++ Update vom 10.02.2023: Nun hat Regisseur S. S. Rajamouli einen weiteren Bewunderer gefunden: Hollywoods Wunderkind Steven Spielberg. Anlässlich der bevorstehenden Indien-Premiere von Die Fabelmans unterhielten sich die beiden Künstler über ihre Arbeit. Dabei kam Spielberg schnell auf Rajamoulis Telugu-Epos RRR zu sprechen und lobte diesen als herausragend:
"Ich habe ihn letzte Woche gesehen und er war einfach unglaublich. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Für mich war er eine reine Augenweide."
Neben dem wünderschönen Art-Style lobte der legendäre Regisseur auch die Leistungen des Trios N.T. Rama Rao Jr., Ram Charan Teja und Alia Bhatt. Spielberg stellte RRR im Nachgang indirekt als anerkennenswerte Team-Leistung heraus, von der man behaupten könne, dass alle das Beste von sich gegeben hätten. Seht hier das komplette Gespräch zwischen den beiden Titanen:
++ News vom 28.01.2023: Zwei Titanen des ebenso rasanten wie effektgeladenen Überweltigungskinos trafen sich im Rahmen der Vergabe der Critics Choice Awards und tauschten sich über ihr Schaffen aus: James Cameron und S. S. Rajamouli. Die beiden Regisseure veröffentlichten im letzten Jahr mit Avatar - The Way of Water und RRR zwei gehörige Adrenalinspritzen, die sich auch in Sachen Laufzeit locker miteinander messen können.
Rajamouli zeigt sich in dem Video selbst als großer Bewunderer von Cameron und teilt mit, dass er sämtliche seiner Werke verschlungen habe. Besonders hebt Rajamouli dabei Camerons wegweisendste Filme hervor, die für ihn eine "große Inspiration" seien: Terminator, Titanic und Avatar. Cameron kam im Gegenzug auf Rajamoulis RRR zu sprechen und preist insbesondere die geschickte Dramaturgie und die Figuren des epischen Werkes:
SS Rajamouli and James Cameron discuss RRR at the #CriticsChoiceAwards pic.twitter.com/VA6ivJqq4B
— Film Updates (@FilmUpdates) January 24, 2023
"Diese Worte von Ihnen bedeuten mir mehr als eine Auszeichnung", sagte Rajamouli. Er könne kaum glauben, dass Cameron seinen Film gesehen habe und ihn aus dem stegreif analysiere. Daraufhin erfährt der indische Regisseur von Suzy Amis Cameron, James Camerons Ehefrau, dass Cameron RRR bereits zweimal gesehen habe.
Laut ihr habe der 68-Jährige die Handlung wie gebannt verfolgt und wies die Gesprächsaufnahme stetig zurück, um bloß nichts zu verpassen. Suzy nimmt es ihrem Gatten aber nicht krumm, sondern zeigt sich sichtlich belustigt und verzückt von dieser Begebenheit. Der gesamte Umstand bringt Rajamouli noch einmal mehr in gerührte Verlegenheit.
Cameron lobte darüber hinaus den Komponisten M.M. Keeravani, indem er die Filmmusik von RRR als "erstaunlich" bezeichnete. Dabei merkte er nicht nur an, dass sich ihre Herangehensweisen unterscheiden, sondern auch, dass die musikalische Untermalung der Szenen ihn manchmal zum Aufstehen animiert habe:
"Ich mag es, wenn die Musik nicht im Weg steht, sondern sich einmischt und unterstützt, wenn das Publikum bereits etwas empfindet, sodass sie das Thema aufbaut. Sie aber setzen die Musik ganz anders ein. In einer Szene öffnet der Hauptprotagonist seine Augen: ´Boooom!´ und du gehst mit. Es ist, als würdest du aufstehen wollen. Es gibt Momente in diesem Film, in denen ich einfach aufstehen musste. Ich rede davon, dass ich ihn mir zu Hause anschaue und ich stehe einfach auf!"
Zum Schluss geht Cameron noch darauf ein, dass er sich nur vage vorstellen könnte, als wie stolz und kraftvoll sich das indische Volk durch RRR repräsentiert sehen müsse und wie sich wohl im Allgemeinen die Selbstwahrnehmung von Rajamoulis Landsleuten im Sinne einer Wertegemeinschaft artikuliere.
Das gesagt, betont der Kanadier auch den verborgenen Schmerz, den die indische Bevölkerung über die Jahrzehnte der britischen Kolonialherrschaft erdulden musste. Rajamouli dankt ihm für diese anerkennenden Worte, die zeigen, wie eine Verständigung auf Augenhöhe funktionieren kann.
Bei der 95. Verleihung der Academy Awards zählen RRR und Avatar - The Way of Water ebenfalls zum erlauchten Kreis, die mit mindestens einer Trophäe bedacht werden könnten. Während RRR vielleicht schon bald einen Oscar für den besten Originalsong sein Eigen nennen könnte, darf James Cameron für Avatar 2 auf gleich vier Goldjungen hoffen.