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El Ángel

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Der will doch nur spielen

El Ángel Kritik

El Ángel Kritik
0 Kommentare - 09.12.2018 von Moviejones
Wir haben uns "El Ángel" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
El Ángel

Bewertung: 3.5 / 5

"Der Engel des Todes", so titelten argentinische Medien Anfang der Siebziger Jahre, als der gerade mal zwanzigjährige Carlos Eduardo Robledo Puch festgenommen werden konnte, der als Räuber und Killer Buenos Aires in Angst und Schrecken versetzte. Regisseur Luis Ortega zeichnet das Bild eines jungen Mannes, dessen Charme gepaart mit Gefühlskälte ein grausames Stelldichein bot.

El Ángel Kritik

Nicht mal zwanzigjährig beginnt der gutaussehende Carlos (Lorenzo Ferro), ein Gelegenheitsdieb, seine Streifzüge auszuweiten. Zusammen mit seinem nicht minder charismatischen Kumpel Ramon (Chino Darín) ist bald kein Geschäft mehr vor ihnen sicher, wobei Carlos sich immer wieder durch ungeplante Spontanaktionen und Brutalität hervortut. Jedoch währt keine Glückssträhne ewig und die argentinische Polizei setzt alles auf eine Karte...

El Ángel erhebt nicht den Anspruch der Detailgenauigkeit und so trifft der Film, der sich die eine oder andere künstlerische Freiheit erlaubt, den Charakter des Delinquenten Carlos Puch mit überraschender Präzision. Beziehungsweise das, was die Öffentlichkeit in ihm sah. Bis heute, seit dem Jahr 1973, sitzt Puch im Gefängnis, der raubte, vergewaltigte, Menschen erschoss, erstach und noch auf vielerlei grausame Art tötete. Fast unhaltbar, von einem Glückgriff zu sprechen, aber Hauptdarsteller Lorenzo Ferro ist so einer. Auf eine unnachahmlich abstoßende Weise spielt er Babyface Puch, von seiner Mutter nur liebevoll Carlitos gerufen, dessen Laufbahn so gar nicht zu seinem adretten Äußeren passen will und dem Eindruck, den er im ersten Moment macht. Ein junger Mann, attraktiv, sportlich, ein wahres Engelsgesicht, der etwas in seinem Inneren verbirgt, das über die 118 Minuten wahrlich Angst macht.

Die Willkür und zugleich Distanz zu seinen Opfern, die Puch an den Tag legt, sind verstörend. Narzisstisch, soziopathisch und während seiner Taten überaus unbesonnen (wen interessieren Fingerabdücke und Lärm) zeichnen das Bild eines wahnhaften Menschen, der sich seiner Taten durchaus bewusst ist, sie aber in keiner Weise als krank einstufen würde. Ferro ist Puch, verschmilzt mit der Rolle und lässt den Zuschauer ob seines Kalküls entsetzt zurück. Besonders faszinierend ist die Leichtigkeit, mit der Puch sein Leben bestreitet, auch ermöglicht durch die Naivität der Eltern, für den auch seine Komplizen nur Mittel zum Zweck sind. Ein Psychopath, für den das ganze Leben ein Erlebnispark ist.

Der 38-jährige Luis Ortega, dessen El Ángel von Pedro Almodóvar koproduziert ist, schuf in 118 Minuten eine persönliche Näherung an einen Menschen, der in unseren Breiten eher unbekannt sein dürfte. Erstaunen, Wut, gepaart mit dem spontanen Gedanken an Geburtenkontrolle sind intensive Momente, die man beim Schauen von El Ángel zwangsweise durchläuft. Mit einem Händchen für Details werden die 70er Jahre spürbar und ergießen sich in jede Pore des Films. Kamerafahrten in heißen Sommertagen, südamerikanische Stadtarchitektur, umgeben vom Zwitschern unbekannter Vögel, alles untermalt von authentischer Musik lassen Buenos Aires wie ein wilder Garten Eden für unberechenbare Paradiesvögel wie Puch auf der Leinwand wiederauferstehen. 

El Ángel Bewertung
Bewertung des Films
710

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