Bewertung: 4 / 5
Sony Pictures Animation gilt immer irgendwie als Schwarzes Schaf unter den CGI-Firmen, doch was sie mit Peter Hase bieten, erhellt in dieser winterfrischen Woche die Laune. Nicht nur wird hier ein Kinderbuchklassiker überaus süß auf die Leinwand gebannt, auch die nette Geschichte unterhält und selbst die echten Schauspieler wirken nicht fehl am Platze, was in Mischproduktionen immer so eine Sache ist. Nehmt die Kleinen an die Hand und ab ins Kino!
Peter Hase Kritik
Peter Hase und seine Geschwister haben ein Hassobjekt: Mr. McGregor (Sam Neill)! Blöd nur, dass der grantige alte Hasenhasser zugleich auch das schmackhafteste Gemüse und Obst anbaut, das die jungen Hasen nur zu gerne mopsen würden. Aber Achtung, schon ihren Vater ereilte ein gar grausames Schicksal und das darf nicht noch mal geschehen. Zum Glück gibt es die nette Nachbarin Bea (Rose Byrne), die sich um die kleinen Pelzträger liebevoll kümmert. Als Mr. McGregor eines Tages das Zeitliche segnet, übernimmt ein ferner Verwandter den Hof: Ob es mit Mr. Jeremy Fisher (Domhnall Gleeson), einem piekfeinen Stadtbürger, aber besser wird...?
Trailer zu Peter Hase
Vielleicht ist "Die Geschichte von Peter Hase" der Britin Beatrix Potter (1902) nicht jedem geläufig, die Bilder aber sicherlich. So süß wurden Hasen selten gezeichnet und so flauschig-weich wurden die Nager auch selten auf Leinwand gebannt. Ein Frevel, wer da noch Pelz trägt. Sony Pictures Animation hat mit viel Liebe den Kinderbuchklassiker in die Neuzeit geholt und einen in Details an die Ursprungsgeschichte angelehnten Rundumwohlfühlfilm geschaffen.
Der Kinostart von Peter Hase kurz vor Ostern Anfang April dieses Jahres passt wunderbar und wenn jetzt auch noch das Wetter mitspielen würde, wäre es perfekt. Kinder werden in diesem Film ihre helle Freude haben, dafür sorgen das Timing der Witze und viele lustige Szenen. Untermalt wird das Ganze mit poppiger Musik, die das frühlingshafte bäuerliche Landleben auf ein ganz neues Level hebt und die Füße mitwippen lässt. Dass sich einige empfindliche Zeitgenossen jedoch an einer Brombeer-Szene reiben, die angeblich Allergiker auf die Schippe nimmt, ist ein untrügliches Zeichen unserer Zeit, für seinen Frust gerne andere verantwortlich zu machen. Vielleicht mal durchatmen, über etwas hinwegsehen (einen Scherz!) oder am besten mal den wunderbaren Stephen Hawking als Beispiel nehmen, der bemerkenswert mit seinem überaus harten Schicksal umging und auch stets Humor bewahrte.
Besonders Spaß macht es, Domhnall Gleeson zuzuschauen. Der Rotschopf dieses Mal brünett, die Attitüde britisch-stocksteif, aber im Kern liebenswert - fertig ist der "Antagonist", der seine liebe Mühe mit dem Hasenvolk hat. Ihm gegenüber spielt die elfengleiche Rose Byrne mal wieder eine liebenswerte Rolle, die in Spy - Susan Cooper Undercover zeigte, dass sie auch anders kann. Insgesamt liefert der Film zwar keine Geschichte, die Bäume ausreißt, aber in 100 Minuten richtig gut unterhält und dem Zuschauer nicht nur einmal ein "Oooooooh, wie süüüüüß!" entlockt.
Wer Kinder im richtigen Alter hat, kommt diesen Frühling um Peter Hase nicht herum. Aber auch die Großen können ihren Spaß haben, denn einen dieser kleinen pelzigen Kollegen wollten doch die meisten von uns früher, oder? Reingehen, Spaß haben und sich an den tollen Animationen erfreuen!