++ Update vom 21.02.2019: Friedhof der Kuscheltiere-Hauptdarsteller Jason Clarke kann die unten diskutierte, gravierende Änderung absolut nachvollziehen. Sie zu rechtfertigen, sei ziemlich einfach. Man könne diesen Film nicht mit einem dreijährigen Jungen machen, sonst stehe man am Ende mit einer Puppe oder irgendwas Animiertem da, erklärt er in einem Flickering Myth-Interview. Indem man das Kleinkind gegen ein älteres Mädchen austausche, erhalte man eine viel tiefgehendere, reichhaltigere Geschichte. Und was sagt Stephen King dazu? Der habe kein Problem damit gehabt, so Clarke.
++ Update vom 08.02.2019: Dem einen oder anderen ist es im neuen Trailer ja aufgefallen, mit ihrem Friedhof der Kuscheltiere weichen die Regisseure Kevin Kölsch und Dennis Widmyer (Starry Eyes) an einer wichtigen Stelle von Stephen Kings Romanvorlage ab. Spoiler folgen!
Diesmal ist es nicht der kleine Gage, der stirbt und wieder zu dämonischem Leben erwacht, sondern seine große Schwester Ellie (Jeté Laurence, Schneemann). Man sei deswegen nervös gewesen, räumt Produzent Lorenzo di Bonaventura bei Entertainment Weekly ein. So gehe es ihm mit allen Remakes oder Updates. Wenn man den Zuschauern gebe, was sie vorher schon hatten, nütze es der Thematik nicht viel. Er sei bei Filmen auch sehr beschützerisch, wolle aber jedes Mal ein neues Erlebnis haben und glaube, dass die Filmemacher diese Entscheidung gut durchdacht haben.
Aus mehreren Gründen hielten Kölsch und Widmyer die Änderung für notwendig. So sollte das reanimierte Kind auch eine physische Bedrohung darstellen, was mit einem Dreijährigen zwar funktionieren könne, man so ähnlich aber bereits in den Chucky-Filmen gesehen habe. Deshalb nutzten sie die Gelegenheit, um mal etwas Neues auszuprobieren. Ganz zu schweigen davon, dass sie den Zwillingen Hugo und Lucas Lavoie, die Gage abwechselnd spielen, sicherlich kein Skalpell oder dergleichen in die Hand drücken wollten (beim Friedhof der Kuscheltiere-Film von 1989 wurde mit viel mit einer Puppe gedreht).
Einer Elfjährigen wie Laurence, die auseinanderhalten kann, was real und was nur gespielt ist, konnte man da natürlich schon mehr zumuten. So war es ihnen auch möglich, Dinge aus dem Buch einzubauen, die es nicht in den alten Film geschafft haben, weil man sie - vermutet Kölsch - wahrscheinlich keinen Dreijährigen tun oder sagen lassen wollte. Gage sei so jung, dass man nicht so viel mit ihm machen könne, meint di Bonaventura. Auf diese Weise jedoch sei man in der Lage gewesen, sich in den psychologischen Horror eines Kindes zu vertiefen. Die achtjährige Ellie begreift, was ihr auf der Straße zugestoßen ist, sie begreift, dass sie eigentlich tot ist. Und wie man einer Person physisch wie auch psychologisch zusetzt. Außerdem soll es die Story stärken, da Ellies süße Beziehung zu Nachbar Jud Crandall (John Lithgow) ein so wichtiger Teil des Romans ist.
++ News vom 07.02.2019: Wir geben es zu, Friedhof der Kuscheltiere war auch einer der Filme, die wir für einen Super-Bowl-Spot in Verdacht hatten. Der kam nicht, denn Paramount Pictures hat sich für die wahrscheinlich günstigere Variante entschieden: einen neuen Trailer kurz nach dem Super Bowl. Und noch kürzer nach der Ankündigung, dass die schaurige Stephen-King-Adaption nächsten Monat das SXSW-Festival abschließen und dort Weltpremiere feiern darf. Zwei neue und sehr unterschiedliche Poster begleiten den Trailer, beide in unserer Galerie.
"Friedhof der Kuscheltiere" Trailer 2 (dt.)
Wer den Roman oder dessen erste Verfilmung kennt, weiß über die Story Bescheid: Nachdem er mit seiner Frau Rachel (Amy Seimetz) und ihren zwei kleinen Kindern aus Boston raus aufs Land nach Maine gezogen ist, entdeckt Dr. Louis Creed (Jason Clarke) nahe ihrem neuen Zuhause und tief verborgen in den Wäldern einen geheimnisvollen Friedhof. Als sich eine Tragödie ereignet, wendet er sich an seinen ungewöhnlichen Nachbarn, Jud Crandall, was eine Kettenreaktion in Gang setzt, die ein unbegreifliches Böses entfesselt - mit schrecklichen Folgen.
Ab dem 4. April können wir den neuen Friedhof der Kuscheltiere besichtigen.