Die SciFi-Actionfilmreihe Terminator kann man wohl als eine der bekanntesten Filmreihen der Filmgeschichte bezeichnen. Und James Camerons ersten Terminator von 1984 als Kultfilm, der in mehrfacher Hinsicht prägend für das SciFi- und Actiongenre war und Camerons internationalen Durchbruch begründete.
Kaum eine Filmreihe erlebte so starke Veränderungen in ihrem Grundton schon in den ersten beiden Teilen, obwohl auch Terminator 2 - Tag der Abrechnung von Cameron stammt. Auch für den damals erfolgreichen Bodybuilder und gebürtigen Österreicher Arnold Schwarzenegger war der erste Teil wie auch die Filmreihe das große Sprungbrett seiner internationalen Schauspielkarriere, prägte jedoch auch seinen Ruf als muskelbepackten Actionheld mit minimalistischer Mimik. Schwarzeneggers "I’ll be back", erstmals im ersten Teil ausgesprochen, ist eines der bekanntesten Filmzitate der Filmgeschichte.
Nachdem die Filmreihe nach dem von vielen Fans abgelehnten vierten Teil Terminator - Die Erlösung von 2009 fast schon begraben schien, erlebte sie mit Alan Taylors Terminator Genisys einen fehlgezündeten Reboot, der Alt und Neu verbinden sollte - wie der Auftakt bei uns ankam, könnt ihr hier in unserer Kritik nachlesen. Wir sagen nur: Atomarer Kindergeburtstag. Doch so schnell gab man nicht auf, nach vier Jahren Pause steht nun ein erneuter Relaunch mit Terminator - Dark Fate als Auftakt eines neuen Trilogie-Versuchs an, ob das diesmal besser klappt? Unsere Kritik folgt nach Embargoende am 23. Oktober.
Im Folgenden sind Spoiler natürlich nicht zu vermeiden, wir halten sie aber so gering wie möglich. Um das Special in überschaubarer Länge zu halten, können wir auch nicht auf alles im Detail eingehen.
Während der erste Terminator-Teil als postapokalyptischer SciFi-Horroractionfilm mit Schwarzeneggers Terminator T-800 als emotionsloser Killermaschine bezeichnet werden kann, wandelte sich der T-800 durch Umprogrammierung im zweiten Teil von 1991 zum Terminator als Beschützer mit sympathischen Zügen, der auch für eine neue Humorschiene in der Filmreihe sorgte. Ihm gegenüber gestellt als neuer Bösewicht wurde der T-1000, eine Weiterentwicklung des T-800. In Terminator 3 - Rebellion der Maschinen von 2003 nahm der Humoranteil noch zu, hier war die Neuerung eine weibliche T-X als Gegnerin, die Terminatrix. Zudem führte ab dem dritten Teil nicht mehr Cameron Regie. Der vierte Teil wird von vielen Fans abgelehnt, denn für sich genommen mag Terminator - Die Erlösung kein schlechter Film sein, doch als Teil der Filmreihe wirft er zu viele Kritikpunkte auf. Zudem hatte er es als erster Terminator-Film ohne Arnie doppelt schwer. Dabei war Schwarzenegger 1984 gar nicht Camerons erste Wahl für die Rolle des Terminator:
Teil 1: Mensch vs. Maschine
Terminator (1984)
Die Story: Im Jahr 2029 haben sich Kriegsmaschinen unter der Leitung ihrer Zentraleinheit Skynet gegen ihre Erschaffer erhoben und die wenigen Menschen, die den Atomkrieg von 1997 überlebten, versklavt. John Connor führt eine Rebellion gegen die Maschinen an, der Sieg der Rebellion steht kurz bevor. Daher schicken die Maschinen einen Terminator T-800 (Arnold Schwarzenegger) in die Vergangenheit von 1984 zurück, der Auftrag: Sarah Connor (Linda Hamilton), Johns Mutter, terminieren, also töten, um dadurch die Rebellion zu verhindern. Die Rebellen senden den Soldaten Kyle Reese (Michael Biehn) ebenfalls in die Vergangenheit zurück, um Sarah Connor vor dem T-800 zu beschützen. Spielort der vergangenen Gegenwart ist Los Angeles.
"Terminator" Trailer 1
Der Terminator: Arnold Schwarzeneggers T-800 fasziniert und erschreckt zugleich, weil er eine kompromisslose, da emotionslose Killermaschine ist, bestehend aus einem Metallskelett, das mit organischem Gewebe überzogen ist. Sein menschliches Aussehen steht in starkem Gegensatz zu seinem unmenschlichen Verhalten, zudem wird sein Metallskelett durch Verletzungen auf horrible Weise im Verlauf des Films immer mehr enthüllt. Die Szene, in der der T-800 selbst mit zerstörten Beinen noch vorankriecht, erinnert nicht umsonst stark an eine ähnliche Kriechszene in Poltergeist.
Scheinbar unaufhaltbar walzt der T-800 wie auch der Film selbst voran, um sein Ziel zu erreichen, seinen Auftrag zu erfüllen. Selten wurde der Mix aus Spannung, SciFi, Action und Horror so dicht und rasant inszeniert. Der T-800 spricht im gesamten Film 17 Sätze mit 70 Wörtern, auch die heruntergeschraubte Kommunikation trägt zu seiner erschreckenden Wirkung bei. Die Sonnenbrille wurde zum Kultobjekt, erwähnenswert ist auch die bedrohliche Wirkung des rot leuchtenden mechanischen Auges, das später im Film zu sehen ist. Im Film wird der T-800 fälschlich als Cyborg bezeichnet, er ist ein Androide. Eigentlich war zu Beginn Lance Henriksen als T-800 vorgesehen, Schwarzenegger sollte statt dessen Kyle Reese spielen. Henriksen mischte als Nebendarsteller dann immerhin noch in der Rolle des Detective Vukovich mit. Auch O.J. Simpson, Jürgen Prochnow und Tom Selleck sollen als T-800 in Frage gekommen sein.
Sarah Connor & Kyle Reese: Das emotionale menschliche Gegenwicht zum T-800 bilden Sarah Connor und ihr Beschützer Kyle Reese. Sarah wandelt sich relativ schnell von einer recht normalen Frau zu einer toughen und cleveren Heldin. Während Sigourney Weavers Ripley aus der Alien-Saga die erste Actionheldin der Filmgeschichte ist, ist Linda Hamiltons Sarah wohl die prägendste und bekannteste. Kyle Reese wiederum fungiert als ihr Mentor und später auch Love Interest.
Budget & Dreharbeiten: 1984 hätte wohl niemand gedacht, dass der Low-Budget-Film mit 6,4 Mio. US-Dollar Produktionskosten, eigentlich ein B-Movie, zu einem der Meilensteine der Filmgeschichte werden würde. Ein Jahr zuvor wurde Arnold Schwarzenegger, der als jüngster Mister Universum mit 19 Jahren Bodybuilder-Geschichte schrieb, Amerikanischer Staatsbürger, eingewandert war er aber bereits 1968. Die Dreharbeiten sollten 1983 in Toronto stattfinden, doch dem kam die Produktion von Conan der Zerstörer in die Quere. So konnte man erst 1984 beginnen, gedreht wurde in Los Angeles und Umgebung. Der Showdown in der Fabrik wurde östlich von Los Angeles in City of Industry gedreht.
Effekte & Schnittfassungen: Die handgemachten gut konstruierten Effekte von Terminator sind ebenfalls Vorbild für Folgefilme gewesen, deren Wirkung auch aus heutiger Sicht noch überzeugt, auch wenn man natürlich über manches derweil Überholte lächeln mag. Doch die finstere, martialische Inszenierung sorgt auch aus heutiger Sicht noch dafür, dass der Film wohl an keinem Zuschauer spurlos vorübergeht. Aufgrund der Gewaltszenen landete die Originalfassung mit einer FSK 18-Freigabe auf dem deutschen Index. Erst 2010 bekam der Film nach erneuter Prüfung die FSK 16-Freigabe. Bis 2010 waren daher auch nur geschnittene Versionen im deutschen TV zu sehen und als VHS und DVD zu haben. Die deutsche FSK 16-Fassung ist 5 Minuten kürzer, seit 2014 gibt es jedoch eine Uncut-Version. Zudem wurden aus der Filmfassung Szenen entfernt, die über das Filmende hinausweisen, wie zum Beispiel ein Gespräch zwischen Sarah und Reese, in dem sie die Zerstörung von Cyberdyne diskutieren, der Firma, die später Skynet entwickelt hat.
Teil 2: Mensch + Maschine vs. Maschine
Terminator 2 - Tag der Abrechnung (1991)
Die Story: Erneut kehrt der T-800 (Arnold Schwarzenegger) aus dem ersten Teil in die Vergangenheit zurück - doch diesmal nicht, um Sarah (Linda Hamilton) zu töten, sondern um ihren Sohn, den 10-jährigen John Connor (Edward Furlong) zu beschützen. Entsprechend hat er auch dessen Befehlen zu gehorchen, so auch dem Befehl, keine Menschen zu töten. Die Maschinen wiederum senden einen T-1000 (Robert Patrick) zurück, um John Connor zu töten. Der T-1000 ist ein verbessertes Modell aus flüssigem Metall, er kann sich nicht nur in Personen verwandeln, die er berührt, sondern auch seine Gliedmaßen in Hieb- und Stichwaffen umformen. John befreit mit Hilfe des T-800 seine Mutter aus einer Nervenheilanstalt, gemeinsam wollen sie Cyberdyne zerstören sowie den Erfinder Dr. Miles Bennet Dyson (Joe Morton) davon abhalten, die Vorläufer des Programms zu entwickeln, die schließlich zu Skynet und dessen künstlichem eigenen Bewusstsein geführt haben.
"Terminator 2 - Tag der Abrechnung" Trailer 1
Terminator vs. Terminator: Der T-800 (Modell 101) ist dem T-1000 eigentlich unterlegen, selbst auseinandergesprengt kann sich das flüssige Metall immer wieder zum T-1000 zusammenfließen lassen. Durch Einfrieren kann das zwar verhindert werden, doch sobald die Temperatur wieder soweit steigt, dass sich das Metall wieder verflüssigen kann, kehrt es in seine Ursprungsform zurück. Erst durch eine Metallschmelze kann der T-1000 endgültig zerstört werden. Der T-800 wiederum kehrt durch die Umprogrammierung verändert zurück. Zudem entfernt John einen Neuroblocker, der verhindert, dass sich ein Terminator menschlicher verhält. Dadurch und durch John als Mentor lernt der T-800 menschliches Verhalten dazu, das führt im Film zum einen zu lustigen Szenen und Dialogen, zum anderen zu einem tragischen Ende. Die Szene, in der der T-800 den eingefrorenen T-1000 in Stücke zerschießt, sorgte auch für das zweitbekannteste Filmzitat des T-800: "Hasta la vista Baby!"
Sarah & John Connor: Während Terminator Sarahs Originstory erzählt, begegnet sie dem Zuschauer in Terminator 2 - Tag der Abrechnung als gut trainierte und toughe Actionheldin, wodurch sie noch mehr beeindruckt als im ersten Teil. John Connor wiederum ist der geborene Rebell, der bei Pflegeeltern aufwuchs und sich zum cleveren Straßenkind entwickelt hat. Im Verlauf des Films lernt er durch Sarah wie auch dadurch, dass er selbst als Mentor für den T-800 auftreten muss, Verantwortungsbewusstsein und Kämpferfähigkeiten dazu.
Skynet: In den zwei ersten Teilen greift das Großvaterparadoxon, wäre Kyle Reese nicht in die Vergangenheit zurückgeschickt worden, würde es John Connor nicht geben. Und wäre der T-800 im ersten Teil nicht in die Vergangenheit geschickt und zerstört worden, hätte Erfinder Dyson nicht mit der Hilfe der gefundenen Überreste des T-800 das Computerprogramm entwickeln können, aus dem später Skynet entstanden ist.
Budget, Effekte & Schnittfassungen: Im Gegensatz zum ersten Teil ist Terminator 2 eine aufwändige Produktion, die mehr als 100 Mio. US-Dollar gekostet hat. Das ist natürlich auch der hochwertigen digitalen Tricktechnik zuzuschreiben, die vor allem in den T-1000-Szenen notwendig wurde, auch wenn diese Szenen sehr kurz sind. Szenen wie die Spaltung des T-1000 oder sein aus dem karierten Fußboden Auferstehen dürfte niemand je vergessen, der den Film gesehen hat.
Doch die eingespielten 520 Mio. US-Dollar machten die Kosten locker wieder wett, zudem erntete Terminator 2 sechs Oscarnominierungen, wovon er vier gewann, wie man sich denken kann, in den technischen und visuellen Kategorien. Normalerweise hat es eine Fortsetzung schwer, doch im Fall der Terminator-Filmreihe kann man schwer sagen, welcher der ersten beiden Teile von James Cameron der bessere ist. Sie sind auf ihre Weise jeder für sich stehend ein Meisterwerk und Meilenstein, die visuelle Darbietung und die neue Humorschiene geben dem zweiten Teil einen ganz anderen, und damit kaum mit dem ersten Teil vergleichbaren Stil und Grundton. Beide Teile sind unserer Meinung nach gute Filme, die man gesehen haben muss. Es gibt grundlegend drei Filmfassungen von Terminator 2, die wiederum in verschiedensten Versionen auf LaserDisc, DVD und Blu-ray erschienen sind. Die Kinofassung umfasst 137 Minuten, die Langfassung als Ultimate Edition 153 Minuten und die Extended Special Edition 155 Minuten. Die 2001 in Deutschland erschienene Ultimate Edition weist jedoch Tonfehler der deutschen Spur auf, ist aber auch die erste in Deutschland hergestellte DVD mit einem THX-Zertifikat.
Nachwirkungen: Die Fortsetzung Terminator 2 zog nicht nur Videospiele, Flipper und Hommageszenen nach sich, James Cameron setzte sich durch den Film auch erstmals mit der 3D-Technik auseinander, die 2009 zu seinem weiteren Meilenstein Avatar - Aufbruch nach Pandora geführt hat. So drehte er 1996 die Attraktion "T2 3-D: Battle Across Time", in der Cyberdyne-Szenen, Erlebnisse mit den Filmdarstellern auf der Leinwand sowie Ereignisse im Zuschauerraum für den Besucher zu einem Geschehen vereint werden. Nachwirkungen gibt es bis heute: So hat im März diesen Jahres die University of Carolina einen von Terminator 2 inspirierten neuen 3D-Drucker vorgestellt, mit dem ein 3D-Objekt nicht wie bisher Schicht auf Schicht entsteht, sondern sich wie der T-1000 aus einer Flüssigkeit erhebt. Faszinierend und gruselig zugleich.
Teil 3: Mensch + Maschine vs. weibliche Maschine
Terminator 3 - Rebellion der Maschinen (2003)
Die Story: Im dritten erstmals nicht von James Cameron, sondern von Jonathan Mostow Regie geführten Teil ist John Connor (Nick Stahl) erwachsen und lebt versteckt als Einsiedler ohne Kontakte und festen Wohnsitz. Zwar starb seine Mutter 1997 an Leukämie, doch der Tag des Jüngsten Gerichts, der Atomkrieg, der 1997 drei Milliarden Menschen auslöschen sollte, ist ohne Bombenfall verstrichen, Johns Albträume davon scheinen also unbegründet zu sein. Doch dann taucht via Zeittunnel die weibliche Terminatrix T-X (Kristanna Loken) auf, die alle Offiziere des späteren Widerstandes und wer sonst den Maschinen und Skynet gefährlich werden könnte, töten soll. Sie ist ein verbesserter Prototyp eines Anti-Terminatormodells mit großer Stärke, eingebauten Waffen und der Fähigkeit, Computerprogramme umzuschreiben und zu steuern. Die Rebellen schicken wiederum einen T-850 Modell 101 (Arnold Schwarzenegger) zurück, der John und Kate Brewster (Claire Danes), die ebenfalls wichtig für den Widerstand ist, beschützen soll. Dabei erfährt John auch, dass der Tag des Jüngsten Gerichts nicht verhindert, sondern nur hinausgezögert wurde - und die Startphase schon sehr bald beginnt...
"Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" Trailer
Terminator vs. Terminatrix: Auch der T-850 ist der T-X unterlegen, nicht umsonst ist sie ein Anti-Terminatormodell. So sorgt zum Beispiel eine abgefeuerte Plasmakugel der T-X dafür, dass der T-850 kurzzeitig lahmgelegt und seine primäre Brennstoffzelle zerstört wird. Zudem wirkt aufgrund von Geschlechterprägungen eine weibliche emotionslose Killermaschine noch einmal anders als eine männliche, eine spannende Neuerung.
Blockbuster statt Meilenstein: Doch trotz dieses neuen Faktors und der Referenzen an frühere Teile sowie ein konsequentes Filmende wird Terminator 3 von vielen Fans als schwächerer Teil der Filmreihe empfunden. Zum einen, weil die CGI-Technik deutlich zunahm, aber für ihre Zeit kaum bahnbrechende Neuerungen zeigte, zum anderen, weil der Humor mehr als zuvor im Vordergrund stand, den Film mehr als gewöhnlichen unterhaltsamen Blockbuster denn als ein bemerkenswertes Werk erscheinen lässt. Gerade der Faktor der reichlichen eher selbstironischen Referenzen an Camerons Vorfilme lässt zu wenig dabei eingebrachte neuen Ideen bemängeln. Dennoch: Die Terminatrix und das Filmende, das eine neue Philosophie in die Filmreihe integriert, machen den Film sehenswert.
Budget & Boxoffice: Der dritte Teil war mit einem Budget von 187,3 Mio. US-Dollar der zu seiner Zeit teuerste Film, der eine Produktionsfreigabe bekam. Für die Szene, in der die Terminatrix mit einem Kranwagen durch eine Glasfassade rast, steuerte Schwarzenegger jedoch etwas von der eigenen Gage bei, um das Budget nicht noch mehr zu überschreiten. Terminator 3 blieb unter dem Einspielergebnis des Vorläufers.
Schwarzeneggers Abschied: Nach dem Abschluss der Dreharbeiten zu Terminator 3 stieg Arnold Schwarzenegger aufgrund seiner politischen Karriere für viele Jahre aus dem Filmgeschäft aus. Im Oktober 2003 wurde er zum 38. Gouverneur von Kalifornien gewählt, bis 2011 verblieb er in diesem Amt. Eine Bonusszene erklärt übrigens, warum gerade ein ganz bestimmtes Terminator-Modell immer wie Arnold Schwarzenegger aussieht.
Hatte es Terminator 3 schon schwer unter neuer Regie und mit nur Arnold Schwarzenegger als einzigem Rückkehrer aus den Vorfilmen, musste Terminator - Die Erlösung von 2009 sogar aufgrund der erwähnten politischen Karriere ohne Arnold Schwarzenegger auskommen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Fans ihn als schwächsten Teil der Reihe empfinden oder ihn erst gar nicht als Teil der Filmreihe akzeptieren.
Teil 4: Aus der Reihe-Fall
Terminator - Die Erlösung (2009)
Die Story: Im vierten Teil unter der Regie von Joseph "McG" McGinty Nichol bricht das Jüngste Gericht 2004 mit besagtem Atomkrieg aus, 2003 hatte der verurteilte Mörder Marcus Wright (Sam Worthington) seinen Körper Cyberdyne Systems zu Forschungszwecken überlassen. Im Jahr 2018 finden sich die meisten Überlebenden als Arbeitssklaven der Maschinen wieder, bis auf die Rebellen unter der Leitung von John Connor (Christian Bale). Dieser findet nicht nur Pläne des von ihm vorausgesagten T-800, er will zudem ein Kurzwellensignal testen, das Maschinen in Sendernähe ausschalten können soll. Derweil taucht ein verwirrter Marcus Wright in den Ruinen von Los Angeles auf, der auf Kyle Reese (Anton Yelchin) und dessen Begleiterin Star (Jadagrace Berry), ein stummes Kind trifft. Gemeinsam wollen sie zu einem Stützpunkt der Widerstandsgruppe. Doch sie werden von einem Harvester (gigantischen Roboter) geschnappt, nur Wright kann entkommen. Der trifft wiederum auf die Pilotin Blair (Moon Bloodgood), die ihm von John Connor erzählt und zu dessen Basis bringen will. Sie geraten auf dem Weg in ein Minenfeld, Wright wird verletzt, was offenbart, dass er ein Cyborg ist. Anfängliches Misstrauen der Rebellen kann er jedoch zerstreuen und so beauftragt ihn Connor damit, Kyle Reese aus der Skynet-Zentrale in San Francisco zu befreien...
"Terminator - Die Erlösung" Trailer 1 (dt.)
Mensch vs. ...ja was eigentlich? Im vierten Teil Terminator - Die Erlösung gibt es erst gegen Ende auch einen Terminator T-800 (Roland Kickinger) als Gegner, doch davor heißt es eher Mensch und Cyborg vs. Skynet und diverse Roboter. Zwar kommen wieder bekannte Figuren der ersten beiden Teile vor, doch angedacht als Auftakt einer neuen Trilogie mit neuen Darstellern und einem wieder neuen Stil als recht gewöhnlich wirkender humorloser SciFi-Actionfilm. Eine interessante Neuerung ist eine präsentere Funktion von Skynet, zudem soll statt einem Terminator ein Cyborg neuen Wind reinbringen. Neben präsenterer Funktionen anderer Maschinen wie die Riesenroboter. Doch gerade die zentrale Funktion eines wie auch immer gearteten Terminator machte alle vorherigen Teile zusammenhängend, der Versuch eines Auftakts auf anderem Wege funktionierte nicht. Zwar stand auch Marcus zeitweise unter dem Einfluss von Skynet, doch ob man ihn deswegen als Terminator bezeichnen will, kann man sich durchaus fragen. Der Film floppte am Boxoffice und wurde auch von einem Großteil der Fans zerfetzt. Auch die neuen Darsteller wurden nicht so ganz angenommen, zudem beklagten Kritiker und Fans diverse Logikmacken.
Budget & Boxoffice: Bei 200 Mio. US-Dollar Produktionskosten spielte der Film am ersten Wochenende 42,6 Mio. US-Dollar ein, am Boxoffice lag der Film damit knapp unter dem Ergebnis von Terminator 3 - Rebellion der Maschinen. Auch insgesamt spielte er mit weltweit 376 Mio. US-Dollar weniger als sein Vorläufer ein.
Arnie-Cameo - nein danke: Arnold Schwarzenegger wurde ein Cameo-Auftritt angeboten, doch er lehnte ab, da das Betrug am Publikum sei. Betrogen wurde es in gewisser Weise dennoch, denn der gegen Ende des Films auftauchende T-800 bekam mit Hilfe alter Szenen und Computertechnik Schwarzeneggers Gesicht übergestülpt. Wright wiederum sollte eigentlich von Josh Brolin gespielt werden, doch als dieser erfuhr, dass das zuvor viel düsterer angedachte Drehbuch abgeändert wurde, lehnte er ab. Der Film wurde übrigens Spezialeffekt-Experte Stan Winston gewidmet, der in allen vier Teilen mitmischte und während der Produktion des vierten Teils 2008 verstarb.
2008 startete zudem in den USA die Terminator-Serie Terminator - S.C.C., die nach Terminator 2 - Tag der Abrechnung einsetzt, also de Ereignisse von Terminator 3 ignoriert.
Teil 5: Die Wiedergeburt - oder eher Fehlgeburt?
Terminator Genisys (2015)
Die Story: Erneut als Auftakt einer Trilogie unter Alan Taylors Regie spielt die Zukunft wieder 2029 wie in Camerons Originalfilm Terminator. Der Kampf der Rebellen gegen die Maschinen tobt immer noch. Um das Leben seiner Mutter und somit auch seine eigene Existenz zu retten, schickt John Connor (Jason Clarke), der Anführer des Widerstands, seinen treuen Soldaten Kyle Reese (Jai Courtney) durch die Zeit zurück. Bei seiner Ankunft im Jahr 1984, der Vergangenheit des ersten Terminator-Teils, findet sich Reese jedoch in einer alternativen, unbekannten Vergangenheit wieder. Sarah Connor (Emilia Clarke), seit ihrem neunten Lebensjahr verwaist, wurde von einem älteren T-800 (Arnold Schwarzenegger) aufgezogen, der darauf programmiert ist, sie zu beschützen. Jahrelang hat er sie auf ihr vorherbestimmtes Schicksal vorbereitet. Davon will sie aber nichts wissen, weil sie glaubt, dass ihre eigenen Entscheidungen die Geschichte in andere Bahnen lenken können. Nun müssen Sarah und Kyle den brandneuen Terminatoren entwischen, die Skynet auf sie hetzt, und verhindern, dass der Tag der Abrechnung jemals eintritt.
"Terminator - Genisys" Trailer 2 (dt.)
Mensch & Terminator vs. - John Connor?! Mittlerweile dürfte es wohl niemanden mehr spoilern, als was John Connor (Jason Clarke) den Fans im fünften Teil Terminator Genisys begegnet ist: Als T-3000! Was haben die Maschinen mit John Connor angestellt, lautete daher nicht umsonst Sarah Connors Frage schon im Trailer. Ist er ein Bösewicht oder ein Skynet-Opfer? Wie geriet er unter Skynets Einfluss - und aus was besteht der T-3000 eigentlich? Er ist kein flüssiges Metall wie der T-1000, der ebenfalls als Schurke auftaucht, sondern kann sich in Teilchen auflösen und wieder materialisieren, er ist weder Mensch noch Maschine. Und so fragte man sich: Ist es überhaupt John Connor oder nur ein Terminator, der ähnlich wie der T-1000 die Form der Person annehmen kann, die er berührt? Oder deren DNA Skynet gespeichert hat? Die Fans bekamen jedenfalls ein großes CGI-Spektakel geboten, schon aufgrund des T-3000 und der anderen Terminatoren, die Auflösung um den T-3000 spoilern wir hier nicht. Bekanntlich kam der Film fett in 3D und IMAX ins Kino. Und mit einer auf reichlich Missfallen stoßenden FSK12-Freigabe.
Die neue Sarah Connor: Emilia Clarke (Daenerys in Game of Thrones) wirkt als Sarah-Nachfolgerin jugendlicher, begründen lässt sich das zwar mit der in der Story erwähnten alternativen Vergangenheit, Fans der ersten beiden Teile irritierte es trotzdem. Clarke mag zwar passend als stolze Targaryen-Prinzessin sein, als toughe Actionheldin erschien sie vielen - wie auch uns - schon im Vorfeld nicht so ganz passend besetzt, und das wirkte im Film dann auch trotz einiger Actionszenen für sie nicht wirklich überzeugend. Selbst Arnie als ihr T-800-Mentor konnte dem keinen Anschub geben, zu wenig wurde sich um eine emotional wirklich fesselnde Einführung der neuen Sarah Connor gekümmert. Mit ein paar Flashbacks ist es einfach nicht getan bei einem so wichtigen Charakter. Nach den ersten tollen 15 Minuten Nostalgie-Szenerien ging es daher insgesamt für viele Zuschauer rasch mit der Begeisterung wieder abwärts, und sowieso schon Skeptiker sahen ihre Befürchtungen nach Filmsichtung bestätigt, auch bezüglich John Connors Part. Trotz eines durchaus unterhaltsamen Films, doch ein Teil eines Terminator-Universums muss nun einmal extrem hohen Erwartungen standhalten können, um zu überzeugen.
Vom Filmerfolg des Auftakts Terminator Genisys, der am 9. Juli 2015 auf den deutschen Leinwänden erschien, hing ab, ob aus dem bereits in den USA für den 19. Mai 2017 geplanten Nachfolger Terminator Genisys 2 etwas wird, ein weiterer Teil sollte im Sinne einer Trilogie 2018 folgen. Daraus wurde jedoch nach der eher Fehlgeburt statt Wiedergeburt nichts, der Film wurde von zu vielen Kritikern und Fans vernichtend abgestraft. Das US-Boxoffice von rund 278 Mio. $ nach vier Wochen blieb hinter den Erwartungen zurück, in China lief es zwar deutlich besser, doch auch die dann weltweit eingespielten 440 Mio. US-Dollar konnten Paramount Pictures vorerst nicht zu einer weiteren Fortsetzung motivieren. Und so wurden die Trilogiepläne vorerst wieder in die Schublade gepackt. Auch aus einer ergänzenden neuen Serie mit Crossovermöglichkeiten im Sinne eines zusammenhängenden Terminator-Universums wurde daher bisher nichts.
Dennoch: So schnell gibt man das Terminator-Universum natürlich nicht auf, und so erwartet die Fans 2019 dann doch wieder ein neuer sechster Teil (siehe nächste Seite):
Teil 6: Comeback der Ikonen - Der bessere Reset?
Terminator - Dark Fate (2019)
Der Hintergrund: Mit Terminator - Dark Fate wird nach vier Jahren Pause nun doch eine wieder ganz neue Trilogie aus dem Terminator-Universum gewagt, um die epische Geschichte zwischen dem Kampf der Menschen gegen Skynet weiterzuerzählen. Dabei ignoriert man Terminator 3 - Rebellion der Maschinen, Terminator - Die Erlösung und Terminator - Genisys, und es geht auch zurück zum R-Rating, nachdem die letzten beiden Filme PG-13 waren. Paramount Pictures möchte viele bekannte Figuren einbauen, um eine Verbindung zu den ersten zwei Teilen zu schaffen. So erwartet die Fans nun unter der Regie von Tim Miller, der mit seinem Film an die Ereignisse in Terminator 2 - Tag der Abrechnung anknüpft und Terminator-Schöpfer James Cameron als Produzenten an seiner Seite hat, das Comeback von nicht nur Arnies jetzt bärtigem T-800. Auch Linda Hamilton schlüpft wieder in die Rolle ihrer Sarah Connor, natürlich ebenfalls in einer älteren Version. Dennoch gibt es auch neue Charaktere.
"Terminator - Dark Fate" Trailer 2 (dt.)
Neue Terminatoren & Hauptfiguren: Natalia Reyes ist als Dani Ramos, Diego Boneta als Danis Bruder, Mackenzie Davis als aus der Zukunft eintreffende Beschützerin Grace und Gabriel Luna als neuer Terminator dabei - ein sogenannter Rev-9, der sich verflüssigen und spalten und so doppelt tödlich agieren kann.
Die Story: Über zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit Sarah Connor den Tag der Abrechnung verhindert, die Zukunft verändert und das Schicksal der Menschheit umgeschrieben hat. Die junge Dani Ramos führt mit ihrem Bruder und ihrem Vater ein einfaches Leben in Mexico City, als ein hoch entwickelter und tödlicher neuer Terminator in der Zeit zurückreist, um sie zu jagen und zu terminieren. Ihr Überleben hängt davon ab, dass sie sich mit zwei Kriegerinnen verbündet: Grace, einer verbesserten Supersoldatin aus der Zukunft, und einer kampferprobten Sarah Connor. Während der Rev-9 auf seiner Jagd nach Dani alles und jeden zerstört, der sich ihm in den Weg stellt, werden unsere drei Heldinnen zu einem T-800 aus Sarahs Vergangenheit geführt, der ihre letzte große Hoffnung sein könnte.