Bewertung: 3.5 / 5
The Rock menschelt und das Hunderte Meter über dem Erdboden. Als liebender Vater muss er seiner Familie beistehen und die Rettungsaktion geht er wie in vielen anderen Filmen souverän und effektiv an. Und so schmiegt sich Skyscraper passend in seine Filmographie, auch wenn der Film in vielen Punkten stark an die Qualitäten eines Stirb langsam erinnert und damit etwas an Eigenständigkeit einbüßt.
Skyscraper Kritik
Will Sawyer (Dwayne Johnson) war lange Zeit beim FBI für Geiselnahmen zuständig und musste nach einer missglückten Aktion umsatteln. Einen Namen machte er sich zwischenzeitlich als Sicherheitsberater von Wolkenkratzern und so bringt ihn sein Job nach China. Dort baute der Investor Zhao Long Ji (Chin Han, Ghost in the Shell) das höchste Gebäude der Welt - doch von Sicherheit ist auf einmal wenig zu spüren, als der Turm auf halber Strecke in Flammen aufgeht. Nun ist es an den chinesischen Behörden und Will, die Situation unter Kontrolle zu bringen - denn erschreckenderweise befinden sich seine Frau (Neve Campbell) und die beiden Kinder oberhalb der brennenden Stockwerke...
Trailer zu Skyscraper
Unser kalifornischer Sonnyboy ist wieder in Bestform und damit ist Skyscraper auf jeden Fall ein Film für alle The Rock-Fans. Man weiß, was man bekommt, Entbehrung, Blut, Schweiß, und das alles garniert mit reichlich Action hoch über der Erdoberfläche. Dabei handelt es sich bei dem Film mitnichten um eine Kopie des Katastrophenklassikers Flammendes Inferno aus dem Jahr 1974, in dem einst Steve McQueen und Paul Newman beherzt gegen die Flammen agierten. Vielmehr fühlt man sich reichlich an Stirb langsam erinnert, wenn sich The Rock schwitzend und zerschunden an Gebäudefassaden entlang hangelt, springt, rennt und kämpft.
Löblich ist, dass er hier menschlicher wirkt als in vielen seiner anderen Filme. Vergessen wir ihn mal als wahrhaftig überstilisierte Kampfmaschine Hobbs in der Fast & Furious-Reihe, so erleben wir hier einen Mann, der nicht nur emotionaler auftritt, sondern auch physisch schwächer wirkt als in anderen Filmen. Seine körperliche Verfassung ist angreifbarer und damit weniger übermenschlich, was aber nicht bedeutet, dass hinterher noch Gras wächst, wo er mal hingehauen hat.
Mit der Verortung in Asien geht Universal im so wichtigen chinesischen Markt auf Nummer sicher und doch fühlt sich gerade diese hier sehr viel natürlicher an. Viele technischen Errungenschaften und Extreme kommen nun mal von dort und so wirkt das ganze Ensemble in diesem Film nicht so aufgesetzt und gewollt, wie man es immer mal wieder erlebt. Amüsanterweise fühlen sich die etwas über 100 Minuten ganz und gar nicht zu kurz an, selbst wenn die Geschichte weiß Gott keine Bäume ausreißt und der Grund für den Hochhausbrand ein bisschen bescheuert wirkt. Dafür gibt es zu viel zu sehen und abseits so mancher CGI-Sequenz ahnt man, dass so ein Dreh trotz Zuhilfenahme möglicher Hilfsmittel kein Spaziergang für den Hauptdarsteller war.
Eigentlich ist Skyscraper ein Film, der wie so oft bloß als Rahmen für The Rock fungiert und ihn damit über alles ins Zentrum rückt. Es gibt Nebendarsteller, darunter (mal wieder in einer Kinorolle) Neve Campbell, Byron Mann, Roland Møller oder Pablo Schreiber, aber im Gegensatz zu Jumanji - Willkommen im Dschungel ist es kein wirkliches Teamwork, sondern eine Präsentationsplattform für Dwayne Johnson. Zumindest ist das, was er macht, stets unterhaltsam und so ist er zu Recht einer der coolsten Actiondarsteller, die wir heutzutage haben.
PS: Fiel euch unser grandios passender Untertitel auf? ;-)