In seinem Blog hält George R.R. Martin seine Fans hinsichtlich seiner Projekte auf dem Laufenden, spricht aber häufig auch über die Branche(n) und aktuelle Ereignisse, die sich innerhalb dieser ergeben. Dass in seinem neuesten Blogbeitrag die Streiks in den USA eine große Rolle spielen, überrascht daher sicherlich nicht, immerhin handelt es sich, so Martin, beim WGA-Streik vermutlich um den wichtigsten Streik seiner Zeit.
Niemand könne erahnen, in welche Richtung sich die Sache von hier aus weiterentwickle, beschreibt Martin die Situation, aber er werde von dem miesen Gefühl heimgesucht, dass dieser Streik lang und heftig sein wird. Der Streik könnte so schlimm werden, wie der berüchtigte Streik aus dem Jahre 1985, wenngleich er hoffe, dass er hier falsch liege.
Wie Martin ferner ausführt, sei sein Overall-Deal mit HBO ab dem 1. Juni auf Eis gelegt worden, wenngleich es noch viel zu tun gebe. Er betonte ebenfalls, dass man nicht für die namhaften Autoren streike und ebenso wenig für die Produzenten oder Showrunner, denn die meisten von diesen kämen gut zurecht und so streike man vor allem für die Einsteiger, die Story Editors und die Studenten, die darauf hoffen, sich in diesem Bereich eine Karriere aufbauen zu können. Man streike für die Schauspieler, die nur vier Zeilen innerhalb einer Produktion hätten, die Leute, die ihren ersten Job in einem fixen Team hätten und davon träumten, eines Tages ihre eigene Serie schaffen zu können, wie es ihm in den 80er ergangen sei.
Streik hin oder her, ließ es sich Martin nicht nehmen, ein kurzes Update zu House of the Dragon Staffel 2 zu liefern. Die Drehbücher seien alle Monate vor WGA-Streikbeginn fertiggestellt worden. Soweit er wisse, sei seither in keiner Weise mehr an der Serie geschrieben worden. Auch bestätigte er, dass die Dreharbeiten - weitestgehend in London, aber auch in Wales, Spanien und andernorts - weiterlaufen, da die Darsteller Mitglieder der britischen Gewerkschaft Equity seien und nicht der SAG-AFTRA angehören, wenngleich die Equity hinter den Forderungen der SAG-AFTRA stünde.
Streiken könnten die Equity-Mitglieder allerdings aus Solidarität mit den SAG-AFTRA-Mitgliedern nicht, da dies das britische Gesetz verbiete. Würden sie streiken, könnten sie aufgrund eines Vertragsbruchs gefeuert werden.