Kreative Differenzen waren der Grund dafür, dass J.C. Chandor (All Is Lost) als Deepwater Horizon-Regisseur zurücktrat und Peter Berg (Battleship) nachrücken konnte. Tatsächlich scheint der auch ganz andere kreative Vorstellungen zu haben. Wollte Chandor noch eine umfassende Botschaft über die menschliche Abhängigkeit vom Öl vermitteln, läuft es bei Berg eher auf eine geradlinige, heroische Charakterstudie raus.
Als die BP-Ölbohrinsel im Golf von Mexiko, die dem Film Deepwater Horizon ihren Namen gibt, am 20. April 2010 kollabierte, strömten Hunderttausende Tonnen von Öl ins Meer und verursachten eine der schlimmsten Ölpesten aller Zeiten. Bei der Explosion kamen außerdem elf Arbeiter ums Leben. Das sind die Männer, von denen sich Berg inspirieren lässt, er hat sich sogar Bilder von ihnen in seinem Produktionsbüro in Louisiana aufgehängt. Sie sind das Herz und die Seele seines Films, sagt er selbst.
Man dürfe nie vergessen, dass es eine Geschichte über Menschen ist. Und diese Geschichte will Berg erzählen. Von seinem Standpunkt aus haben alle, die gestorben sind, nur ihren Job gemacht. Viele von ihnen hätten sich der Gefahr gestellt, um noch Schlimmeres zu verhindert. Eine unglaubliche Gruppe an Leuten, findet Berg. Natürlich wisse jeder, dass sich dabei auch eine schreckliche Umweltkatastrophe ereignet hat und unzählige Tiere gestorben sind. Was viele aber nicht wüssten, sei, dass elf Männer getötet und noch mehr verletzt wurden und es auf der Bohrplattform ein paar echte Helden gab.
Ähnlich wie bei Lone Survivor, ebenfalls mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle, möchte Berg den Familien der Opfer später seinen Film vorspielen, damit sie sich stolz fühlen und Deepwater Horizon auch noch ihren Enkeln und Großenkeln zeigen können, als eine Art Vermächtnis. Gegenüber jedem, der von der Tragödie betroffen war, lässt man höchste Transparenz walten, damit alle verstehen, wer man ist und was man vorhat. Sämtliche Zeugenaussagen und Berichte wurden gewälzt, um sich so eng wie möglich an die Fakten zu halten und das Unglück, das Heldentum und den Überlebenskampf akkurat darzustellen, ergänzt Lionsgate-Boss Rob Friedman.
Am 29. September 2016 soll Deepwater Horizon in die Kinos kommen.