Marvels Agents of S.H.I.E.L.D. war nur der Anfang von Marvels TV-Ambitionen. Für Netflix lässt man die vier separaten Superheldenserien Daredevil, Jessica Jones, Iron Fist und Luke Cage entwickeln, die in dieser Reihenfolge erscheinen und schlussendlich in der Crossover-Miniserie The Defenders münden sollen. Heißt: Daredevil ist als erstes dran, umgesetzt von Drew Goddard (The Cabin in the Woods), der auch beim Spider-Man-Ableger The Sinister Six am Ruder sitzt.
Diesen Sommer sollen die Dreharbeiten in New York City anlaufen. Marvel-Kreativchef Joe Quesada ordnet Daredevil und die anderen Serien wie folgt ein: Wie die Kinofilme sind sie miteinander verknüpft, außerdem spielen sie im selben Universum wie Agents of S.H.I.E.L.D. und Marvels The Avengers, gehören also zum Marvel-Filmuniversum. Damit hält man sich vielleicht auch die Tür offen, Daredevil später zum Kino-Neustart zu verhelfen, ohne seine Geschichte noch mal ganz von Anfang an erzählen zu müssen. Das hätte die Netflix-Serie dann ja schon erledigt.
Die Daredevil-Drehbücher trudeln wohl gerade ein. Quesada findet sie fantastisch, richtig emotional und sehr originell. Trotzdem sei es aber immer noch Matt Murdock aka Daredevil, wie man ihn kennt. Und Quesada hofft, bald dann auch mit dem Casting starten zu können. Zu bedenken ist: Wer immer die Serien-Hauptrolle ergattert, könnte auch derjenige sein, der Daredevil irgendwann auf der großen Leinwand verkörpert.
Anders als Agents of S.H.I.E.L.D. sollen die neuen Marvel-Serien die dreckig-düstere Noir-Seite des MCU einfangen, was man - wie Quesada sagt - in den Filmen so noch nicht gesehen habe. Es geht raus auf die Straße, nicht nach The Dark Knight-Art, sondern eben nach Marvel-Art. Wer bei Daredevil als Bösewicht vorgesehen ist, verschweigt Quesada noch. An der bewährten Netflix-Strategie, alle Episoden auf einmal zu veröffentlichen, wird aber nicht gerüttelt.