Teil 5: Die Wiedergeburt - oder eher Fehlgeburt?
Terminator Genisys (2015)
Die Story: Erneut als Auftakt einer Trilogie unter Alan Taylors Regie spielt die Zukunft wieder 2029 wie in Camerons Originalfilm Terminator. Der Kampf der Rebellen gegen die Maschinen tobt immer noch. Um das Leben seiner Mutter und somit auch seine eigene Existenz zu retten, schickt John Connor (Jason Clarke), der Anführer des Widerstands, seinen treuen Soldaten Kyle Reese (Jai Courtney) durch die Zeit zurück. Bei seiner Ankunft im Jahr 1984, der Vergangenheit des ersten Terminator-Teils, findet sich Reese jedoch in einer alternativen, unbekannten Vergangenheit wieder. Sarah Connor (Emilia Clarke), seit ihrem neunten Lebensjahr verwaist, wurde von einem älteren T-800 (Arnold Schwarzenegger) aufgezogen, der darauf programmiert ist, sie zu beschützen. Jahrelang hat er sie auf ihr vorherbestimmtes Schicksal vorbereitet. Davon will sie aber nichts wissen, weil sie glaubt, dass ihre eigenen Entscheidungen die Geschichte in andere Bahnen lenken können. Nun müssen Sarah und Kyle den brandneuen Terminatoren entwischen, die Skynet auf sie hetzt, und verhindern, dass der Tag der Abrechnung jemals eintritt.
"Terminator - Genisys" Trailer 2 (dt.)
Mensch & Terminator vs. - John Connor?! Mittlerweile dürfte es wohl niemanden mehr spoilern, als was John Connor (Jason Clarke) den Fans im fünften Teil Terminator Genisys begegnet ist: Als T-3000! Was haben die Maschinen mit John Connor angestellt, lautete daher nicht umsonst Sarah Connors Frage schon im Trailer. Ist er ein Bösewicht oder ein Skynet-Opfer? Wie geriet er unter Skynets Einfluss - und aus was besteht der T-3000 eigentlich? Er ist kein flüssiges Metall wie der T-1000, der ebenfalls als Schurke auftaucht, sondern kann sich in Teilchen auflösen und wieder materialisieren, er ist weder Mensch noch Maschine. Und so fragte man sich: Ist es überhaupt John Connor oder nur ein Terminator, der ähnlich wie der T-1000 die Form der Person annehmen kann, die er berührt? Oder deren DNA Skynet gespeichert hat? Die Fans bekamen jedenfalls ein großes CGI-Spektakel geboten, schon aufgrund des T-3000 und der anderen Terminatoren, die Auflösung um den T-3000 spoilern wir hier nicht. Bekanntlich kam der Film fett in 3D und IMAX ins Kino. Und mit einer auf reichlich Missfallen stoßenden FSK12-Freigabe.
Die neue Sarah Connor: Emilia Clarke (Daenerys in Game of Thrones) wirkt als Sarah-Nachfolgerin jugendlicher, begründen lässt sich das zwar mit der in der Story erwähnten alternativen Vergangenheit, Fans der ersten beiden Teile irritierte es trotzdem. Clarke mag zwar passend als stolze Targaryen-Prinzessin sein, als toughe Actionheldin erschien sie vielen - wie auch uns - schon im Vorfeld nicht so ganz passend besetzt, und das wirkte im Film dann auch trotz einiger Actionszenen für sie nicht wirklich überzeugend. Selbst Arnie als ihr T-800-Mentor konnte dem keinen Anschub geben, zu wenig wurde sich um eine emotional wirklich fesselnde Einführung der neuen Sarah Connor gekümmert. Mit ein paar Flashbacks ist es einfach nicht getan bei einem so wichtigen Charakter. Nach den ersten tollen 15 Minuten Nostalgie-Szenerien ging es daher insgesamt für viele Zuschauer rasch mit der Begeisterung wieder abwärts, und sowieso schon Skeptiker sahen ihre Befürchtungen nach Filmsichtung bestätigt, auch bezüglich John Connors Part. Trotz eines durchaus unterhaltsamen Films, doch ein Teil eines Terminator-Universums muss nun einmal extrem hohen Erwartungen standhalten können, um zu überzeugen.
Vom Filmerfolg des Auftakts Terminator Genisys, der am 9. Juli 2015 auf den deutschen Leinwänden erschien, hing ab, ob aus dem bereits in den USA für den 19. Mai 2017 geplanten Nachfolger Terminator Genisys 2 etwas wird, ein weiterer Teil sollte im Sinne einer Trilogie 2018 folgen. Daraus wurde jedoch nach der eher Fehlgeburt statt Wiedergeburt nichts, der Film wurde von zu vielen Kritikern und Fans vernichtend abgestraft. Das US-Boxoffice von rund 278 Mio. $ nach vier Wochen blieb hinter den Erwartungen zurück, in China lief es zwar deutlich besser, doch auch die dann weltweit eingespielten 440 Mio. US-Dollar konnten Paramount Pictures vorerst nicht zu einer weiteren Fortsetzung motivieren. Und so wurden die Trilogiepläne vorerst wieder in die Schublade gepackt. Auch aus einer ergänzenden neuen Serie mit Crossovermöglichkeiten im Sinne eines zusammenhängenden Terminator-Universums wurde daher bisher nichts.
Dennoch: So schnell gibt man das Terminator-Universum natürlich nicht auf, und so erwartet die Fans 2019 dann doch wieder ein neuer sechster Teil (siehe nächste Seite):