
Bereits am 10. April 2025 verstarb Ted Kotcheff, einer der vielseitigsten Regisseure Hollywoods, im Alter von 94 Jahren in Nuevo Vallarta, Mexiko. Seine Familie bestätigte die traurige Nachricht. Mit einer Karriere, die über sechs Jahrzehnte reichte, prägte der kanadische Filmemacher die Kinowelt mit Klassikern wie Rambo, Immer Ärger mit Bernie und Die Bullen von Dallas und hinterließ ein beeindruckendes Erbe in Film und Fernsehen.
Geboren am 7. April 1931 in Toronto als Sohn bulgarisch-mazedonischer Einwanderer, begann Kotcheff seine Laufbahn in den 1950er-Jahren beim Canadian Broadcasting Corporation (CBC), wo er als jüngster Drama-Regisseur des Senders Geschichte schrieb. In den 1960er-Jahren zog es ihn nach England, wo er sich mit Filmen wie Ein Platz ganz oben und Two Gentlemen Sharing einen Namen machte. Sein internationaler Durchbruch gelang 1971 mit dem australischen Kultthriller Outback, der ihm eine Palme-d’Or-Nominierung in Cannes einbrachte.
Kotcheffs Vielseitigkeit zeigte sich in Hollywood, wo er mühelos zwischen Genres wechselte. 1974 inszenierte er Duddy will hoch hinaus mit Richard Dreyfuss, ein Meilenstein des kanadischen Kinos, der den Goldenen Bären in Berlin gewann. Es folgten Hits wie die bissige Komödie Das Geld liegt auf der Straße mit Jane Fonda und George Segal, sowie das Sportdrama Die Bullen von Dallas mit Nick Nolte, das die Schattenseiten des Profifootballs beleuchtete.
1982 brachte er Sylvester Stallone als Rambo auf die Leinwand - ein Film, der nicht nur ein Kassenschlager wurde, sondern auch die Actionwelt nachhaltig prägte. Einen ganz anderen Ton schlug Kotcheff 1989 mit Immer Ärger mit Bernie an, einer skurrilen Komödie, die trotz gemischter Kritiken zum Kultklassiker avancierte. Mit Andrew McCarthy und Jonathan Silverman, die den toten Chef Bernie (Terry Kiser) durch ein wildes Wochenende schleppen, bewies Kotcheff seinen Sinn für absurden Humor und spielte selbst eine kleine Rolle als Vater einer Figur. Später klagte er mit Drehbuchautor Robert Klane gegen MGM und Twentieth Century Fox wegen ausstehender Gewinne aus dem Film.
In den 1990er-Jahren wandte sich Kotcheff dem Fernsehen zu und prägte als ausführender Produzent und Regisseur die Erfolgsserie Law & Order - Special Victims Unit. Von 1999 bis 2012 war er an über 300 Episoden beteiligt, führte bei mehreren Regie und wurde laut Produzent Dick Wolf „ein unverzichtbarer Teil der SVU-Familie“. Wolf betonte: „Ted war nicht nur ein großartiger Produzent und Regisseur, sondern auch ein enger Freund. Ich werde ihn vermissen.“ Kotcheffs Arbeit an SVU brachte ihm Respekt ein, während Stars wie Mariska Hargitay seine charismatische Lebensfreude lobten.
Kotcheffs Vermächtnis ist seine Fähigkeit, Geschichten mit Herz und Witz zu erzählen, egal ob Action, Drama oder Komödie. Produzent Peter Bart sagte: „Ted brachte Witz und Menschlichkeit in seine Filme. Er weckte Lachen über unsere Schwächen in Immer Ärger mit Bernie und Mitgefühl für unsere Fehler in Das Geld liegt auf der Straße.“ Seine Filme spiegeln eine tiefe Liebe zum Handwerk wider, die Generationen von Fans und Filmemachern inspirierte.
Wusstet ihr, dass Ted Kotcheff bei den Dreharbeiten zu Rambo Sylvester Stallone davon überzeugte, John Rambo am Leben zu lassen? Laut der Romanvorlage sollte Rambo sterben, doch Kotcheff bestand auf ein hoffnungsvolles Ende und schuf so eine Action-Ikone!
Ted Kotcheff hinterlässt seine Frau Laifun Chung, fünf Kinder (Aaron, Kate, Joshua, Alexandra, Thomas) sowie vier Enkelkinder. Seine Filme bleiben unvergessen - von Rambos Kampf bis Bernies Tanzeinlagen.