Die SciFi-Actionfilmreihe Terminator kann man wohl als eine der bekanntesten Filmreihen der Filmgeschichte bezeichnen. Und James Camerons ersten Terminator von 1984 als Kultfilm, der in mehrfacher Hinsicht prägend für das SciFi- und Actiongenre war und Camerons internationalen Durchbruch begründete.
Kaum eine Filmreihe erlebte so starke Veränderungen in ihrem Grundton schon in den ersten beiden Teilen, obwohl auch Terminator 2 - Tag der Abrechnung von Cameron stammt. Auch für den damals erfolgreichen Bodybuilder und gebürtigen Österreicher Arnold Schwarzenegger war der erste Teil wie auch die Filmreihe das große Sprungbrett seiner internationalen Schauspielkarriere, prägte jedoch auch seinen Ruf als muskelbepackten Actionheld mit minimalistischer Mimik. Schwarzeneggers "I’ll be back", erstmals im ersten Teil ausgesprochen, ist eines der bekanntesten Filmzitate der Filmgeschichte.
Nachdem die Filmreihe nach dem von vielen Fans abgelehnten vierten Teil Terminator - Die Erlösung von 2009 fast schon begraben schien, erlebte sie mit Alan Taylors Terminator Genisys einen fehlgezündeten Reboot, der Alt und Neu verbinden sollte - wie der Auftakt bei uns ankam, könnt ihr hier in unserer Kritik nachlesen. Wir sagen nur: Atomarer Kindergeburtstag. Doch so schnell gab man nicht auf, nach vier Jahren Pause steht nun ein erneuter Relaunch mit Terminator - Dark Fate als Auftakt eines neuen Trilogie-Versuchs an, ob das diesmal besser klappt? Unsere Kritik folgt nach Embargoende am 23. Oktober.
Im Folgenden sind Spoiler natürlich nicht zu vermeiden, wir halten sie aber so gering wie möglich. Um das Special in überschaubarer Länge zu halten, können wir auch nicht auf alles im Detail eingehen.
Während der erste Terminator-Teil als postapokalyptischer SciFi-Horroractionfilm mit Schwarzeneggers Terminator T-800 als emotionsloser Killermaschine bezeichnet werden kann, wandelte sich der T-800 durch Umprogrammierung im zweiten Teil von 1991 zum Terminator als Beschützer mit sympathischen Zügen, der auch für eine neue Humorschiene in der Filmreihe sorgte. Ihm gegenüber gestellt als neuer Bösewicht wurde der T-1000, eine Weiterentwicklung des T-800. In Terminator 3 - Rebellion der Maschinen von 2003 nahm der Humoranteil noch zu, hier war die Neuerung eine weibliche T-X als Gegnerin, die Terminatrix. Zudem führte ab dem dritten Teil nicht mehr Cameron Regie. Der vierte Teil wird von vielen Fans abgelehnt, denn für sich genommen mag Terminator - Die Erlösung kein schlechter Film sein, doch als Teil der Filmreihe wirft er zu viele Kritikpunkte auf. Zudem hatte er es als erster Terminator-Film ohne Arnie doppelt schwer. Dabei war Schwarzenegger 1984 gar nicht Camerons erste Wahl für die Rolle des Terminator:
Teil 1: Mensch vs. Maschine
Terminator (1984)
Die Story: Im Jahr 2029 haben sich Kriegsmaschinen unter der Leitung ihrer Zentraleinheit Skynet gegen ihre Erschaffer erhoben und die wenigen Menschen, die den Atomkrieg von 1997 überlebten, versklavt. John Connor führt eine Rebellion gegen die Maschinen an, der Sieg der Rebellion steht kurz bevor. Daher schicken die Maschinen einen Terminator T-800 (Arnold Schwarzenegger) in die Vergangenheit von 1984 zurück, der Auftrag: Sarah Connor (Linda Hamilton), Johns Mutter, terminieren, also töten, um dadurch die Rebellion zu verhindern. Die Rebellen senden den Soldaten Kyle Reese (Michael Biehn) ebenfalls in die Vergangenheit zurück, um Sarah Connor vor dem T-800 zu beschützen. Spielort der vergangenen Gegenwart ist Los Angeles.
"Terminator" Trailer 1
Der Terminator: Arnold Schwarzeneggers T-800 fasziniert und erschreckt zugleich, weil er eine kompromisslose, da emotionslose Killermaschine ist, bestehend aus einem Metallskelett, das mit organischem Gewebe überzogen ist. Sein menschliches Aussehen steht in starkem Gegensatz zu seinem unmenschlichen Verhalten, zudem wird sein Metallskelett durch Verletzungen auf horrible Weise im Verlauf des Films immer mehr enthüllt. Die Szene, in der der T-800 selbst mit zerstörten Beinen noch vorankriecht, erinnert nicht umsonst stark an eine ähnliche Kriechszene in Poltergeist.
Scheinbar unaufhaltbar walzt der T-800 wie auch der Film selbst voran, um sein Ziel zu erreichen, seinen Auftrag zu erfüllen. Selten wurde der Mix aus Spannung, SciFi, Action und Horror so dicht und rasant inszeniert. Der T-800 spricht im gesamten Film 17 Sätze mit 70 Wörtern, auch die heruntergeschraubte Kommunikation trägt zu seiner erschreckenden Wirkung bei. Die Sonnenbrille wurde zum Kultobjekt, erwähnenswert ist auch die bedrohliche Wirkung des rot leuchtenden mechanischen Auges, das später im Film zu sehen ist. Im Film wird der T-800 fälschlich als Cyborg bezeichnet, er ist ein Androide. Eigentlich war zu Beginn Lance Henriksen als T-800 vorgesehen, Schwarzenegger sollte statt dessen Kyle Reese spielen. Henriksen mischte als Nebendarsteller dann immerhin noch in der Rolle des Detective Vukovich mit. Auch O.J. Simpson, Jürgen Prochnow und Tom Selleck sollen als T-800 in Frage gekommen sein.
Sarah Connor & Kyle Reese: Das emotionale menschliche Gegenwicht zum T-800 bilden Sarah Connor und ihr Beschützer Kyle Reese. Sarah wandelt sich relativ schnell von einer recht normalen Frau zu einer toughen und cleveren Heldin. Während Sigourney Weavers Ripley aus der Alien-Saga die erste Actionheldin der Filmgeschichte ist, ist Linda Hamiltons Sarah wohl die prägendste und bekannteste. Kyle Reese wiederum fungiert als ihr Mentor und später auch Love Interest.
Budget & Dreharbeiten: 1984 hätte wohl niemand gedacht, dass der Low-Budget-Film mit 6,4 Mio. US-Dollar Produktionskosten, eigentlich ein B-Movie, zu einem der Meilensteine der Filmgeschichte werden würde. Ein Jahr zuvor wurde Arnold Schwarzenegger, der als jüngster Mister Universum mit 19 Jahren Bodybuilder-Geschichte schrieb, Amerikanischer Staatsbürger, eingewandert war er aber bereits 1968. Die Dreharbeiten sollten 1983 in Toronto stattfinden, doch dem kam die Produktion von Conan der Zerstörer in die Quere. So konnte man erst 1984 beginnen, gedreht wurde in Los Angeles und Umgebung. Der Showdown in der Fabrik wurde östlich von Los Angeles in City of Industry gedreht.
Effekte & Schnittfassungen: Die handgemachten gut konstruierten Effekte von Terminator sind ebenfalls Vorbild für Folgefilme gewesen, deren Wirkung auch aus heutiger Sicht noch überzeugt, auch wenn man natürlich über manches derweil Überholte lächeln mag. Doch die finstere, martialische Inszenierung sorgt auch aus heutiger Sicht noch dafür, dass der Film wohl an keinem Zuschauer spurlos vorübergeht. Aufgrund der Gewaltszenen landete die Originalfassung mit einer FSK 18-Freigabe auf dem deutschen Index. Erst 2010 bekam der Film nach erneuter Prüfung die FSK 16-Freigabe. Bis 2010 waren daher auch nur geschnittene Versionen im deutschen TV zu sehen und als VHS und DVD zu haben. Die deutsche FSK 16-Fassung ist 5 Minuten kürzer, seit 2014 gibt es jedoch eine Uncut-Version. Zudem wurden aus der Filmfassung Szenen entfernt, die über das Filmende hinausweisen, wie zum Beispiel ein Gespräch zwischen Sarah und Reese, in dem sie die Zerstörung von Cyberdyne diskutieren, der Firma, die später Skynet entwickelt hat.