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Star Trek - Strange New Worlds

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Staffel 2 Episode 3 - Morgen und morgen und morgen

Review zu "Star Trek - Strange New Worlds": Auf Zeitreise mit Captain Kirk!

Review zu "Star Trek - Strange New Worlds": Auf Zeitreise mit Captain Kirk!
3 Kommentare - Sa, 01.07.2023 von Moviejones, F. Bastuck
La’An wird ungewollt auf eine Zeitreise geschickt, um ein Attentat in der Vergangenheit zu verhindern. Hilfe bekommt sie dabei ausgerechnet von Captain James T. Kirk.

Es gibt gewisse Themen, die gehören einfach zu Star Trek dazu. Letzte Woche hatten wir eine Debattier-Folge vor Gericht, ganz in der Tradition vieler früherer Episoden. Diese Woche widmen wir uns einer anderen großen Tradition in der Geschichte von Star Trek: Zeitreisen.

Dabei darf ein Mann nicht fehlen, der laut Vertretern der Abteilung für temporale Ermittlungen (siehe Star Trek - Deep Space Nine Staffel 5 Episode 6) die reinste Plage ist: James T. Kirk.

Review "Star Trek - Strange New Worlds" Staffel 2 Episode 3: Morgen und morgen und morgen

Diese Woche steht die Sicherheitschefin der Enterprise im Fokus: La’An Noonien-Singh. Auf ihrem Rundgang durchs Schiff bemerkt sie etwas Ungewöhnliches und stößt dabei auf eine für sie fremde Person, welcher von einer Kugel getroffen und schwer verwundert wurde. Der Fremde drückt ihr ein Gerät in die Hand und bittet sie, es zu verhindern und zur Brücke zu gehen. Doch kurz darauf verschwindet der Fremde. Als La’An auf die Brücke geht, findet sie dort nicht Captain Pike vor, sondern vielmehr Captain James T. Kirk. Nur, dass er kein Captain der Sternenflotte ist, sondern der vereinigten Erde. Die Zeitline wurde verändert und La’An ist die einzige, die davon weiß.

Sie sucht unter vier Augen das Gespräch mit Kirk und erzählt ihm von den Veränderungen. Es stellt sich heraus, dass weder die Sternenflotte noch die Föderation existiert. Zwischen Vulkan und der Erde herrscht keine Allianz und beide befinden sich unabhängig voneinander mit Romulus im Krieg. Kirk ist sich nicht sicher, ob er La’An vertrauen kann und selbst wenn, ist dies jetzt nun einmal seine Zeitlinie. Während eines Streits zwischen beiden betätigt Kirk versehentlich das Gerät des Fremden und sowohl er wie auch La’An finden sich plötzlich auf der Erde der Vergangenheit wieder, in Toronto.

Die Zeitreise hilft Kirk dabei, seine Zweifel La’An gegenüber zu überwinden und beide tun sich zusammen, um herauszufinden, was eigentlich los ist. Während ihrer gemeinsamen Zeit kommen die beiden sich auch etwas näher. Während La’An für gewöhnlich eher verschlossen ist, ist Kirk ganz anders und geht die Sachen auch wesentlich entspannter an als sie. Mit der Zeit gelingt es Kirk durch seiner Art eine Verbindung zu La’An aufzubauen und sie wiederum entwickelt Zuneigung für ihn.

Beide beobachten dann, wie eine Brücke explodiert und La’An wird klar, dass der Fremde nicht von der Brücke des Schiffs, sondern dieser in der Vergangenheit sprach. Als sie am Ort der Explosion sind, treffen die beiden auf eine junge Frau, die Fotos der Trümmerstücke gemacht hat. Anhand dieser kann La’An erkennen, dass die Explosion durch eine photonische Granate verursacht wurde, eine Technologie, die es zu dieser Zeit noch gar nicht geben dürfte.

Eines der Trümmerstücke wird von Behörden geborgen und weggebracht. Kirk und La’An verfolgen sie in der Hoffnung, mehr darüber zu erfahren. Sie werden jedoch von der Polizei angehalten und beinahe verhaftet, als die junge Frau mit den Fotos eingreift und beide vor einer Verhaftung bewahren kann. Von dieser Frau erfahren Kirk und La’An weitere Einzelheiten. Sie glaubt, dass Außerirdische hinter allem stecken und auch schon für Katastrophen in der Vergangenheit verantwortlich waren, um die Entwicklung der Menschen zu verlangsamen. Sie zeigt ihnen auch "Beweisfotos". Eines davon erregt Kirks Aufmerksamkeit. Er erklärt La’An, dass darauf ein romulanisches Schiff zu sehen war und die offenbar für den Eingriff in die Zeitlinie verantwortlich sind.

Zu zweit verfolgen sie eine Spur, die sie zu einem Institut führt, welches mit La’Ans Vergangenheit in Verbindung steht: Das Noonien-Singh-Institut. Kirk glaubt, dass La’An deswegen von dem fremden Zeitreisenden für diesen Auftrag ausgewählt wurde, er weiß aber nicht, was es mit dem Namen Noonien-Singh und der Familie auf sich hat. La’An dagegen schon und sie sieht sich hier mit ihrer dunklen Vergangenheit konfrontiert.

Kleiner Exkurs in Star Trek-Geschichte: Im Jahr 1992 gelingt es den genetisch verbesserten Menschen, auch Augments genannt, unter der Führung von Khan Noonien-Singh, die Macht über ein Viertel der Erde an sich zu reißen. Anschließend übernehmen seine Mitstreiter die Macht in über 40 Staaten der Erde. Der Planet wird in Folge mit fürchterlichen Kriegen überzogen, in denen 30 Millionen Menschen ihr Leben lassen müssen. 1996 werden Khan und seine Anhänger besiegt. Sie flüchten an Bord der SS Botany Bay in den Weltraum, wo sie sich in Kälteschlaf begeben. Erst Jahrhunderte später wird das Schiff von der Enterprise unter Captain Kirk gefunden und die Besatzung aufgeweckt.

Um ins Institut zu gelangen, muss ein Handscanner verwendet werden. La’An glaubt, da sie eine genetische Verwandtschaft besitzt, mit ihrem Handabdruck hineinzugelangen. Kurz davor taucht jedoch wieder die junge Frau auf. Es stellt sich heraus, dass sie eine romulanische Zeitreisende ist. Ihr Ziel ist es, den jungen Khan zu töten, um so die Geschichte der Erde zu verändern. Kirk versucht sie aufzuhalten, wird jedoch von ihr erschossen und stirbt. Mit La’An dringt sie dann ins Institut ein.

In dem Institut werden genetisch manipulierte Kinder gehalten. Die beiden gelangen an eine Tür, auf der Khan steht. La’An versucht, die Romulanerin aufzuhalten, körperlich ist sie ihr jedoch unterlegen. Dennoch gelingt es ihr, sie zu entwaffnen und mit der Waffe zu erschießen.

La’An betritt anschließend das Zimmer und trifft dort auf ihren Vorfahren, der für so viel Leid in ihrem Leben verantwortlich war. Dieser Khan ist jedoch noch ein unschuldiges Kind, was auch La’An erkennen muss. Es gelingt ihr, eine Art Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen und reist mithilfe des fremden Geräts wieder zurück in ihre Zeit.

Zurück auf der Enterprise vergewissert sie sich auf der Brücke, dass auch alles wieder beim Alten ist und in der Tat findet sie dort Captain Pike vor. Zurück in ihrem Quartier erhält sie noch Besuch von einer weiteren Agentin für temporale Ermittlungen, die La’An danken möchte, die Zeitlinie wieder hergestellt zu haben. Und die das Gerät zurückfordert. Viele Informationen erhält La’An nicht von der Agentin, jedoch die Anweisung, mit niemandem über den Vorfall zu reden.

Ganz abschließen kann La’An mit der Sache aber noch nicht. Als sie wieder alleine ist, nimmt sie unter einem Vorwand Kontakt zu Lt. James T. Kirk auf und ist erfreut, ihn lebend zu sehen. Nach einem kurzen Gespräch schlägt Kirk vor, dass sie beide mal was zusammen trinken gehen könnten und La’An stimmt erfreut zu. Ehe sie nach ihrem Gespräch die Tränen nicht mehr zurückhalten kann.

Fazit

Nicht die beste Zeitreise-Episode, aber auch nicht die schlechteste. Es ist schön zu sehen, dass hier mal wieder La’An im Fokus stand und es ist generell schön, dass in Star Trek - Strange New Worlds auch die anderen Crewmitglieder immer mal wieder Geschichten für sich bekommen, die zudem dabei helfen, die Charaktere besser zu definieren. Und vor allem La’An hat aufgrund ihrer Verwandtschaft zu Khan eine durchaus interessante Geschichte.

Wir wissen, was sie alles durchgemacht hat. Zum einen wegen der Gorn, zum anderen eben wegen ihrer Verwandtschaft zu Khan. Sie hatte keine leichte Jugend. Dadurch versteht man auch, warum sie so ist, wie sie ist, so verschlossen. Nicht, weil sie so knallhart ist (was sie aber dennoch ist), sondern weil sie so verwundbar ist, geplagt von Traumata. Und das macht es so schön zu sehen, wenn sie durch Kirks Zutun anfängt, etwas aufzutauen, Nähe zu anderen sucht. Und man versteht den Schmerz, den sie empfinden muss, als sie mitansehen muss, wie Kirk dann vor ihren Augen stirbt und ihr diese Nähe wieder genommen wird. Man versteht die Emotionalität, die sie empfindet, nachdem sie mit Lt. Kirk gesprochen hat.

Das Tolle an dieser Episode war nicht die Geschichte um die Zeitreise, sondern dass diese Thematik nur ein Vehikel dafür war, eine Geschichte über La’An zu erzählen und ihren Charakter weiter zu entwickeln. Und dies bestätigt erneut, dass in Star Trek - Strange New Worlds nicht Spektakel an oberster Stelle stehen, sondern die Charaktere.

Es war schön, Paul Wesley erneut als Kirk zu sehen. Wie schon im Finale von Staffel 1 hat er auch hier wieder seine Sache sehr gut gemacht. Vielleicht etwas zu gut. Denn man darf nicht vergessen, dass dieser Kirk noch jung und in Entwicklung ist. Dennoch bleibt mit jedem seiner Auftritte vor allem eine Frage zurück: Werden wir ihn später auch noch als Captain der Enterprise in einer weiterführenden Serie sehen? Ein Remake von Raumschiff Enterprise womöglich? Es wäre ein gewagtes Unterfangen, aber durchaus auch ein spannendes.

Zur Zeitreise selbst müssen wir auch noch etwas sagen, denn für Fans brachte die durchaus einige spannende Aspekte. Zum einen wurde der temporale kalte Krieg erwähnt, den wir aus Star Trek - Enterprise her kennen. Zudem wusste die Romulanerin genau, wer Kirk war. Für sie war er bereits eine große Berühmtheit. Das stellt die Frage, aus welcher Zeit genau sie kam. Die Abteilung für temporale Ermittlung, die ebenfalls erwähnt wurde, kennen wir aus dem 24. Jahrhundert, als sie in der fünften Staffel von Star Trek - Deep Space Nine vorbeischauten. Gut möglich, dass einiges in dieser Episode für immer geheimnisvoll bleiben wird.

Etwas Verwirrung herrscht jedoch nach wie vor um Khan. Denn die von ihm gestarteten Eugenischen Kriege fanden in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts statt. Dies wird in dieser Episode sogar von der Romulanerin bestätigt. Sie sagte, sie sei seit den 90ern auf der Erde und würde seit 30 Jahren auf Khan warten, denn die Folge selbst spielt eher in unserer Zeit, den 20ern des 21. Jahrhunderts. Wurde die Zeitlinie also doch bereits geändert? Schon in den ersten Staffeln von Star Trek - Discovery argumentierten einige Fans, dass diese Serie eine andere Zeitlinie wäre. Haben wir dafür jetzt die Bestätigung erhalten? Eventuell wird dies auch in Zukunft in Star Trek - Strange New Worlds noch weiter thematisiert. Auffällig ist es in jedem Fall. Und um einen Fehler kann es sich auch nicht handeln, sonst hätte man das mit den 90er Jahren nicht erwähnt. Sehr interessant.

Ebenfalls etwas, was diese Episode so interessant macht, ist das moralische Dilemma, in dem sich La’An wiederfindet. Etwas, womit sich auch schon andere Autoren beschäftigt haben: Könnte man in die Vergangenheit reisen, würde man Hitler als Baby töten? Obwohl man wüsste, was aus diesem Baby werden wird, wäre es richtig, ein noch unschuldiges Baby zu töten? Auch thematisiert die Episode, dass dieses dunkle Zeitalter, in diesem Fall die eugenischen Kriege, notwendig war, damit die Erde sich zum Paradies entwickelt. Ein Paradies ist unsere tatsächlich Erde noch nicht, doch wäre sie ein besserer Ort, wenn es den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg nie gegeben hätte? Eine schwierige Frage, über die sich wohl stundenlang philosophieren ließe.

Interessante Fragen und Themen, die in der aktuellen Folge von Star Trek - Strange New Worlds gerne noch mehr Platz hätten einräumen können. Aber alleine, dass diese Episode diese Fragen aufwirft, zeigt, dass Star Trek wieder dort ist, wo es hingehört. So kann es gerne in den kommenden Wochen weiter gehen.

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Quelle: Paramount+
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3 Kommentare
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DrStrange : : Moviejones-Fan
03.07.2023 08:29 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

Es stimmt, die Folge war am Ende nicht ganz so innovativ oder gar frisch. Dazu gab es schon zuviele andere "Zeitreisefolgen" bei ST.

Aber immerhin eine solide Folge und das man weiterhin einzelne Crewmitglieder in den Vordergrund bringt, find ich halt klasse. So muss das sein.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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Lehtis : : Bowser
02.07.2023 22:06 Uhr | Editiert am 02.07.2023 - 22:06 Uhr
0
Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.785 | Reviews: 6 | Hüte: 69

Also ich finde es toll das man einzelne Crew Mitglieder wieder wie früher ganze Folgen spendiert.

Endlich hat man bei der Führungsetage verstanden was Star Trek so ausmacht.

So schließt man die Crew Stück für Stück ins Herz.

Aber ja für eine Zeitreise Folge etwas schwach.

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Bonsai : : Moviejones-Fan
01.07.2023 23:25 Uhr
0
Dabei seit: 08.12.12 | Posts: 503 | Reviews: 2 | Hüte: 31

Zeitreisegeschichten bei Star Trek haben eine lange Tradition, auch weil sie oft günstiger zu produzieren waren. Nicht umsonst reist man oft rein zufällig in die Jahrzehnte in denen gedreht wurde. Die Idee Khan einzubauen, auch die Andeutung, dass die Eugenischen Kriege eigentlich viel früher hätten stattfinden sollen (mal sehen wie man ab dem Jahr 2063 erklärt, dass die Vulkanier noch nicht gelandet sind... smile) sind alle recht witzig. Ein wenig erinnert das an die TVA .. der Zeitstrahl korrigiert sich quasi.

So rrriichtig innovativ ist es aber nicht und auch wenn ich Laan großartig finde ist da für mich wenig Chemie zwischen ihr und Kirk. Egal - unterhaltsam war es allemal.

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