Am 3. Oktober jährt sich die Deutsche Einheit zum 35. Mal. Jedes Jahr wird das gefeiert, aber jedes Jahr ist es auch ein Anlass, um zurückzuschauen, nachzuspüren, was dieses Datum für die Menschen in Ost und West bedeutete und heute noch bedeutet.
Filme wie Good Bye, Lenin!, Sonnenallee , Das Leben der Anderen oder vielleicht sogar Herr Lehmann und Gundermann haben viele von uns schon gesehen. Auch Dokus wie Wir Kinder der Mauer, die Chronik der Wende oder auch Der letzte Sommer der DDR der Dokus wie Die Kinder der Mauer oder die Chronik der Wende haben viele von uns schon tausendmal gesehen. Aber es gibt noch mehr, wie ein Blick in die aktuelle ARD-Mediathek zeigt. Wir haben fünf Filme und Dokus herausgesucht, die sich lohnen, auch für jene, die glauben, schon alles gesehen zu haben.
Die Einheit ist eine Baustelle
Die Dokumentation von Lutz Pehnert begleitet über zehn Jahre den holprigen Weg des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin – von der politischen Idee bis zur unvollendeten Baustelle vor dem Humboldt-Forum. Trotz Bundestagsbeschluss bleibt der Sockel 2025 leer. Der Film zeigt Streit um Ort, Kosten und Bedeutung und dokumentiert, wie komplex Erinnerungspolitik in Deutschland sein kann.
Die Andersdenkenden – Was aus DDR-Bürgerrechtlern wurde
Auch diese Doku ist von Lutz Pehnert und sie blickt auf die Wege ehemaliger DDR-Bürgerrechtler nach dem Mauerfall. Während einige wie Katrin Göring-Eckardt und Matthias Platzeck politische Karrieren einschlugen, zogen sich andere ins Private zurück oder engagieren sich heute kritisch gegenüber dem politischen Mainstream. Der Film zeigt, wie unterschiedlich die Lebenswege verliefen – und wie sich die einstige Opposition heute zur Demokratie positioniert.
Wut. Jetzt fahren wir in den Westen
Nach zwei Filmen über die „Wut im Osten“ reist Filmemacher Matthias Schmidt diesmal in westdeutsche Regionen wie das Ruhrgebiet und das Sauerland. Er trifft Menschen, die sich abgehängt fühlen – nicht wirtschaftlich, sondern gesellschaftlich. Ein Blick auf die andere Seite der Einheit, jenseits von Klischees.
Heimsuchung
Der Fernsehfilm von Edgar Kaufmann wurde erstmals im Jahr 1990 im DFF (Deutscher Fernsehfunk, Nachfolger DDR-Fernsehen) veröffentlicht. Er spielt im Herbst 1989 und begleitet die DDR-Lehrerin Christine Rautmann, deren Sohn die Republik verlässt – frustriert vom System und der gesellschaftlichen Stagnation. Christine steht vor den Trümmern ihrer pädagogischen Arbeit und ihrer Rolle als Mutter. Während alte Werte zerfallen und Schüler sich abwenden, beginnt sie eine persönliche Suche nach Orientierung – und nach ihrem Sohn. Unterstützt wird sie von ihrer Freundin Erika und einem pensionierten Kollegen.
Bornholmer Straße
Der Fernsehfilm unter der Regie von Christian Schwochow rekonstruiert die Ereignisse des 9. November 1989 aus Sicht des DDR-Grenzbeamten Harald Schäfer. Als Günther Schabowski überraschend die sofortige Reisefreiheit verkündet, steht Schäfer am Grenzübergang Bornholmer Straße vor einem Dilemma: Die Menschenmassen wachsen, doch von oben kommen keine Anweisungen. Während die Situation eskaliert, trifft Schäfer eigenmächtig die Entscheidung, die Grenze zu öffnen – und wird damit zum unfreiwilligen Wegbereiter des Mauerfalls.