Solange sich die Einwohner erinnern können, wurden die Wohnprojekte in Chicagos Cabrini-Green-Viertel durch eine mündlich überlieferte Geistergeschichte über einen übernatürlichen Killer mit einer Hakenhand terrorisiert, leicht herbeigerufen von jenen, die es wagen, seinen Namen fünfmal vor einem Spiegel auszusprechen. In der Gegenwart, ein Jahrzehnt, nachdem die letzten der Cabrini-Türme abgerissen wurden, ziehen der bildende Künstler Anthony McCoy und seine Freundin, die Galeriedirektorin Brianna Cartwright, in eine Luxus-Loft-Eigentumswohnung in Cabrini, nun bis zur Unkenntlichkeit gentrifiziert und bewohnt von aufstrebenden Millennials.
Als seine Malerei-Karriere kurz davor ist, ins Stocken zu geraten, macht eine Zufallsbegegnung mit einem alteingesessenen Cabrini-Green-Bewohner Anthony mit der tragisch-entsetzlichen Natur der wahren Geschichte hinter dem Candyman vertraut. Darauf bedacht, seinen Status in der Chicagoer Kunstszene aufrechtzuerhalten, fängt er an, diese makaberen Details in seinem Atelier für neue Gemälde zu nutzen - womit er unwissentlich eine Tür zu einer komplexen Vergangenheit öffnet, die seinen eigenen Verstand beeinträchtigt und eine schreckliche virale Welle der Gewalt entfesselt, die ihn auf Kollisionskurs mit dem Schicksal bringt.
Der Film schafft es tatsächlich im Stile des Originals eine Geschichte zu erzählen, die erneut von tief verwurzeltem Rassismus und zugleich urbanen Verarbeitungsmechanismen erzählt. Der Mythos Candyman wird eng mit dem ersten Film verflochten und zugleich weitergesponnen.
Audiovisuell wunderbar eingefangen und zugleich superb gespielt ist der Film bedrückend wie das Original ohne sich auf dessen Ideen auszuruhen. Stattdessen wird im Hier und Jetzt ein Bild gezeichnet, das bei allem vermeintlichen Fortschritt der Gesellschaft eben immer noch ein bitteres ist, dem Vorurteile und Hass zugrunde liegen.
Würdige Fortsetzung, die die beiden Fortsetzungen mit Tony Todd mühelos in den Schatten stellt und sich ganz wie das Original direkt einen Platz in meinen Lieblings-Horrorfilmen erarbeitet hat. Der wird in Zukunft häufiger Back to Back mit dem Erstling laufen.
Meine BewertungSolider Film mit gutem Cast, netter Story, guter Atmosphäre und solidem Horror. Leider weiß ich jetzt erst, dass der Film Teil einer Reihe ist und 3 Vorgänger hat.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Ich habe mir den Film am 27. Januar 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Hier fällt mir die Bewertung fast ein wenig schwer. Atmosphärisch ist der Film überaus gelungen, auch die Darsteller können überzeugen. Dazu trägt der Sound einiges zur starken Grundstimmung bei. Die Kameraarbeit hat mir hier ebenfalls sehr gut gefallen, es waren einige starke und teils ungewöhnliche Aufnahmen dabei. Candyman ist aber gleichzeitig nicht die leichteste Kost und ich habe nach meiner ersten Sichtung das Gefühl, dass ich mir zum einen das Original bzw. den Vorgänger von 1992 nochmal anschauen sollte und eine zweite Sichtung des Nachfolgers auch nicht ganz so verkehrt wäre.
Meine BewertungIch habe mir den Film am 19. Oktober 2021 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Besser als erwartet. Nach Verdrehung der Ursprungsstory, findet DaCosta einen guten Weg den alten Film aufzunehmen und letztlich mit Leonards Verfilmung zu verbinden
Meine Bewertung