Wie so viele andere besuchte auch Quentin Tarantino den American Film Market, in seinem Fall, um internationale Käufer für The Hateful Eight zu finden. Der Western, dessen Ensemble und Story wir jetzt kennen, liegt voll auf Kurs und wird Tarantinos achter Film. Und so wahnsinnig viel soll danach auch nicht mehr kommen, wenn Tarantino seine Ankündigung wahr macht.
Schon vor einigen Jahren sprach er vom Ruhestand, und er meint es damit immer noch ernst. Regieführen sei etwas für junge Leute, außerdem glaube er nicht, dass man auf der Bühne bleiben sollte, bis man angefleht wird, abzutreten. Dann lieber gehen, wenn alle noch etwas mehr haben wollen, wenn es noch läuft. Eine Filmografie aus zehn Filmen sind das Ziel, das sich Tarantino gesetzt hat. Also habe er nach The Hateful Eight noch zwei Stück vor sich (Kill Bill - Vol. 1 und Kill Bill - Vol. 2 zählt er da wohl zusammen).
In Stein gemeißelt sei es zwar noch nicht, so Tarantino, aber so sieht der Plan aus. Wenn er es bis Nummer zehn schaffe, gute Arbeit leiste und es nicht vermassele, klinge das doch nach einer guter Art und Weise, die Karriere zu beenden. Ein Hintertürchen lässt sich Tarantino trotzdem offen: Falls er später über einen guten Film stolpere, werde er den nicht nicht machen, nur weil er vorher gesagt habe, dass er es nicht würde. Zehn und dann Feierabend hört sich für ihn aber richtig an.
Bis dahin kann es allerdings noch dauern. Bei The Hateful Eight spricht Tarantino enthusiastisch von einem "70mm-Event". Man wolle alle daran erinnern, warum dies etwas ist, was man nicht im TV sehen kann, und warum man dieses Erlebnis nicht bei sich zu Hause oder auf dem eigenen iPhone oder iPad haben kann. Dadurch, dass 24 Frames pro Sekunde abgespult werden, erzeugen all diese wundervoll gezeichneten Bilder die Illusion von Bewegung, schwärmt Tarantino. Er hofft, dem Trend zum digitalen Filmemachen damit den Wind aus den Segeln nehmen zu können. Die Leute sollen sagen, das ist Kino, das lohnt es sich zu bewahren und davon wollen wir noch mehr sehen.
Tarantino schwebt vor, The Hateful Eight mindestens zwei Wochen oder sogar einen ganzen Monat lang exklusiv in 70mm laufen zu lassen, bevor er in die digitalen Kinos kommt. Es soll der buchstäblich größte Breitwandfilm werden, der in den letzten vierzig Jahren gedreht wurde. Ende 2015 können wir uns selbst davon überzeugen.