
Ghost of Yotei (PS5)
Ghost of Yotei spielt im Jahr 1603 auf der nördlichen Insel Ezo, dem heutigen Hokkaid?, rund drei Jahrhunderte nach den Ereignissen von Ghost of Tsushima. Im Mittelpunkt steht Atsu, eine junge Söldnerin, deren Familie vor Jahren von einer gefürchteten Bande namens „Y?tei Six“ ermordet wurde. Nach langer Wanderschaft kehrt sie in ihre vom Krieg gezeichnete Heimat zurück, um sich an den sechs Verantwortlichen zu rächen: The Snake, The Oni, The Kitsune, The Spider, The Dragon und Lord Sait?. Doch ihre Suche nach Vergeltung führt sie tiefer in die politischen und spirituellen Verflechtungen des Landes, wo sie nicht nur den Schatten der Vergangenheit begegnet, sondern auch erkennt, dass Rache ihren eigenen Geist zu verschlingen droht.
Ghosts of Yotei ist eine klassische Fortsetzung, die nicht versucht das Rad neu zu erfinden, sondern vor allem auf den Stärken des Vorgängers aufbaut und diese erweitern möchte. Das Spiel führt die offene Welt und den erzählerischen Anspruch des Vorgängers fort, erweitert sie jedoch deutlich. Statt einer linearen Abfolge von Missionen kann Atsu ihre Feinde in beliebiger Reihenfolge aufspüren, wodurch jede Entscheidung den Verlauf ihrer Reise verändert. Die Kämpfe wurden verfeinert und erlauben einen dynamischeren Wechsel zwischen verschiedenen Waffen wie Katana, Kusarigama oder Speer, was den Stil des Spielers stärker prägt. Die Welt von Ezo ist lebendiger und reaktiver gestaltet: Tiere, Witterung und zufällige Begegnungen formen eine organischere Umgebung, während Lagerfeuer, Dörfer und heilige Orte mehr Möglichkeiten zur Erkundung bieten.
Technisch nutzt Ghost of Yotei die Leistung der PlayStation 5 voll aus, mit deutlich verbesserten Lichteffekten, dichterer Vegetation und fließenderen Animationen. Wer eine Pro-Version daheim hat, profitiert also auch bei diesem Spiel. Auch stilistisch wurde das filmische Konzept weiterentwickelt: Neben dem bekannten Kurosawa-Modus gibt es neue Präsentationsstile wie den Miike- und den Watanabe-Modus, die unterschiedliche visuelle und akustische Atmosphären erzeugen. So verbindet Ghost of Yotei die melancholische Poesie des Vorgängers mit moderner Technik, offenerer Struktur und emotionaler Tiefe. Wo die Fortsetzung im Vergleich zum Vorgänger vielleicht schwächelt, ist die Erzählstruktur, denn durch die freiere Erkundung, zerfasert die Handlung etwas stärker. Aber das sind kleine Probleme, in einem ansonsten tollen Spiel. Jetzt schnell auf den PC portieren!
Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles (PS, NSW, PC)
Als die erste Playstation sich dem Ende ihres Lebenszyklusses näherte, gab es eine Reihe von Spielen, denen man als europäischer Spieler nachtrauern musste, da diese nicht in Europa erschienen sind. Viele dieser Spiele stammten von Squaresoft und dazu gehörten Meisterwerke und sehr gute Spiele wie Xenogears, Legend of Mana, Chrono Cross und natürlich Final Fantasy Tactics. Wer diese spielen wollte, musste einiges in Kauf nehmen und so richtig erhielt man erst durch PC-Emulatoren Zugriff auf diese Spiele. Während heutzutage viele dieser verschollenen Perlen durch Neuauflagen im Laufe der letzten 25 Jahre zugänglich wurden, fehlte bisher eine angemessene Aufbereitung von Final Fantasy Tactics. Natürlich gab es Portierungen für mobile Geräte, den GBA, aber es waren die meiste Zeit eher Anpassungen, die das Spiel nicht auf eine höhere Stufe hoben.
Das ändert sich nun endlich mit Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles. Dabei handelt es sich wohl mit Abstand um die beste Version, die wir je von diesem Spiel erhalten haben. Die Grafik wurde hochskaliert, es gibt eine komplette Vertonung, die statischen Bilder wurden durch bewegte Animationen ersetzt und eine Reihe von Bugs wurden angepasst. Beim Spielstart hat man die Möglichkeit die neue Version, oder die Originalversion zu spielen, was aber bedeutet, man bekommt keine Erfolge. Was nicht dabei ist, sind die in der PSP Version hinzugefügten neuen Klassen und Erweiterungen der War of the Lion-Ausgabe. Dies hängt damit zusammen, dass diese Fassung nie vom Originalteam entstanden ist, was bei Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles anders ist und weswegen diese jetzt als definitive Version des Studios betrachtet werden können.
Final Fantasy Tactics spielt im Königreich Ivalice, somit der gleiche Schauplatz wie aus Final Fantasy XII und Vagrant Story, das nach einem Krieg in Machtkämpfe zwischen Adelshäusern zerfällt. Der junge Ritter Ramza Beoulve gerät zwischen Intrigen, Verrat und den Einfluss dämonischer Mächte, während er versucht, Frieden und Wahrheit zu finden. Das Spielprinzip kombiniert strategische, rundenbasierte Kämpfe auf isometrischen Karten mit tiefem Job- und Fähigkeitensystem, das taktische Planung, Klassenwechsel und langfristige Charakterentwicklung belohnt. Gerade das Jobsystem ermöglicht es Spielern Figuren ganz nach Lust & Laune zu formen, mit den wildesten Kombinationen an Skills. Ein kämpfender Schwarzmagier? Ein tanzender Chemiker? Ein Ninja-Bogenschütze der als Heiler fungiert? Hier ist alles möglich und die Mischung aus vordefinierten und zufallsbedingten Kämpfen, lässt euch viel Zeit, um an der perfekten Party zu feilen. Wir haben uns lange auf Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles gefreut und können sagen, das Spiel ist super geworden und auch seinen Preis von 50 Euro absolut wert.
Age of Mythology Retold - Heavenly Spear (PC, Xbox, PS)
Ins ferne Japan entführt euch der neueste DLC zu Age of Mythology Retold. Mit Heavenly Spear bekommt ihr nicht nur ein komplett neues Pantheon an Göttern aus der japanischen Mythologie geliefert, darüber hinaus gibt es eine neue Single Player-Kampagne und passend zum Setting auch ein neues Volk mit neuen Einheiten und Gebäuden. Im Grunde also ein komplett neues Spiel und das für 20 Euro.
Heavenly Spear handelt von Yasuko, einer friedlichen Bauerntochter, deren Schicksal sich ändert, als sie einen magischen Speer entdeckt, der auf dem Land versteckt wurde. Als Krieg droht und sich Chaos über das Land ausbreitet, wird Yasuko in eine Welt voller Götter, Monster und sterblicher Ambitionen geworfen. Unter der Anleitung von Akari, dem Hüter des Speers, muss Yasuko die Geheimnisse des Relikts aufdecken und verhindern, dass es in die Hände von Kagemasa fällt, einem skrupellosen Kriegsherrn, der die Sonnengöttin Amaterasu einsperren und die Göttlichkeit für sich beanspruchen will.
Um das Land wieder zu retten, erwarten euch 12 tolle Storymissionen, die ganz klassische RTS-Kost bieten und sowohl euer taktisches Geschick fordern, als auch immer wieder die Story hübsch inszeniert vorantreiben. Da in den letzten Jahren es immer seltener wurde, dass überhaupt Single Player-Kampagnen im Echtzeitgenre angeboten werden, ist dieses Paket einfach ein richtig tolles Schnäppchen. Man merkt die Liebe zum Detail und dass bei Heavenly Spear nicht einfach auf die Schnelle ein paar Karten gebastelt wurden. Verglichen zu Immortal Pillars fällt auf, dass insgesamt mehr Zeit zur Verfügung stand und damit die Qualität deutlich höher ausfällt. Ganz klare Kaufempfehlung!
Sonic Racing - Crossworlds (PC, Xbox, PS, NSW)
Auf die Plätze, fertig, Vroooommmm... Sonic Racing - Crossworlds startet durch und verspricht eine Reise zu Land, zu Wasser, durch die Luft und durch Raum und Zeit. Zwar startete mit dem Release der Nintendo Switch 2 Mario Kart World, doch das Sonic-Team hat sich davon nicht einschüchtern lassen und den Fans scheint es zu gefallen. Während Mario Kart World eben nur auf der Switch 2 zu Hause ist, kann man mit Sonic und seinen Freunden auf nahezu allen Plattformen loslegen und Rennen fahren. Dazu stehen euch 23 bekannte Sonic-Figuren und 24 Strecken zur Verfügung. Neu ist die Warp-Mechanik, durch die das Spiel auch seinen Untertitel Crossworlds erhalten hat. Denn im neuesten Sonic könnt ihr auf diese Weise die Strecken unvorbereitet verändern, in dem ihr in eine der 15 verschiedenen Crossworlds warped und so ein Rennen zu euren Gunsten entscheiden könnt.
Im Kern bleibt Sonic Racing - Crossworlds aber ein Mario Kart-Klon, aber dies ist nicht abwertend gemeint. Sondern es besitzt genau die Stärken, die Mario Kart ausmachen und die viele im letzten Ableger vermisst haben. Schnelle, aberwitzige Rennen, die ihr allein oder im Multiplayer fahren könnt. Sogar an Einzelspieler wurde gedacht, da ihr im Single Player etliche Goodies freischalten könnt, die euch an anderen Stellen nützen. Bei den Modi ist man klassisch unterwegs, von Einzelrennen über den Grand Prix, der Partymodus oder beim Versuch, die Bestzeit zu schlagen. Hier versucht Sonic Racing - Crossworlds nicht das Rad neu zu erfinden, sondern einfach das Beste aus dem Genre zu bieten. Wo man etwas über das Ziel hinausgeschossen ist, ist hingegen der Preis. Mit 70 Euro nimmt man sich ein wenig die Zielgruppe, würde man es deutlich niedriger positionieren, hätte man die Chance, noch viel mehr Spieler zu erreichen UND eine ernste Konkurrenz gegen den rasenden Klempner aufzubauen.
Yooka-Replaylee (PC, Xbox, PS, NSW)
Yooka Laylee wird generalüberholt, denn mit Yooka-Replaylee erwartet euch eine optimierte Fassung, zum einstigen geistigen Nachfolger von Banjo Kazooie! Der Bär und Vogel sind Kult und schade, dass es nach den grandiosen ersten beiden Teilen nie wieder gelang, sie auf Spur zu bringen. Doch das Rare von einst gibt es eben nicht mehr und so machten sich Teile des Teams daran, vor vielen Jahren Yooka Laylee ins Leben zu rufen. Hier wurden ein Chamäleon (Yooka) und seine Kumpelfledermaus Laylee zum Heldenduo. Danach erwartete euch ein klassischer Jump & Run Collectathon. Dabei werdet ihr in verrückte Level geworfen und müsst eine Vielzahl von Items sammeln, um voranzukommen. Gerade für Spieler mit Sammeltrieb, ein tolles Gameplay und das hatte seinen Höhepunkt auf der PSX, N64 und frühen Playstation 2. Zu den Toptiteln gehörten Spiele wie Mario 64, Banjo Kazooie, Donkey Kong 64, Jak & Daxter, Spyro und noch viele mehr.
Yooka Laylee wollte diesen Charme wieder einfangen und setzte euch Capital B entgegen, der alle Bücher der Welt stiehlt und verkauft. Das kann das Heldenduo nicht zulassen und reist durch viele bunte Welten und stillt euren Sammeltrieb. Kommt einem vertraut vor und macht noch immer viel Spaß. Leider hatte das Spiel 2017 einige Probleme und man merkte, dass zum Ende das Budget einfach knapp wurde. Mit Yooka-Replaylee soll nun alles etwas besser werden. Es gibt eine etwas bessere Grafik, mehr Herausforderungen, neue sammelbare Gegenstände und ein paar Hilfsmittel, das Gameplay für euren Geschmack anzupassen. Wirklich mehr Umfang ist nicht enthalten, wer also auf neue Level hoffte, wird leider enttäuscht und da liegt auch der größte Knackpunkt vom Original und Neuauflage, denn mit den Klassikern kann das Spiel beim Umfang nicht mithalten und auch sind Echse und Fledermaus nicht ganz so cool wie Banjo und die vorlaute Kazooie, aber dennoch steckt viel Liebe und Spaß in Yooka-Replaylee.