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Sergio Leone Top-Liste
Auf welchem Platz liegt Der Koloss von Rhodos?

Sergio Leone Top-Liste

Eine Liste von luhp92 mit 8 Filmen (Letztes Update: 06.09.23)
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Once Upon a Time on Moviejones

Im August und September 2023 habe ich Sergio Leones Dollar- und Amerika-Trilogie einem Rewatch unterzogen beziehungsweise vervollständigt, womit ich jetzt alle Filme Sergio Leones* gesehen habe. Das habe ich zum Anlass genommen, diese Topliste zu erstellen.

* Strenggenommen fehlt mir noch "Die letzten Tage von Pompeji" (1959), bei dem Leone ohne Regiecredit erst Co-Regie führte und den Film nach Ausfall des Hauptregisseurs vervollständigte. Der Film fndet sich jedoch bisher ohnehin nicht in der MJ-Datenbank.

Mein Name ist Nobody
#8
Filmstart: 13.12.1973
Ein Leone-Fonda-Westerndrama und eine Terrence-Hill-Westernkomödie passen in etwa wie ein Arsch, der sich neben den Eimer in die Scheiße setzt. Die von mir bei Spencer & Hill normalerweise sehr geschätzten Synchrondialoge Rainer Brandts machen es hier nur noch schlimmer, unerträglich, ich habe "Mein Name ist Nobody" in der englischen Fassung gesehen, die zwar ebenfalls zu wünschen übrig lässt, aber immerhin dem Film, dem Westerngenre und Henry Fonda einigermaßen gerecht wird.

Tonino Valerii dreht wie Leone und/oder wurde von Leone persönlich dazu aufgefordert, wie er zu drehen, Leone scheint auch selbst als Co-Regisseur tätig gewesen zu sein. Wie dem auch sei, die Regie hinkt den großen Leone-Werken meilenweit hinterher, hier kommt nicht mehr zustande als eine lahme Nummernrevue, ein zweitklassiges Nachstellen ikonischer Szenen aus der Dollar-Trilogie und "Spiel mir das Lied vom Tod". Ennio Morricone bewegt sich vollkommen neben der Spur, wenn er nicht schlecht seine eigenen Melodien ("The man with the Harmonica") und die Richard Wagners ("Walkürenritt") nachstellt, leiert er irgendein nerviges bis albernes Gequietsche und Geboingse auf die Tonspur.

Schade um die auf dem Papier sehr spannende Story als Westernabgesang über einen gealterten Revolvermann, der sich eigentlich friedlich zur Ruhe setzen möchte, dem dabei jedoch ein junger und frecher Verehrer einen Strich durch die Rechnung macht, der glaubt, den Mythos des alten Wilden Westens zum Abschied seines Idols noch einmal so richtig aufleben lassen zu müssen. Schade um Henry Fonda, der diesen gealterten Revolvermann am Lebensabend seiner eigenen Karriere routiniert und würdevoll spielt, in so einer Hill-Komödie aber zu oft Fehl am Platz wirkt.

4 von 10 Punkten
Der Koloss von Rhodos
#7
Filmstart: k.A.
Sergio Leones Debut als in den Credits aufgeführter Regisseur, leider offenbart sich "Der Koloss von Rhodos" als ein in vielerlei Hinsicht ungelenkes Werk. Die Qualität der Ausstattung und Effekte schwankt drastisch zwischen Billigproduktion und Ansehnlichkeit hin und her, der Score (Leone hier noch ohne Ennio Morricone) zeugt von Zweitklassigkeit und das Spiel der Schauspieler driftet oft ins Amateurhafte und Theatralische ab. "Der Koloss von Rhodos" erscheint mehr wie ein überlanger Historien-B-Movie und weniger wie ein hochwertiges Monumentalepos, von Sergio Leones inszenatorischer Meisterschaft fehlt hier meiner Ansicht nach noch jede Spur.

Die Liebeleien des Hauptprotagonisten und der Befreiungskampf einer Rebellentruppe gegen den tyrannischen König Xerxes kommen nie wirklich zur Geltung. Am Interessantesten und Spannendsten fällt da noch die Symbolkraft des Koloss von Rhodos aus, ein Wunderwerk der Technik, welches dann für nationalistische und isolationistische Zwecke sowie für politische Unterdrückung und Intrigen missbraucht wird. Letztendlich führt dieser Handlungsaspekt allerdings nirgendwo hin, da er gegen Ende abrupt durch ein Erdbeben beendet wird. Das Erdbeben mag dem damaligen Zeitgeschehen entsprechen, wirkt im Film jedoch wie ein inhaltlich schadender Fremdkörper.

4 von 10 Punkten
Todesmelodie
#6
Filmstart: 02.03.1972
Sergio Leone transferiert "Zwei glorreiche Halunken" (der deutsche Titel ist hier im Kontext tatsächlich passend) aus dem US-amerikanischen Bürgerkrieg der 1860er Jahre in den mexikanischen Bürgerkrieg bzw. die Revolution der 1910er Jahre und erweitert den Kriegs- um einen Sozialkommentar, das gewisse Etwas fehlt jedoch in meinen Augen. Es scheint so, als hätte Leone hier sein Mojo verloren und lediglich einen einfachen Film gedreht, kein Epos mehr, weswegen sich die Laufzeit von 156 Minuten für mich auch bemerkbar machte. Des weiteren versprüht James Coburn nicht das Charisma Clint Eastwoods, Rod Steiger nicht die einnehmende Spielfreude Eli Wallachs.

Wobei man dazu sagen muss, dass "Todesmelodie" eine Art Zäsur innerhalb der Filmographie Leones darstellt, so düster, brutal und pessimistisch war bisher noch keiner seiner Filme. Dahingehend muss man als Zuseher die eigenen Erwartungen erst einmal anpassen, das ist mir vielleicht nicht ganz gelungen.

Unterm Strich ist der Film dennoch sehenswert, zum einen wegen des allgemeinen Inhalts und wegen Ennio Morricones bravourösen Scores, zum anderen wegen einiger wirklich meisterhafter Einzelszenen. Die Kutschfahrt als Intro (die Szene läuft bei Quentin Tarantino irgendwo auf dem Homescreen), die Einführung der Revolution und Konterrevolution anhand einer Hinrichtung durch Erschießungskommando in der Stadt Mesa Verde (großartige Kameraarbeit), das unweigerliche Hineinziehen des Goldräubers Juan in die politischen Umstände (die Bank ist keine Bank mehr sondern ein politisches Gefängnis) und Juan, der sich in Trauer off-screen blindlings schließend auf die Soldaten stürzt, als Zuseher hört man nur die Schüsse, der Ausgang ist ungewiss, sehr bedrückend.

Leider findet sich in "Todesmelodie" nach "Für ein paar Dollar mehr" und "Spiel mir das Lied vom Tod" ebenfalls eine Vergewaltigungsszene mit merkwürdigem bis fragwürdigem Ausgang. Der Frau aus der Kutsche scheint die Vergewaltigung durch Juan irgendwie zu gefallen, ferner beendet Leone das Szenario mit einem Dialogwitz ("Oh Gott, hilf mir, ich werde ohnmächtig!", "Aber nicht doch, wenn du jetzt ohnmächtig wirst, versäumst du ja das Beste.") und einem visuellen Witz, indem er nach dem Dialog direkt zu einem nackten Hintern einer der Männer aus der Kutsche schneidet. Die Frau verschwindet danach handlungsbedingt aus dem Film und die Vergewaltigung wird im weiteren Verlauf nicht weiter aufgegriffen, was für mich schon einen Schatten auf Juan und den Film wirft.

7 von 10 Punkten
Für eine Handvoll Dollar
#5
Filmstart: 05.03.1965
"Für eine Handvoll Dollar" ist für mich ein - ohne Zweifel sehenswertes - "Filmchen", mehr eine Fingerübung. Nichtsdestotrotz lässt sich hier nach dem noch holprigen und ungelenken "Der Koloss von Rhodos" (1961) Sergio Leones Entwicklung und Steigerung seines Regietalents beobachten, auf dem Weg hin zu den raffinierten Epen, die er später drehen werden sollte.

Zu Gute halten muss man "Für eine Handvoll Dollar" sicherlich, weil das aus heutiger, rückblickender Sicht verschwimmt, dass Leone hier das Genre des Italowesterns begründete oder zumindest maßgeblich prägte und populär machte. Clint Eastwood in der Hauptrolle als sarkastischer und ungehobelter Antiheld, der irgendwo zwischen persönlicher Profitaussicht und Gerechtigkeitsempfinden kaltblütig mordet und zwei rivalisierende Banden gegeneinander ausspielt; es fällt schwer, dem Mann ohne Namen Sympathien entgegenzubringen. Ein Western in Shakespeare-artiger Manier, ein "Städtchenspiel" (analog zu Kammerspiel, existiert dafür ein Begriff?) mit angenehm ambivalenten Charakter.

7 von 10 Punkten
Es war einmal in Amerika
#4
Filmstart: 12.10.1984
Ich möchte gar keinen großen Worte zu den Stärken verlieren, es ist im Prinzip ohnehin bereits alles gesagt, ein meisterhafter Abgesang auf den American Dream und die (von der Prohibition profitierende) organisierte Kriminalität, partiell* mit einer deutlichen Kritik an toxischer Männlichkeit und gestörter Sexualität. Noodles Gangmitglieder unter der Erde oder kurz vor dem Karrieretod, er selbst endet als opiumabhängiger, verarmter, Jahrzehnte lang von Schuld zerfressener und sichtlich gealterter Mann, während Deborah - die Noodles in der Jugend noch vom Weg der Kriminalität abbringen wollte - zum jung und schön gebliebenen Schauspielstar, sprichtwörtlich zur Königin (Kleopatra) aufsteigt. Robert De Niro trägt Altersmaske, während sich Elizabeth McGovern als Deborah in der Garderobe die Schauspielmaske abschminkt, bis ihr auch nach 35 Jahren nicht gealtertes Antlitz offenbart wird. Besser lässt sich das wohl kaum umsetzen.

Erfrischend im Genre des Mafia-/Gangsterfilms, bei "Es war einmal in Amerika" handelt sich nicht wie so oft um eine Erzählung aus italo-, irisch- oder hispanoamerikanischer Perspektive, sondern aus jüdisch-amerikanischer Sichtweise. Scott Schutzman Tiler, der die junge Version von De Niros Noodles spielt, finde ich mega süß, sehr schade, dass ihm im Gegenstaz zu Jennifer Connelly, der jungen Deborah, keine große Schauspielkarriere vergönnt gewesen ist.

* Mit dem "partiell" beziehe ich mich auf die Darstellung von Peggy und Carol. Bei Peggy handelt es sich zu Beginn des Films wie bei den anderen Kids um ein minderjähriges Mädchen aus dem jüdischen Immigrantenviertel, welches sich zum Vergnügen gegen Cremetörtchen als Entgelt von gefühlt jedem Mann im Viertel besteigen lässt, seien es halbstarke Jungs wie Noodles und seine Freunde oder 50-jährige Männer. Carol ist eine Bankangestellte, die in Anbetracht der maskierten und gewalttäitgen Bankräuber sexuell erregt wird und sich bereitwillig von Noodles vergewaltigen lässt, ein paar Jahre später ein weiteres Mal auf die Gang trifft, den Täter in fröhlicher Atmosphäre anhand der in Reihe entblößten Penisse zu identifizieren versucht und in Folge dessen schließlich eine Beziehung mit Max eingeht. Soll man dieses Verhalten der Frauen nun als (masochistische) Nymphomanie oder als chauvinistische Altherrenphantasie begreifen? Möglich sind beide Lesarten, in Leones Werk ist das zudem kein Einzelfall, solche Szenen existieren auch in "Spiel mir das Lied vom Tod" (Frank und Jill) und "Todesmelodie" (Juan und die Frau aus der Kutsche). Für mich persönlich verschwimmen hier die Grenzen zwischen Masochismus & Nymphomanie auf der einen und Vergewaltigung & Altherrenphantsie auf der anderen Seite zu stark, auch wegen Leones humorvoller bis poetischer Stilisierung dieser Szenen, aus meiner Sicht mitunter hochgradig unangenehm und im Gesamtkontext der Filme auch unnötige Szenen.

Die Auflösung am Ende des Films lässt sich ebenfalls kritisieren. Max hat mit Hilfe der korrupten Polizei und des Gangstersyndikats seinen eigenen Tod inszeniert, um sich dann in der Heimatstadt New York eine neue Identität als gewerkschaftsnaher Staatssekretär aufzubauen, obendrein mit Noodles Geliebter als Lebenspartnerin, die eine Schauspielerin ist? So in der Öffentlichkeit stehend, da sollte es doch nur eine Frage der Zeit sein, bis er von New Yorkern erkannt wird, erst recht von seinem Freund und Deborahs Bruder Fat Moe oder von Noodles persönlich, der sich zwar im "Exil", aber immer noch in den USA befindet. Aus Sicht der Polizei und des Syndikats eigentlich viel zu riskant, es ist ein Wunder, dass Max 35 Jahre lang damit durchgekommen ist^^

9 von 10 Punkten
Für ein paar Dollar mehr
#3
Filmstart: 25.03.1966
Ohne Zweifel handelt es sich hierbei um einen ultimativen Männerfilm^^ Wenn man wollte, könnte man "Für ein paar Dollar mehr" (wie einiges anderes von Leone) wegen seinen archaischen Männlichkeitsbeweisen und seinem Machogepose von vorne bis hinten auseinandernehmen, das möchte ich persönlich aber nicht, weil der Film als erhabene und hochatmosphärische Western-, Kopfgeldjäger- und Todesballade (den hätte man auch "Todesmelodie" nennen können) einfach zu brilliant umgesetzt ist.

Frauen finden in dem Film bezeichnenderweise kaum statt, die eine ist sexuell an Clint Eastwoods Monco interessiert und macht sich für ihn hübsch, wird von diesem aber vollkommen ignoriert, die andere wird vom Antagonisten vergewaltigt und tötet lieber sich selbst als den Vergewaltiger. Naja...

Gleichzeitig hat "Für ein paar Dollar mehr" gerade wegen seiner kompletten Männerfixierung voller Blickkontakte und Phallussymboliken (Pistolen, Zigarillos und Pfeifen) aber auch einen deutlich homoerotischen Touch. Mit den Phallussymbolen wird aufeinander geschossen, sie werden im Mund getragen und sogar aneinander gerieben, bis sie sich entzünden.

9 von 10 Punkten
Zwei glorreiche Halunken
#2
Filmstart: 15.12.1967
Ein Westernepos, das sich intensiv mit der Sinnlosigkeit des Krieges auseinandersetzt. War "Für eine Hand voll Dollar" noch ein recht einfach und schlicht gehaltener Film, erzählt Leone hier eine weitaus komplexere unnd bedeutsamere Geschichte. In gewisser Weise wendet sich Leone nicht nur vom klassischen Helden-Western ab, sondern parodiert gleichzeitig auch seinen eigenen Film. Denn wenn man eines an "The Good, the Bad and the Ugly" kritisieren kann, dann ist es die Tatsache, dass Leone seine Charaktere trotz ihres schurkischen Daseins ziemlich geil findet. In dieser Hinsicht hat es schon etwas sehr komisches an sich, wenn typische Westernfiguren wie Tuco und vor allem der Blonde, die Coolness in Person, zunächst in ein Kriegsgefangenenlager gebracht werden und später im Krieg gegen die Konföderation aushelfen sollen.

9 von 10 Punkten
Spiel mir das Lied vom Tod
#1
Filmstart: 14.08.1969
Als Westernepos/-ballade ein unfassbares Meisterwerk - mit Ausnahme der Sexszene mit Frank und Jill - , für diverse Szenen sind 10/10 Punkte gefühlt noch zu wenig.

10 von 10 Punkten entsprechend.
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15 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
13.09.2023 18:09 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@TiiN

Schön smile "Der Koloss von Rhodos" kannst du dir auch echt sparen^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
12.09.2023 22:00 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.045 | Reviews: 173 | Hüte: 607

So, durch deine Liste habe ich nun die Amerika-Trilogie nachgeholt und kann nun kein vollständiges Leone-Ranking listen, aber zumindest die beiden Trilogien in eine Reihenfolge bringen:

  1. Zwei glorreiche Halunken
  2. Todesmelodie
  3. Es war einmal in Amerika
  4. Spiel mir das Lied vom Tod
  5. Für ein paar Dollar mehr
  6. Für eine Handvoll Dollar

Die ersten beiden Filme haben mich einfach richtig begeistert und mitgerissen. Sowohl von der Inszenierung, wie auch von ihrer größeren Reise, welche jeweils sehr klein anfing.

Bei Platz 3 und 4 war ich mir ein bisschen unsicher, beide Filme haben ganz klar ihre Qualität, aber sprechen mich inhaltlich zu wenig an.

Die beiden Dollar-Filme habe ich nicht mehr aufgefrischt. Fand beide für Western solide, wobei die Fortsetzung etwas nachhaltiger war.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
08.09.2023 19:14 Uhr | Editiert am 08.09.2023 - 19:18 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@ObiWan

Schön. Beim ersten PotC-Film (Kinomitschnitt auf gebrannter DVD) war ich 10 oder 11, das waren noch Zeiten^^ Einer meiner frühesten Lieblingsfilme.

Oje^^ Wobei ich Teil 4 & 5 immerhin noch okay fand, obwohl sie vieles aus der OT schwächer kopieren, im Kern ist weiterhin PotC-Atmosphäre vorhanden. Speziell Teil 5 hatte viele schöne Nebenschauplätze.

The Magnificent One and His Six Bitches^^ Ja, bei so einem Ego wie von Yul Brynner kann man dann nur mit dem Kopf schütteln.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ObiWan : : Moviejones-Fan
08.09.2023 10:50 Uhr
0
Dabei seit: 19.02.21 | Posts: 160 | Reviews: 0 | Hüte: 11

@luhp92

Ja, er fand die toll. Und möchte jetzt die anderen beiden Krampen auch noch sehen...

Yul Brunner? Der hätte sich noch viel weniger dafür hergegeben. Hat ja auch dafür gesorgt, dass es keine Stars neben ihm in der Fortsetzung von Magnificent Seven gab... Super-Ego! Hehe...

Den Paten habe ich das erste Mal mit meinem Dad gesehen, dessen Lieblingsfilm übrigens Once upon a time in America war. Passt ja irgendwie zum Thema... wink

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.09.2023 20:40 Uhr | Editiert am 07.09.2023 - 20:48 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick
Ok, den Witz habe ich tatsächlich nicht wahrgenommen.

@ObiWan
Rein bezogen auf den ersten PotC-Teil kam mir gestern Abend die GBU-Konstellation mit Barbossa auch noch in den Sinn. Konnte dein Sohn etwas mit den Filmen anfangen?

"der blöde Bronson", hehe. Ich wurde ebenfalls von meinen Eltern an den Film herangeführt, meine Mutter mag den Film sehr gerne, hat ihn mir Ende der 2000er Jahre auf DVD geschenkt, mit dem Auftrag, diesen Klassiker nachzuholen^^ Ähnliches Spiel bei "Der Pate" und "Indiana Jones", oder als Kind bei "Ben Hur" und "Waterworld". Die Leone-Westernepen auf der Kinoleinwand zu sehen, wäre echt ein Genuss.

Lee Van Cleef gefiel mir in "Für ein paar Dollar mehr" sogar noch besser als in "The Good, the Bad and the Ugly", kommt dort als Schurke stärker zur Geltung, während im Nachfolger der Fokus mehr auf Eastwood und Wallach liegt.

Eastwood, Wallach und Van Cleef als die Henchmen im Intro? Wow, das war mir noch gar nicht bewusst, dass das ursprünglich angedacht war. Wäre in der Tat ein interessanter und radikaler Take gewesen. Vom Humor der Dollar-Trilogie findet sich in "Spiel mir das Lied vom Tod" eben nichts mehr, der ist stilistisch ganz anders gelagert. Mir ist gerade übrigens aufgefallen, dass es sich bei dem Mann mit dem Wasser in der Hutkrempe gar nicht um Yul Brynner handelt, sondern um einen Schauspieler namens Woody Strode, lol.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ObiWan : : Moviejones-Fan
07.09.2023 09:48 Uhr | Editiert am 07.09.2023 - 09:49 Uhr
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Dabei seit: 19.02.21 | Posts: 160 | Reviews: 0 | Hüte: 11

@luhp92

Witzig, habe die Tage erst die PotC Trilogie mit meinem Sohn das erste Mal geschaut. Und die Szene die du beschrieben hast ist mir da tatsächlich auch in dem Kontext aufgefallen. Wobei auch Elizabeth, Barbossa und Captain Jack Sparrow als the good, the bad and the ugly durchgehen könnten. Wenn auch nicht so "gut" passend wie Will, Beckett und Jones...

Ich habe ein wenig Wither gelesen, da aber irgendwie sen Faden verloren. Vielleicht mache ich mich noch mal da ran. Aber stimme zu: Rittersporn und Geralt gehen als eine Tuco-Blondie-Variante durch...

Auch was Spiel mir das Lied vom Tod betrifft volle Zustimmung. Besser kann man einen Film vermutlich nicht in Szene setzen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes großes Kino. Da passt alles und es ist viel mehr als "nur" ein Western, wie du ja schon treffend ausgeführt hast. Werde nie vergessen wie ich den Film als Jugendlicher mit meinen Eltern geschaut habe. Als Cheyenne vom Pferd fällt fängt meine Mutter an zu weinen und beklagt sich, warum der sterben muss und nicht "der blöde Bronson". Damit ist schon viel gesagt...

Würde viel geben um bei einer Kinoaufführung damals debei gewesen zu sein und die Reaktion im Publikum zu erleben wenn Fonda das Kind erschießt...

Warum ich trotzdem The good, the bad and the ugly vorziehe? Ich kann es selbst nicht genau sagen. wink Clint und Eli sind so unfassbar gut im Zusammenspiel, dazu der ikonische Score vom Maestro (der von Spiel mir... ist allerdings mindestens genau so großartig, hmmmm...), Lee van Cleef nicht zu vergessen, der auch einen fantastischen Job abliefert und dann, ich erwähnte es schon mehrfach: die one-liner. Zum niederknien...

Ich hätte es unfassbar toll gefunden, wenn Eastwood nicht zu stolz gewesen wäre in der Anfangssequenz von Once upon... aufzutreten. Wallach und van Cleef waren ja angeblich dazu bereit. Damit hätte es auch eine schöne Aussage gegeben: der "Klamauk" ist vorbei...

Vermutlich ist es genau dieser "Klamauk-Faktor". Ich bekomme immer gute Laune wenn ich The good... sehe. Spiel mir... lädt mich dagegen dann und wann zu Schwermut und Grübelei an...

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MobyDick : : Moviejones-Fan
06.09.2023 23:13 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

War nur ein Scherz mit den Top Ten, dachte wäre offensichtlich ;)

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.09.2023 20:44 Uhr | Editiert am 06.09.2023 - 20:51 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Gerade erst gesehen, danke für den Hut @ObiWan, auch an MobyDick.


@MobyDick
Welche drei anderen Filme meinst du? "Die letzten Tage von Pompeji" und "Mein Name ist Nobody"? Falls ja, welchen dritten Film? Mit dem Gedanken, "Mein Name ist Nobody" aufzunehmen, habe ich tatsächlich schon gespielt, weißt du was, mache ich jetzt einfach^^

"Für ein paar Dollar mehr" sehe ich wie "The Good, the Bad and the Ugly" im Vergleich mit "Es war einmal in Amerika" als runderen Film an (von "Spiel mit das Lied vom Tod" mal ganz zu schweigen), außerdem faszinieren mich Leones Westernballaden/-epen persönlich mehr als das Gangsterfilmpendant. Darüberhinaus spielt hier mit rein, dass Leones Western auf diesem Niveau und in diesem Stil meiner Wahrnehmung nach ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Westernfilmgeschichte inne haben, wenn nicht gar die Krone dessen bilden. "Es war einmal in Amerika" konkurriert für mich innerhalb des Genres des Gangster-/Mafiaepos zu sehr mit Werken von Francis Ford Coppola und Martin Scorsese ("Der Pate I & II", "GoodFellas", "The Irishman").

Qualitativ unterscheiden sich die drei Filme für mich nur um Nuancen, im Prinzip könnte ich die Plätze 2, 3 & 4 in dem Ranking auch untereinander tauschen. Rein eine Frage meiner persönlichen Präferenz und je nachdem abhängig von der Tagesform, zum Beispiel bezogen auf die Länge der Laufzeit.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
06.09.2023 20:06 Uhr | Editiert am 06.09.2023 - 20:34 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@ObiWan

Ja, die alte Geschmacksfrage^^ Für mich handelt es sich bei "Spiel mir das Lied vom Tod" um Leones inszenatorischen Höhepunkt, das ist cineastische Formvollendung. Darüberhinaus ein vollkommen zeitloses, fundamentales und universales Werk über die Konfrontation zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkel, mit Graustufen in der Mitte (Jill, Mundharmonika, Cheyenne, Frank), sozusagen eine Überwerk, von dem andere Werke, speziell Western, wie zum Beispiel auch ein "The Good, the Bad and the Ugly" abstrahlen. Obwohl das sicherlich paradox wirkt, weil letzterer bekanntlich früher erschien.

Eli Wallach ist der Wahnsinn in "The Good, the Bad and the Ugly"! Clint Eastwood ist zwar der Star und Hauptdarsteller, schauspielerlisch gehört der Film allerdings ganz klar Eli Wallach. Kennst du die "The Witcher"-Bücher? Tuco hat mich stark an den redseligen und witzelnden Barden Rittersporn erinnert, das kam für mich unerwartet^^ Da es sich bei den "The Witcher"-Büchern (zumindest den Kurzgeschichten) ohenhin um Fantasywestern handelt, leuchtet eine solche Parallele sogar ein, Geralt von Riva nimmt dabei als cooler und wortkarger Auftragsmörder und charakterliches Gegenstück Rittersporns obendrein die Rolle des Blonden ein.

Darüberhinaus, und das ist mir bei der Erstsichtung so gar nicht aufgefallen, würde ich nun auch Johnny Depps Jack Sparrow in Tradition Eli Wallachs Tuco stellen, charakterlich und performativ sehr ähnlich gelagert. Außerdem handelt es sich bei Piraten letztendlich ebenfalls um Gauner und Abenteurer, in den PotC-Filmen wie bei Leone mal mehr mal weniger gut gesinnt. Die Karibik der Piraten war wie der Wilde Westen noch ein Randgebiet der Zvilisation mit schwacher Staatsgewalt, Prärie und Steppe tauschen die PotC-Filme gegen den Ozean aus, Pferde gegen Schiffe.

Folgende Szene aus Teil 3 fügt sich so betrachtet geradu wie ein Puzzleteil ein^^ The Good (Will Turner), the Bad (Cutler Beckett) and the Ugly (Davy Jones), dazu Zimmers musikalische Hommage an Morricones Mundharmonica-Thema.

https://www.youtube.com/watch?v=rhbeIXXXKzA

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
06.09.2023 14:48 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Interessante Top-Liste, schade dass es keine Top Ten wurde, aber wahrscheinlich hattest du nicht die Musse für mehr Filme wink

Nee, mal im Ernst:

1. Hut für deine Erklärungen

2. Finde ich zumindest diskussionswürdig, dass du Für ein paar Dollar mehr so weit vorne bzw. Es war einmal in Amerika so weit hinten platzierst. Aber über Geschmack und so weiter, ne wink

Dünyayi Kurtaran Adam
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ObiWan : : Moviejones-Fan
06.09.2023 11:36 Uhr
0
Dabei seit: 19.02.21 | Posts: 160 | Reviews: 0 | Hüte: 11

@luhp92

Gehe bei der Liste fast 1:1 mit. Einzige Abweichung, natürlich, The good, the bad and the ugly vor Spiel mir das Lied vom Tod. Es wird die alte Geschmacksfrage unter Western/Leone-Freunden bleiben... Übrigens nicht nur Leone findet seine Charaktere trotz ihres schurkischen Daseins ziemlich geil! wink Eastwood ist unfassbar cool und trotzdem schafft es Eli Wallach ihm noch die Show zu stehlen. Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben mit Zitaten aus diesem Streifen um mich geworfen habe...

Übrigens sind die Charaktere in Once upon... auch (fast) alle ganz schön schurkisch, auch wenn Mundharmonika und besonders Cheyenne ihre "gute" Seite in sich entdecken. Wobei, Mundharmonika geht es ja nur um Rache und macht das ganz am Ende mit meinem meistverwendeten alle Leone- Zitate deutlich: "Irgendeiner wartet immer..." (auch wenn es nur einer schlechten Synchro- Übersetzung geschuldet ist, großartig und oft passend)

Die homoerotische Komponente in ein paar Dollar mehr ist mir nie so aufgefallen, ist aber tatsächlich vorhanden, wenn ich so drüber nachdenke. Aber klar, in einer Welt ohne Frauen...

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.09.2023 22:09 Uhr | Editiert am 03.09.2023 - 22:11 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@felkel1982
Ein legitimer Einwand. Texte und Textlängen zu einem Film sind bei mir nicht von der Qualität oder dem Ranking abhängig, das hängt von Gedankengängen ab, die ich zu den jeweiligen Filmen habe und ob ich über diese Gedankengänge berichten möchte, für das Forum und für mich selbst.

Zu "Spiel mir das Lied vom Tod" hatte ich keine konkreten (neuen) Gedankengänge, auch weil das Rewatch meine Wahrnehmung der Erstsichtung 1:1 bestätigt hat (damals habe ich leider kein Review geschrieben oder es ist irgendwo im "Zuletzt gesehen"-Thread begraben), und wie PaulLeger schon schrieb, der Film und die allgemeine Rezeption des Films ohnehin für sich sprechen.

Genauso auch "Zwei glorreiche Halunken", eigentlich hatte ich da gar keinen Text, hier habe ich der Einfachheit halber mein Review von der Erstsichtung 2016 übernommen, auch wenn ich den Text heutzutage nicht mehr so schreiben würde. Aber die Filmwahrnehmung damals und heute deckt sich auch hier fast 1:1, von daher passt es schon.

@PaulLeger
Danke für den Hut.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
03.09.2023 13:50 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ felkel1982

Wenn du dich für Leone und/oder Western interessieren würdest, wüsstest du, dass diese Platzierung keiner größeren Erklärung bedarf wink

MJ-Pat
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felkel1982 : : Marvel
03.09.2023 12:07 Uhr
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Dabei seit: 20.06.15 | Posts: 664 | Reviews: 1 | Hüte: 13

@luhp

Auch wenn mich das Thema "Sergio Leone " und/oder "Western" nicht interessiert, finde ich es irgendwie komisch, dass du ausgerechnet zu deinem Platz 1 am wenigsten geschrieben hast.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.09.2023 06:38 Uhr | Editiert am 03.09.2023 - 06:41 Uhr
4
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Once Upon a Time on Moviejones

Im August und September habe ich Sergio Leones Dollar- und Amerika-Trilogie einem Rewatch unterzogen beziehungsweise vervollständigt, womit ich jetzt alle Filme Sergio Leones* gesehen habe. Das habe ich nun zum Anlass genommen, diese Topliste zu erstellen. Nichts Besonders, einfach eine Zusammenstellung zur Übersicht.

* Strenggenommen fehlt mir noch "Die letzten Tage von Pompeji" (1959), bei dem Leone ohne Regiecredit erst Co-Regie führte und den Film nach Ausfall des Hauptregisseurs vervollständigte. Der Film fndet sich bisher jedoch ohnehin nicht in der MJ-Datenbank.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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