Nicht mehr oft kommt es vor, dass Filme aufgrund ihrer Länge eine Pause, die sogenannte Intermission, enthalten, um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, die Toilette aufzusuchen oder sich ein weiteres Mal mit Snacks wie Popcorn zu versorgen. Das jüngste Beispiel für eine solche Intermission ist das Immigranten-Drama The Brutalist, welches von einem ungarischen Architekten, namens Lászlo Tóth, erzählt, der nach dem 2. Weltkrieg versucht, in den USA beruflich Fuß zu fassen. Kritikern zufolge, könne der Film vor allem aufgrund der schauspielerischen Leistung von Hauptdarsteller Adrien Brody und dem Storytelling überzeugen, was einen eine hohe Gage für alle Beteiligten vermuten lässt.
Allerdings sieht die Realität anders aus, auch wenn das Indie-Epos mit 10 Millionen Dollar Produktionsbudget trotz einer mächtigen Lauflänge von 3 Stunden und 35 Minuten bereits über 30 Millionen einspielen konnte. Wie Regisseur Brady Corbet nämlich kürzlich in einer Podcast-Episode von Comedian Marc Maron berichtete, habe er mit The Brutalist bisher keinen einzigen Dollar verdient. Dagegen soll er neulich drei Commercial-Angebote in Portual inszeniert und damit seinen ersten Paycheck seit Jahren erhalten haben, was man in Anbetracht der glamourösen Oscar-Kampagne kaum glauben mag. Dazu sei er und Mona Fastvold, Corbets Frau und Filmpartnerin, auch mit ihren letzten beiden Filmen nicht an Geld gekommen und mussten somit von Gehaltschecks von vor drei Jahren leben.
Des Weiteren fügte der 36-Jährige hinzu: „Ich habe mit mehreren Filmemachern gesprochen, die dieses Jahr nominiert sind und ihre Miete nicht bezahlen können. Ich meine damit, dass das ein echtes Problem darstellt.“ Dies würde zum einen daran liegen, dass Regisseure und Darsteller monatelang auf Pressetour für einen Film sind, dafür allerdings kein Geld sehen würden. Zum anderen sei Corbet in dieser Zeit so beschäftigt mit Reisen und Interviews, dass er nicht mal ein Angebot als Drehbuchautor wahrnehmen könne, was zeigt, dass nicht jeder in Hollywood mit einem Film zwei- oder sogar dreistellige Millionenbeträge kassiert. Neben The Brutalist spielte Corbet selbst als Jung-Darsteller in einigen Indieproduktionen mit und inszenierte mit The Childhood of a Leader und Vox Lux bereits zwei Spielfilme.
The Brutalist läuft seit 30. Januar 2025 in den deutschen Kinos.
Brady Corbet Says 'The Brutalist' Made Him "Zero Dollars" & Fellow Oscar-Nominated Directors "Can't Pay Their Rent" https://t.co/dA78oZ9uGc
— Deadline (@DEADLINE) February 18, 2025