Diese Episode ist ein absolutes Novum in der über 50-jährigen Geschichte von Star Trek. Die vielen Serien und Kinofilme haben schon für so manchen nennenswerten Moment gesorgt und es gab auch immer wieder durchaus verrückte Folgen, doch eines gab es tatsächlich noch nie: Ein Musical.
Star Trek - Strange New Worlds füllt diese Lücke mit einer durchaus unterhaltsamen Episode. Und es spricht für diese zweite Staffel, dass wir uns mittlerweile nicht mehr entscheiden können, welche Folge das größere Highlight war. Spitzt die Ohren (sorry liebe Vulkanier) und macht euch bereit für unsere Review, die definitiv nicht gesungen wird. Das will auch keiner, glaubt es uns.
Review "Star Trek - Strange New Worlds" Staffel 2 Episode 9 - Subraum-Rhapsodie
Die Enterprise befindet sich am Rande des Alpha Quadranten und untersucht dort eine natürlich vorkommende Subraum-Falte. Spock hofft, mit Hilfe der Falte die Geschwindigkeit der Subraum-Kommunikation in dem Sektor zu verdreifachen. Gleichzeitig beamt James Kirk an Bord. Er steht kurz vor seiner Beförderung zum ersten Offizier der Farragut und soll auf der Enterprise den nötigen Feinschliff erhalten.
Im Maschinenraum gelingt es Spock und Uhura derweil noch nicht, erfolgreich ein Signal über die Falte zu senden. Pelia schlägt daraufhin vor, da die physikalischen Gesetze innerhalb der Falte nicht unseren entsprechen, statt normalen Signalen Musik zu versuchen. Uhura sendet daraufhin einen Song in die Falte, was jedoch unvorhergesehene Konsequenzen hat, denn plötzlich fangen die Crewmitglieder auf der Enterprise unkontrolliert an zu singen.
Da diese musikalischen Ausbrüche auf dem ganzen Schiff vorkamen, geht man der Sache nach. Es stellt sich heraus, der der Song, den man in die Spalte hineinsendete, eine Resonanzfrequenz erschaffen und in der Spalte ein Quanten-Unschärfe-Feld verschoben hat. In diesen Quanten-Feldern entstehen neue Realitäten und in einer von ihnen singt man unkontrolliert, eine Musical-Realität. Die Enterprise ist an ein spezielles Unwahrscheinlichkeitsfeld gebunden und kann dieses nicht verlassen.
Während des Versuchs, das Feld wieder zu schließen, kommt es zu weiteren Gesangseinlagen. Und La’an bemerkt dabei, dass diese Gesangseinlagen die Leute dazu bringt, ungewollt die persönlichsten Gefühle und Gedanken mit anderen zu teilen. Auch Dinge, die man nicht teilen sollte. Sie warnt daraufhin den Captain, dass die Emotionen der Crew zu einem Sicherheitsrisiko geworden sind. La’an selbst versucht genau deswegen auch den Kontakt mit James Kirk so gut es geht zu meiden.
Währenddessen bekommt Pike selbst zu spüren, wovor La’an ihn gewarnt hat. Denn Captain Batel meldet sich und es kommt zwischen den beiden auf der Brücke vor der anwesenden Crew zu einem Lied, in dem beide ihre aktuellen Beziehungsprobleme offen legen. Da La’an die Gefahr sieht, dass ihr ähnliches in Anwesenheit von Kirk passiert, sucht sie das direkte Gespräch mit ihm, was ihr alles andere als leicht fällt. Sie offenbart nicht alles über die Zeitreise mit dem alternativen Kirk, aber doch genug. Kirk macht ihr jedoch klar, dass er zwar ebenfalls eine Verbindung zwischen ihnen spürt, eine Beziehung aber nicht infrage kommt, da er bereits mit jemanden zusammen ist, einer gewissen Carol Marcus, die zudem schwanger ist.
Mittlerweile hat sich das Phänomen auch auf viele weitere Schiffe der Sternenflotte ausgebreitet und sogar die Klingonen sind davon betroffen. Die haben die Falte als Ursache ausgemacht und schicken drei Schlachtkreuzer, um sie zu zerstören. Auf der Enterprise findet man jedoch heraus, dass durch einen Beschuss der Spalte eine Explosion ausgelöst wird, die alle Betroffenen vernichten wird.
Schließlich schafft es Uhura, ein Muster zu erkennen und eine Lösung zu erarbeiten. Damit es jedoch gelingt, das Feld wieder zu schließen, muss die gesamte Besatzung zusammen singen. Also animiert Uhura über die Kommunikation alle Besatzungsmitglieder zu einer großen, finalen Musical-Nummer, in die dann sogar die Klingonen hineinplatzen. Der Plan gelingt, und das Feld kann geschlossen werden.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass wir jemals sehen werden, wie die Enterprise mit drei klingonischen Kreuzern im All einen Tanz vollzieht. Es war eine äußerst ungewöhnliche, aber sehr unterhaltsame Episode. Wenn wir diese Star Trek-Episode in einem Punkt kritisieren müssten, so wären es wohl die Tanzeinlagen, die dann doch etwas enttäuscht haben. Und das war dann gerade einer dieser Sätze, von denen man nie dachte, sie einmal so zu formulieren.
Gefallen hat uns dagegen die Musik. Die Songs waren wirklich gut und wurden von den Darstellern auch hervorragend gesungen. Ebenfalls toll, dass sogar das Serien-Intro eine passende musikalische Anpassung erhielt. Zudem wird es für so manchen Fan bewegend gewesen sein, dass sich das Ganze zudem als zumindest leichte Hommage an die von Nichelle Nichols gespielte Uhura angefühlt hat, zumindest hatten wir diesen Eindruck. Man darf durchaus sehr zufrieden mit dieser ersten Musical-Episode in der Geschichte von Star Trek sein.
Kann es eigentlich sogar sein, dass dies generell das erste filmische Musical in Verbindung mit dem Science-Fiction-Genre ist? Uns fällt zumindest spontan kein weiteres ein. Definitiv eine Lücke, die Hollywood zukünftig mal füllen sollte.
Interessant war diese Episode natürlich auch hinsichtlich der charakterlichen Entwicklungen. Die Beziehung zwischen Spock und Chapel scheint sich bereits ihrem Ende zu nähern. La’an hat einen erneut wichtigen Schritt getan. Und schließlich hören wir von Carol Marcus. Fans kennen sie natürlich aus Star Trek 2 - Der Zorn des Khan, wo Kirk zudem auf seinen mittlerweile erwachsenen Sohn trifft. Auch die Schwangerschaft wurde in dieser Episode von Kirk erwähnt. Zudem durfte Spock erneut diplomatische Erfahrungen mit den Klingonen sammeln, etwas, dass ja auch später noch für ihn wichtig sein wird.
Diese war definitiv eine Episode, die in den Ohren hängen bleiben wird. Jetzt dürfen wir gespannt darauf sein, wie Star Trek - Strange New Worlds diese zweite Staffel kommende Woche beenden wird.
