Erst kürzlich sprach Regisseur David Fincher das aus, was die Spatzen schon von den Dächern pfeifen: Er nannte in einem längeren Interview sein The Social Network den "Citizen Kane von John Hughes Filmen", nicht ohne ein Augenzwinkern, wobei der "Held" in seinem "Teeniefilm" im Grunde ein asoziales Arschloch sei.
Niemandem wird entgangen sein, dass der wahre Mark Zuckerberg, der mit Anfang 20 die Idee zu Facebook hatte, nicht wirklich zu den smarten Zeitgenossen zählt. Natürlich kann man sagen, der Typ ist jung, nichtsdestotrotz hat es Zuckerberg bisher nicht geschafft, auf öffentlicher Bühne, bei Messen zu glänzen und sympathisch zu wirken. Seine altkluge Art, das von ihm propagierte Ende der Privatsphäre und nicht zuletzt der Vorwurf, er hätte die Idee für Facebook bei Kommilitonen geklaut und diese betrogen, lasten schwer. Sie zeichnen nicht gerade das Bild eines charmanten Mittzwanzigers, der die Ärmel hochgekrämpelt hat und einem zuruft "Packen wir's an!".
Inzwischen ist trotz Informationssperre die Eröffnungssequenz bekannt geworden, in der Zuckerberg von einem Mädchen verbal abgewatscht wird. Es ist zu vermuten, dass The Social Network sein Image dauerhaft ramponieren könnte - nicht zuletzt weil der Film bei internen Vorführungen von Facebook mehrfach bemängelt wurde - doch andererseits ist genauso wenig anzunehmen, dass sich dadurch die Millionen Nutzer des Netzwerks beeinflussen lassen und abwandern.
The Social Network kommt bei uns am 7. Oktober in die Kinos und man darf gespannt sein, ob der Film wie Facebook selbst Rekorde bricht. Und nicht wenige Leute aus der Mediabranche werden darin wie im Kaffeesatz lesen und das Ende des Netzwerks herbeiorakeln - oder auch nicht.