
Noch vor dem Start von Wake Up Dead Man - A Knives Out Mystery, richtet sich Rian Johnsons Blick bereits über das aktuelle Projekt hinaus.
Im Gespräch mit dem Hollywood Reporter erklärte der Regisseur, die Arbeit am dritten Knives Out-Kapitel habe ihn nicht erschöpft, sondern im Gegenteil geradezu energetisiert. An der Seite von Daniel Craig, der die Figur Benoit Blanc mit leiser Ironie und souveräner Präsenz geprägt hat, nimmt Johnson bereits erste Ideen für ein neues Mysterium ins Visier - noch ohne offiziellen Auftrag, doch getragen von spürbarer erzählerischer Lust und einem wachsenden Ideenpool.
Die Reihe hat sich in bemerkenswert kurzer Zeit zu einem eigenständigen filmischen Format entwickelt, das weniger Franchise ist als vielmehr experimentelles Terrain für moderne Detektivgeschichten. Dass die Rechte vollständig bei Johnson liegen, verschafft ihm eine kreative Unabhängigkeit, von der andere Filmemacher nur träumen können. Besonders jetzt könnte sie an Bedeutung gewinnen, denn mit Wake Up Dead Man - A Knives Out Mystery endet auch der Netflix-Deal. Damit öffnet sich die Tür für neue Produktionspartner, möglicherweise mit stärkerem Fokus auf eine klassische Kinopräsenz. Ein Aspekt, den auch Daniel Craig zuletzt deutlich betonte und der intern zeitweise für Spannungen sorgte.
Wohin sich eine vierte Geschichte entwickeln könnte, bleibt offen. Doch wer Johnsons Ansatz kennt, weiß, dass es ihm nie allein um das Rätsel geht, sondern um das gesellschaftliche Geflecht, in dem es entsteht: Macht und Missbrauch, Privilegien, Identitäten, Wahrheiten. Benoit Blanc ist dabei nicht nur Ermittler, sondern Beobachter einer Welt, die sich selbst entlarvt. Genau diese Dynamik scheint Johnson nicht loszulassen.
Wake Up Dead Man - A Knives Out Mystery folgt, wie bereits der Vorgänger Glass Onion - A Knives Out Mystery, erneut dem hybriden Veröffentlichungsmodell: Limitierter Kinostart (27.11.) und anschließend der Release bei Netflix (12.12.) Für einen möglichen vierten Teil könnten die Rahmenbedingungen dann anders aussehen.
Eines macht Johnson jedenfalls deutlich: Die Reise von Benoit Blanc muss noch nicht enden. Die Frage ist weniger, ob er wieder ermitteln wird - sondern welches Geheimnis dann auf seine Aufdeckung wartet.
