütteln, man wird ihn wohl ewig mit den Harry Potter-Filmen in Verbindung bringen.
Andy Serkis als Gollum
Auch wenn sich Andy Serkis, der unumstrittene Meister des Performance Capture, als Caesar und King Kong zum Affen gemacht hat: Gollum war zuerst da, technisch wie schauspielerisch eine bahnbrechende Rolle. Wir wollen gar nicht wissen, wie oft Serkis heute noch gebeten wird, sein "Mein Schatzzzzz!" vom Stapel zu lassen. "Frodo" Elijah Wood verdient an dieser Stelle zumindest eine Der Herr der Ringe-Ehrennennung.
Johnny Depp als Jack Sparrow
Auf den hier habt ihr schon gewartet, stimmt&39;s? Leicht tuntig und sehr exzentrisch, aber keinesfalls zu unterschätzen - vom ersten Fluch der Karibik an war Johnny Depp durch und durch Pirat, vielleicht der beste, den wir je gesehen haben. Einen anderen Jack Sparrow - pardon, Captain Jack Sparrow - mag man sich gar nicht vorstellen. Für Depp sowohl Segen als auch Fluch: Seitdem spielt er fast nur noch Sparrow-Abwandlungen.
Robert Downey Jr. als Iron Man
Drogen, Knast und andere Skandale. Robert Downey Jr. galt zwar als herausragender Charakterdarsteller, aber auch als schwieriger Typ. Und so jemand soll einen Marvel-Superhelden mimen? Japp, und mit Iron Man waren alle Bedenken auch im Nu weggewischt. Die Rüstung saß und sitzt wie angegossen, Tony Starks herrlich arrogante, lockerflockige Art stand und steht Downey Jr. perfekt. Stimmiger geht&39;s nicht!