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Lightyear

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Lightyear Kritik

Lightyear Kritik

Lightyear Kritik
0 Kommentare - 23.06.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Lightyear" ist.
Lightyear

Bewertung: 3 / 5

Die Spaceranger Buzz Lightyear (Chris Evans) und Alisha Hawthorne (Uzo Aduba) landen auf einem völlig fremden Planeten, der ein großes Maß an wichtigen Ressourcen beherbergen könnte. Auf dem Planeten TKani Prime angekommen stellt sich heraus, daß der Planet voller Gefahren steckt und es dort nicht viel gibt. Schnell versuchen sie, den Planeten zu verlassen, doch ihre Energiequelle wurde zerstört. Während seine Crew weiterhin versucht an dem Problem zu arbeiten, plagen Buzz große Schuldgefühle.

Warum das Vorwort indessen wichtig ist, lässt sich ganz einfach erklären. Denn Taika Waititi, der eben durch Rollen wie Korg oder auch seiner ganz eigenen Version von Adolf Hitler bekannt wurde, spricht in diesem Film einen Charakter namens Mo Morrison, der hier zu einer Einheit von Buzz Lightyear gehört. Dieser Charakter zeichnet sich im Film eigentlich nur dadurch aus, daß er die gesamte Zeit über den Plot in Bewegung bringt und Blödsinn anstellt. Hier ein Fehltritt, da eine Fehlentscheidung und natürlich ist die Figur sich seiner Fehler bewusst und wird dabei ja auch so hochemotional. Da fällt sicherlich allen ein Stein vom Herzen. Man kann diese Figur kaum noch Charakter nennen, weil sie abseits von Blödeleien und Idiotie nichts zur Handlung beiträgt. Und das ist dann mühselig, weil sich ein relativ großer Fokus auf ihn schiebt. Gleichsam leidet Lightyear vielleicht auch ganz einfach daran, daß er einige Jahre zu spät gekommen ist. Grundsätzlich spricht natürlich nichts gegen die Idee, einen Charakter wie Buzz Lighyear zu verfilmen. Das Potenzial eine Science-Fiction-Geschichte ist ja auch durchaus gegeben. Auf der anderen Seite ist man in der heutigen Zeit so übersättigt von guten Animationsfilmen, von guten Science-Fiction-Filmen und auch von guten Filmen im Allgemeinen. Da wundert es schon ein wenig, daß der Film an den Kinokassen keinen Erfolg hat. Wobei man natürlich auch sagen muss, daß Pixar sich mit Werken wie Die Monster Uni (2013), Arlo & Spot (2015), A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (2019), Luca (2021) oder auch Rot (2022) nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Klar ist das immer noch eine sehr subjektive Aussage. Doch man merkt den modernen Pixar-Filmen an, daß es da häufig nur noch im Identitätspolitik (Luca, Rot) geht, die Geschichten banaler werden (Die Monster Uni, Arlo & Spot) oder man sich selbst nur noch rezitiert (A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando ist einfach nur ein Remake von Toy Story 3 (2010)).

Trailer zu Lightyear

Das moderne Blockbusterkino, unendliche Weiten und dies sind die Abenteuer, die der Zuschauer nicht mehr ohne Brechstangenhumor zu verarbeiten vermag. Es gibt Filmhistorisch oder Blockbusterhistorisch einen Reizpunkt, der in den 2010er Jahren einfach überschritten wurde. Natürlich ist es einfach auf Marvelfilme einzutreten, schließlich macht das so gut wie jeder große Regisseur und damit auch jeder pseudointellektuelle, der nun glaubt, er habe ein Verständnis für das Medium Film. Und dennoch muss man zugestehen, daß die Marvel-Filme und allen voran Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017), aber im besonderen Thor: Tag der Entscheidung (2017) etwas in die Welt setzten, was man nur schwer als eine lebenswerte Umgangsform verarbeiten kann. Es geht um die Überstrafaktion von Nerven, es geht um die Bevormundung von Zuschauern, es geht um die Unterforderung des Sehens. Kurz um, geht es um diesen speziellen Taika Waititi-Humor. Natürlich wird der Neuseeländer diesen wohl kaum erfunden haben und dennoch spürt man, daß Blockbusterfilme nun an einen Punkt gelangen sind, indem sie absolut schizophrene Werke sind. Es geht um die große, Shakespeareeske Tragik, oder zumindest das, was der Volksmund darunter versteht. Und dann folgt der Tod, die pure Zerstörung, physische und psychische Gewalt. Doch zutrauen, darf man das dem Zuschauer nicht, denn man will sich insbesondere auch in modernen Blockbusterfilmen immer dessen gewiss sein, daß der Zuschauer auch ja nicht in einen gedanklichen Konflikt und Austausch mit sich selber kommt.

Über die üblichen Querelen einer Geschichte möchte man hier gar nicht erst anfangen. Auf der anderen Seite muss man Lightyear auch zugestehen, daß er einige Dinge recht gut macht. Da wäre natürlich das augenscheinlichste, indem die Animationen atemberaubend sind. Da fliegen ordentlich Sachen durch das Bild und man hat spürt, wie verblüffend echt die ehemals Cartoonesken Figuren in diesem Spil wirken. Ein weiterer Umstand, der tatsächlich gut gelungen ist, ist die Figurenzeichnung von Buzz Lighyear, ein wenig weg vom banalen Vaterkomplex, baut sich das Drehbuch von Angus MacLane und Jason Headley tatsächlich einen cleveren Kniff um eine wirklich gute Zeitreise, oder auch Zukunftsgeschichte ein. Klar geht es dann irgendwie auch um die Familie, aber das, was man seiner Zeit noch in Toy Story 2 (1999) parodierte, wird nicht zum Kern dieser Geschichte. Man muss aber dazu sagen, daß einem auch diese Wendung vertraut vorkommt, sie ist nur bei weitem nicht so inflationär gebräuchlich, wie die nie bezahlte Therapiestunde beim Psychodok. Dazu wirkt hier im Original dann die Besetzung von Chris Evans als Captain Buzz Lightyear wie ein Geniestreich. Denn nicht nur ist Buzz mindestens so ehrbar wie Captain America, sondern auch mindestens genauso penibel, loyal, treu und rechtschaffend wie Evans’s Paraderolle. Und genau auf diesen Ebenen macht der Film dann am meisten Spaß. Als Meta-Kommentar auf das Filmgeschehen, sowie auf die beteiligten Akteure. Zufall war das jedenfalls nicht.

Dann wiederum muss man Pixar auch dafür loben, daß es ihnen hier sehr gut gelungen ist, eine Vielzahl an Charakteren und sexuellen Orientierungen einzubauen, ohne, daß der Fokus sich verrückt oder man das Gefühl bekäme reine Ideologie und Meinungsmache serviert zu bekommen. Das ist auch insofern ausbalanciert, als die Sexualität hier kaum eine Rolle spielt. Zumindest nicht auf absehbaren Ebenen. Natürlich stecken da auch ein gewisser Konservatismus und Prüderie drin, doch es ist zumindest nicht so, daß man hier das Gefühl bekäme man repräsentiere um der Repräsentation willen. Man bekommt überdies natürlich das Gefühl, das alles genau so schon mal gesehen zu haben. Eine klassische Heldenreise, die sich so ein wenig auch an den Spuren von Star Wars abarbeitet. Doch man bekommt gleichsam auch nie das Gefühl, als ginge es hier primär um die Geschichte, sondern immer um die Charaktere. Man merkt dabei teilweise die holprige Inszenierung von Debütant Angus MacLane, der nicht immer weiß, wie er den Spannungsbogen aufrechterhalten soll. Das Gefüge mit einer hochkomplexen Geschichte auszuschmücken, wäre zu viel des guten und das wissen die Autoren hier auch. Sie fokussieren sich auf den Zwist der Charaktere, die zwar alle recht gut in das Genre und zur Zielgruppe passen, aber sie sind auch nie so penetrant dabei. Es gefällt schon gut, wenn Buzz kämpft, oder versucht Kontrakt zu seinen Leuten aufzunehmen. Auch einige der Lacher sitzen da ganz gut und untermauern die solide Geschichte. Und man will und kann Lightyear dann auch nicht sein.

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter wird Lightyear nicht kommen. Dazu sind Geschichte und Inszenierung stellenweise noch zu unausgegoren. Gewisse Muster sind einfach zu ausgelutscht und andere wendet der Film dankender Weise gar nicht erst an. Darüber hinaus gefallen die Animationen und auch wenn der Film seine Längen hat, ist er doch erschreckend kurzweilig geraten, mit sehr unaufdringlichen und teils recht charmanten Charakteren können auch unter der Oberfläche einige, tiefergehenden Gedanken weiter ausgebreitet werden.

Lightyear Bewertung
Bewertung des Films
610

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