Navy SEAL Chris Kyle gilt als tödlichster Scharfschütze in der Geschichte des US-Militärs. Mit nur einer einzigen Mission wird er in den Irak geschickt: seine Kampfgefährten zu beschützen. Seine zielgenaue Präzision rettet auf dem Schlachtfeld Tausende von Leben, und als sich die Geschichten seiner mutigen Heldentaten verbreiten, bringt ihm das den Spitznamen "Legend" ein. Doch auch hinter feindlichen Linien spricht sich sein Ruf herum. Ein Kopfgeld wird auf ihn ausgesetzt und er selbst zur Zielscheibe der Aufständischen. Zudem muss er an der Heimatfront noch eine ganz andere Art von Kampf austragen und versuchen, eine halbe Welt entfernt ein guter Ehemann und Vater zu sein.
Trotz der Gefahr und der Belastung für seine Familie daheim dient Chris vier grauenvolle Kampfeinsätze lang im Irak, wobei er das SEAL-Credo, keinen Mann zurückzulassen, personifiziert. Nach seiner Rückkehr zu Frau und Kindern aber wird ihm klar, dass es der Krieg ist, den er nicht hinter sich lassen kann.
Mir hat "American Sniper" sehr gut gefallen. Die Story ist gut, respektvoll und intelligent umgesetzt worden. Was ich auch sehr gut fand, dass man sehr gute Schauspieler für diesen Film gewinnen konnte, die ihre Rollen sehr gut umgesetzt haben. Des Weiteren hat mir die Musik sehr gut gefallen. In der ersten Hälfte des Werkes habe ich ein bisschen den kritischen Blick auf dem Krieg vermisst, er schwenkt aber im zweiten Teil um und bekommt gerade noch so die Kurve. Die Schlussbilder waren sehr eindrucksvoll und nachdenklich. Was ich auch gut fand, dass man in den Abspann gut begleitet wurde und dass die Musik irgendwann aufhört, um einmal darüber nach zu denken, was man gerade gesehen hat.
Ich kann Ihnen "American Sniper" sehr gut empfehlen. Dieser ist glaubhaft umgesetzt worden.
Altmeister Eastwood wird im Alter doch etwas wunderlich. Spricht mit imaginierten Präsidenten und macht fleißig Werbung für die NRA (National Rifle Association). Sein neues Werk American Sniper bietet alles, was das erz-konservative Herz begehrt: Einen amerikanischen Helden, irakische Barbaren (wahlweise auch Kollaborateure), ein bißchen Wildwest auf Bagdads Dächern und ein Familienbild wie zu Zeiten der Gründerväter.
Vaterland-Gott-Familie. In der Reihenfolge. Die heilige Dreifaltigkeit der "Tugendbewahrer" wurde selten mehr zelebriert. Seth Rogen vermutete kurzzeitig sogar "Nazi-Propaganda". Dabei ist Rogen selbst kein Kind von Traurigkeit, was politisch unkorrekte Filme angeht.
Natürlich ist der Film keine Nazi-Propaganda. Hält er sich doch fast sklavisch an die eindimensionale Buchvorlage und die Perspektive des echten Superschützen, was man keinem Regisseur zum Vorwurf machen kann.
9/11 - Heirat - Spezialausbildung zum Kriegsdienst. Eastwood versucht erst gar nicht, die gesellschaftlichen Zwänge, Motive oder die Persönlichkeit des Protagonisten zu beleuchten, im Schweinsgalopp stürmt der Streifen an die Front. In seinen schlechtesten Momenten kann man erraten, welcher amerikanische Soldat als nächstes dran glauben muss (bei einem diesbezüglichen Trinkspiel wäre man nach spätestens einer Stunde gut abgefüllt). In seinen besten Momenten widerlegt er den Mythos, dass Soldaten wie Schachfiguren auf einem Spielbrett agieren. Denn am Ende bedeutet Krieg "Finger am Abzug" und zu entscheiden über "Ja oder Nein". Über "Schaf oder Wolf". Nur macht ehrlicher Reduktionismus noch lange keinen guten Film.
(3von10)