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Review "Crossing Lines" Staffel 1 zum heutigen DVD/Blu-ray-Release

Review "Crossing Lines" Staffel 1 zum heutigen DVD/Blu-ray-Release
0 Kommentare - Fr, 27.09.2013 von S. Spichala
Derweil ist die erste Staffel der Agenten-Crimeserie "Crossing Lines" auch bei uns im Free-TV bei Sat.1 gelaufen, heute bringt STUDIOCANAL die DVD/Blu-ray auf den Markt - aus diesem Anlass hier unsere Review zur ersten Staffel für euch.

Dass spannende Schauplätze und Stars im Cast allein nicht ausreichen, um eine Serie erfolgreich zu machen, hat zuletzt The Cop - Crime Scene Paris mit Jean Reno bewiesen. Wer jedoch die erste Staffel der neuen Agenten-Crimeserie Crossing Lines gesehen hat, dürfte gewichtige Unterschiede zwischen den internationalen Ko-Produktionen bemerken, die nicht umsonst derweil in den USA das NBC-Greenlight für Crossing Lines Staffel 2 mitbegründet haben dürften.

Ähnlich wie in The Cop - Crime Scene Paris punktet die Serie, deren erste Staffel gerade bei uns bei Sat.1 am 19. September in ihr Staffelfinale ging, mit spannenden Schauplätzen: Internationaler Schauplatz werden vor allem zahlreiche EU-Hauptstädte, aber auch Städte über die EU hinaus. Auffallend oft sind deutsche Städte mit dabei, entweder als tatsächlicher Schauplatz oder sie werden im Zusammenhang mit einem Fall erwähnt, so zum Beispiel Berlin, Düsseldorf und Neuss.

In Crossing Lines geht es um ein internationales Ermittlerteam, das sich im Pilotfilm aufgrund eines grenzüberschreitenden Falls mit Mordopfern in Paris, Dublin, London und Rom zusammenfindet und dabei lernt, ihre Klischeebilder und Vorurteile gegenüber anderen Nationen zu überwinden. Die von den jeweiligen nationalen Departments für den Fall abgestellten Experten-Ermittler raufen sich unter der Leitung von Franzose Louis Daniel (Marc Lavoine, The Good Thief) als eine Spezialeinheit zusammen, die nach dem ersten Fall auch als festes Sonderteam, das als Einheit des ICC, "International Crime Court", nur dem internationalen Gerichtshof in Den Haag unterstellt ist, weiteren schwerwiegenden grenzüberschreitenden Kriminalfällen auf den Grund geht.

Vermittler zwischen dem Team und dem ICC ist Michel Dorn, dargestellt von Donald Sutherland (Die Tribute von Panem), der die Figur mit einerseits entsprechender Autorität, andererseits mit charmant bis amüsant kauzigen Zügen eines weisen, philosophierenden älteren Herren verkörpert, der zum Beispiel auch mal mit Tauben spricht und ihnen erklärt, warum er sie nicht füttert.

Daniels Spezialeinheit besteht aus bunt zusammengemischten Mitgliedern, die mit ihrer jeweiligen Expertise und eigenen Hintergrundgeschichte auch alle ausreichend Raum eingeräumt bekommen. Dafür weicht Crossing Lines im Gegensatz zu The Cop - Crime Scene Paris oft von der "Ein Fall pro Folge"-Systematik ab, was der Vertiefung der Charaktere und der Spannung und ausreichenden Zeit für die Entwicklung der Storyline des jeweiligen Falls deutlich zu Gute kommt. Gerade zu Beginn der Staffel den ersten Kriminalfall über mehrere Episoden zu ziehen ermöglicht dem Zuschauer einen tiefen Einstieg in die Serie, pointierte Cliffhanger am Ende der Episoden sorgen dafür, dass man auch ja wissen will, wie es weiter geht. Selbst dann, wenn ein Fall auch mal in einer Folge geklärt wird, ist es ein Cliffhanger einer Hintergrundgeschichte eines der Teammitglieder, der den Zuschauer bei der Stange hält. 

Der Hauptfokus liegt zwar oft auf den nach und nach entweder parallel oder auch im Zusammenhang mit einem Fall an die Oberfläche kommenden verstrickten Hintergrundstorys des Teamleiters Louis Daniel und seiner Frau Rebecca (Elsa Mollien), deren Privatleben ein Scherbenhaufen ist, der zum Teil etwas wirr damit verknüpften Story von Michel Dorn (Donald Sutherland), sowie auf der Story von Louis' Freund und Ex-NYPD-Profiler Carl Hickman (William Fichtner, Elysium), der dank einer Schusswunde an der rechten Hand den Dienst quittieren musste und sich mit diversen Schmerzmitteln - auch gern mal zuviel - vollpumpt, von Louis jedoch für den ersten Fall dazugeholt wird. Aber auch die anderen Teammitglieder bekommen im Staffelverlauf gut eingestreut genügend Raum:

Anne-Marie San (Moon Dailly), Expertin für Menschenhandel, beweist entsprechend gute soziale Kompetenzen, sie kommt jedoch gleich schon im Pilotfilm durch einen Serienkiller in arge Schwierigkeiten. Eva Vettoria (Gabriella Pession) aus Rom glänzt erst später im Verlauf mit ihren Undercover-Fähigkeiten und hervorragender Kampftechnik, Ire Tommy McConnel (Richard Flood) ist der eher raubeinige, aber gutherzige Typ mit mysteriöser Pavi-Familie und starken Fäusten, der im Pilotfilm zudem schon ein tragisches Erlebnis zu verkraften hat. Berliner Sebastian Berger (Tom Wlaschiha, Game of Thrones) ist der Technik- und IT-Experte, der mit allen möglichen coolen Technik-Erfindungen, Animations-HighTech und hilfreichen IT-Hack-Programmen die Fälle unterstützt. Bezüglich Realismus muss man dabei gewaltig die Augen zukneifen, Spaß macht der oft virtuelle Technik-Schnickschnack trotzdem.

Crossing Lines gelingt es, gut die Waage zwischen den Ermittlungsstufen und den Hintergrundstories der Teammitglieder zu halten. Manko sind hin und wieder stark auffallende Logikschwächen, doch konnten wir die Augen dennoch zukneifen, da die spannenden Fälle und die bis in die Nebenrollen tollen Darstellerleistungen das locker wett machen. Die Chemie des Teams funktioniert hervorragend und Marc Lavoine überzeugt als ihr taktisch raffinierter, etwas introvertiert-stoffeliger Teamleiter mit weichem Kern unter der harten Schale. Die Inszenierung wechselt angenehm ausgeglichen zwischen emotionalen und actionreichen Parts hin und her.

In den meisten Fällen entwickeln sich die Geschichten lebendig aus sich heraus, doch muss man bemängelnd anmerken, dass es auch manch arg deutlich konstruierten Zufall gibt, der dafür sorgt, dass je eins der Teammitglieder in einen bestimmten Fall mit verwickelt wird. Noch würden wir daher nicht von einer Topserie sprechen, doch die erste 10-episodige Staffel kommt im Verlauf gut in Schwung und hat deutliches Steigerungspotenzial in petto für Staffel 2.

Eine Wendung im letzten Part der Staffel fanden wir ob der über die komplette Staffel aufgebauten und gut gehaltenen Spannung bezüglich einer geheimnisvollen Hintergrundstory etwas arg hingebogen und dann recht plötzlich und kurz aufgelöst, bezüglich gerade dieser Story ist auch mancher Logikfehler und arger Konstruktbau bemerkbar, was schade ist. Dieser Part endet im Staffelfinale neben der Wendung zudem mit einem Cliffhanger, der zumindest dafür sorgt, dass man wissen will, wie das in der auf 12 Episoden aufgestockten Staffel 2 wohl noch aufgelöst wird, und sorgt insgesamt für reichlich emotionales Drama.

Ziemlich cool ist Carl Hickmans Storyline wie auch sein Charakter an sich, den Fichtner hervorragend darstellt. Sein Part bekommt zudem durch die Wahl eines Kirmesschauplatzes als sein einerseits Lebensort aus bestimmten Gründen wie auch andererseits dann auch Ort des Showdowns in einer Geisterbahn am Staffelende ein cooles Ambiente und wartet mit einem schön fiesen Gegenspieler auf - mit Hintertür für die Fortführung dieser Storyline in Staffel 2.

Insgesamt ist Crossing Lines trotz des manchmal auffallenden Konstrukts auf jeden Fall wegen der tollen Darsteller, spannenden Fälle und interessanten Schauplätze einen Blick wert. Crimefans, die Staffel 1 bei Sat.1 verpasst haben, können das nun per DVD/Blu-ray nachholen, die STUDIOCANAL heute auf den Markt bringt. Unten haben wir einen kommentierten Clip aus dem Bonusmaterial für euch, den Trailer zur ersten Staffel von Crossing Lines gibts hier zu sehen.

Als neue Hauptfigur für Crossing Lines Staffel 2 wurde bereits Lara Rossi verpflichtet, neue Gaststars sollen Carrie-Anne Moss und Ray Stevenson sein. Hinter der Produktion der Serienerfinder Ed Bernero und Rola Bauer stehen Tandem Communications und Bernero Productions, die die Serie für die Kooperationspartner TF1 Productions und Sony Pictures Television Networks produzieren. Gedreht wird seit dem 22. September für Crossing Lines Staffel 2 in Frankreich, der Tschechischen Republik, Monte Carlo und Bulgarien. Ein Startdatum ist noch offen.


Quelle: Bild: (c) 2013 Tandem Productions GmbH/TF1 Productions SAS, alle Rechte vorbehalten
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