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Der Brutalist

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Intermission bei The Brutalist

Intermissionen: Wird "The Brutalist" ein Comeback dieser Tradition einläuten?

Intermissionen: Wird "The Brutalist" ein Comeback dieser Tradition einläuten?
9 Kommentare - Di, 28.01.2025 von MJ-GPJ
Ist es Zeit für eine Renaissance der Intermissionen? Brady Corbet sagt mit seinem Werk "The Brutalist" ein klares Ja!

Die Intermission oder einfacher "Pause in der Mitte des Kinofilms", einst ein vertrautes Element längerer Filme, feiert mit dem epischen Drama The Brutalist von Brady Corbet ein Comeback. Mit einer Laufzeit von 3 Stunden und 35 Minuten und einer geplanten, integrierten Pause, zeigt er, dass diese Unterbrechung nicht nur sinnvoll, sondern auch bereichernd sein kann, für die Zuschauer und die Dramaturgie.

In den 1950er- und 60er-Jahren war die Pause bei Monumentalfilmen wie Ben Hur oder Cleopatra gang und gäbe. Sie bot den Zuschauern die Gelegenheit, kurz aufzustehen, Snacks zu holen oder die Toilette aufzusuchen. Mit der Zeit verschwand dieses Ritual jedoch, da die Effizienz in den Kinos Vorrang erhielt. Heute sind Pausen eine Seltenheit, selbst bei epischen Filmen wie zuletzt Oppenheimer (180 Minuten).

Was spricht für die Intermission und was dagegen?

Viele Regisseure sprechen sich gegen eine Unterbrechung aus, da sie fürchten, dass diese die Immersion, das tiefe Eintauchen in den Film, stört. Ein Film solle als einheitliches Kunstwerk erlebt werden. Dieses Argument teilen auch viele, die einen Film im Kino schauen. Nur eine Minderheit verlässt Filme, während sie laufen. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht gibt es Argumente gegen die Pause: Sie verlängert die Belegungszeit eines Kinosaals, wodurch weniger Vorstellungen pro Tag möglich sind und Einnahmen potenziell sinken.

Mit The Brutalist beweist Brady Corbet jedoch, wie wirkungsvoll eine Pause in einem Film eingesetzt werden kann. Nach etwa der Hälfte des Films wird eine 15-minütige Intermission eingelegt, die mit einem Countdown und gezielter Dramaturgie nahtlos in das Filmerlebnis integriert ist. Diese Unterbrechung dient nicht nur als Erholung für die Zuschauer, sondern auch als gezielter Akt, um die Handlung emotional und narrativ zu gliedern.

Es muss eine sinnvoll angesetzte Pause sein. Unpassend eingestreute Pausen, bei denen plötzlich das Licht angeht, können die Atmosphäre zerstören und das Publikum aus der Handlung reißen. Gezielt platzierte Pausen dagegen können emotionale Momente verstärken und den Spannungsbogen unterstreichen.

The Brutalist steht dabei in der Modern nicht allein, es gibt schon ein paar Beispiele: Quentin Tarantino nutzte bei der Roadshow-Version von The Hateful 8 ebenfalls eine Pause, die perfekt auf die Handlung abgestimmt war. Auch Zack Snyder plante eine Intermission für die Kinoausstrahlung seines vierstündigen Justice League. Und in der indischen Filmindustrie sind Pausen bei epischen Produktionen ohnehin Tradition.

Ob dies hier wirklich einen Mehrwert darstellt und sogar andere Produktionen zu Intermissionen inspiriert, erfahren wir bald. The Brutalist läuft ab Donnerstag in deutschen Kinos!

Quelle: Empire
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9 Kommentare
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
29.01.2025 10:48 Uhr | Editiert am 29.01.2025 - 10:50 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 10.090 | Reviews: 179 | Hüte: 696

Hier wird oft an die normalen Pausen der Kinobetreiber (in Absprache mit dem Verleih) gedacht, welche den Film aktiv unterbrechen. Ziel ist etwa der Toilettengang oder der Snackkauf.

Bei einer klassischen Intermission, etwa in Spartacus aus dem Jahr 1960, sieht man ein paar Minuten das Bild "Intermission" mit Musik unterlegt. Dies ist aber Teil des Films und der Filmlaufzeit.


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Rotwang : : Moviejones-Fan
29.01.2025 10:23 Uhr
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Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 1.344 | Reviews: 0 | Hüte: 40

In meiner Kindheit kam in jedem Film selbs bei Disney Filmen, die sind zwar kurz aber gerade da kann man was verkaufen, eine Pause mit Eisverkäufer, wollte man was zu trinken musste man raus um es zu holen, aber Eis gab es im Saal aus dem Bauchladen.

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Cariballdi : : Frostgeist
29.01.2025 09:56 Uhr | Editiert am 29.01.2025 - 09:56 Uhr
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Dabei seit: 28.02.23 | Posts: 88 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Mit Sicht auf die Einnahmen, ist es doch für ein Kino eher Begrüssenswert eine Pause einzulegen, damit die Leute sich wieder an den Kiosk begeben um Snacks und Getränke nachzulegen. Im Gegensatz zu den Tickets sind dies immernoch die Haupteinnahmequellen.

Die Kinos in meiner Stadt früher machten immer eine Pause. Dieses "Phänomen" habe ich erst kennengelernt als ich in ein Cineplexx im Ausland gefahren bin (Ich komme aus der Schweiz).

Sprich, wenn ein Film länger als 120/130 Minuten geht, wünsche ich mir immer eine Pause...

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Naasguhl : : Moviejones-Fan
29.01.2025 07:23 Uhr
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Dabei seit: 21.03.10 | Posts: 519 | Reviews: 27 | Hüte: 11

die letzte intergierte Intermission in einem Film ist mir aus Ridley Scotts "Königreich der Himmel", in der Langfassung, und das auch Nur auf Disc bewusst untergekommen. Bei meiner Erstsichtung von "Vom Winde verweht" fand ich sie auch total angebracht. bot sich an den Film an Zwei Tagen zu schauen... Als Filmvorführer wurde mir oft aufgetragen Pausen in einen Film einzubauen (35mm Filmband). die waren meist nicht sinnvoll und haben den Filmfluss nur gestört und waren NUR zum Verzehr-Mehrverkauf gedacht. z.B. die beiden Teile vom Harry Potter Finale oder auch "Inception", die waren einfach NUR unnötig...

Gibbs Regel Nr.28: Wenn du Hilfe brauchst, dann frag nach Hilfe!

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Rotwang : : Moviejones-Fan
28.01.2025 12:31 Uhr
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Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 1.344 | Reviews: 0 | Hüte: 40

Hamlet von Branagh hatte auch eine Intermission, ich meine dass diese sogar auf der VHS Version eingeblendet war.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
28.01.2025 10:17 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 10.090 | Reviews: 179 | Hüte: 696

Man muss auch unterscheiden ob Kinobetreiber einfach eine Pause einplanen (aus nachvollziehbaren Gründen) oder ob Filme ganz bewusst eine Intermission in ihrer Erzählung einbauen.

Ein modernes Beispiel wurde mit Tarantinos Western genannt. Ansonsten sind diese klassischen Intermission eher in der Vergangenheit zu finden. Ich könnte mir vorstellen, dass Nolas The Odyssey ganz gut eine Intermission vertragen könnte. Lassen wir uns überraschend. Wo es hingegen unpassend gewesen wäre, wäre Oppenheimer. Dauert zwar drei Stunden aber ist quasi ein Non-Stop-Film.

Neben einer Intermission ist auch eine Ouvertüre ein tolles Element. Halte ich aber für unsere aktuelle Gesellschaft für fehl am Platz. Würde ansich jedoch beides ganz gut tun.


MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
28.01.2025 10:10 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 8.617 | Reviews: 145 | Hüte: 730

Bei einem so langen Film absolut begrüßenswert, denn irgendwann MUSS jeder mal auf die Toilette oder sich ein neues Getränk holen, wenn man Durst bekommt. Völlig legitim.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Mxyzptlk : : Moviejones-Fan
28.01.2025 09:36 Uhr
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Dabei seit: 29.03.16 | Posts: 406 | Reviews: 3 | Hüte: 12

In den Bollywoodfilmen kommt auch immer dieses "Intermission"

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Bibo : : Moviejones-Fan
28.01.2025 09:02 Uhr
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Dabei seit: 30.04.19 | Posts: 699 | Reviews: 0 | Hüte: 8

Ich brauche keine Pause. Reißt mich völlig aus dem Flow.

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