In einem Interview verriet Regisseur und Autor Joss Whedon etwas zu seinen kommenden Projekten, darunter MARVELs Comicadaptionen The Avengers und Captain America. Bei ersteren Film ist er bekanntlich als Regisseur an Bord, beim Captain als Drehbuchautor.
Momentan arbeite er an The Avengers und gefühlt ändert sich alles alle paar Minuten. Es gab dutzende von Szenen und Ideen und Monologen, die er toll fand, und die es nun nicht in den Film schaffen werden. Doch während er sie zu Papier brachte, inspirierten sie ihn hinsichtlich der Charaktere. Daneben gibt es jedoch auch Vorgaben, an die er sich halten muss und die den kreativen Fluss irgendwo begrenzen. Dies kann im ersten Moment nerven, weil man nicht weiß, wie das Ergebnis überhaupt zustande kommen soll, aber schlussendlich sei es auch sehr kreativ, wenn nicht alles so leicht ist und eine gewisse Reibung zwischen den Beteiligten besteht. Erst dieser Konflikt führt seiner Meinung nach zu wahrem Entertainment - auch wenn wir hier bezweifeln, dass er den schwierigen Weg dem leichten vorzieht.
The Avengers zu machen, sei der Job, auf den er sein ganzes Leben gewartet hätte. Doch sollte der Film theoretisch morgen eingestampft werden, hätte er auch kein Problem damit; dann würde er seine Familie im Urlaub besuchen und sich anderen Projekten widmen, die auf die lange Bank geschoben sind. Auf die Nachfrage, ob er eher zuversichtlich oder fatalistisch eingestellt sei, meint Whedon, er hat einfach zu oft erlebt, dass Dinge im Leben von einer Sekunde auf die andere weg sein können, deswegen hat er diese neutrale Haltung entwickelt. Er wird jedoch alles daran setzen, dass The Avengers auf den Weg kommt und er will den Film so gut machen, dass man ihn zweimal sehen möchte.
Doch vergessen wir nicht, dass Whedon auch engagiert wurde, das Drehbuch für Captain America - The First Avenger, Joe Johnstons Projekt, anzupassen. Er versuchte, sich in die Figur hineinzuversetzen - warum ist der Mann überhaupt das, was er ist und was er sein wollte? Insgesamt gäbe es Inhalte, über die man sagen kann, die funktionieren, andere sind notwendig und wieder andere regelrechte Schlüsselmomente auf dem Weg zu einem befriedigenden Finale. Dabei erstaunt Whedon, dass seine Vorschläge dieses Mal sofort übernommen wurden, wahrscheinlich klappt das sonst nicht immer gleich. Whedon kann aber auch mäkeln und meint, recht anstrengend sei es, die passenden Dialoge zu finden, die zum Setting in den 1940ern passen.
Captain America mit Chris Evans in der Hauptrolle wird am 21. Juli 2011 in unseren Kinos starten, The Avengers mit Robert Downey Jr., Don Cheadle, Samuel L. Jackson, Chris Evans und Chris Hemsworth ein Jahr später am 3. Mai.