Bewertung: 3.5 / 5
Scream ist wie ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Bekannten ... wenn da nicht Ghostface wäre. Ganze zehn Jahre ist es her, dass die Horrorfilmreihe mit Scream 4 eigentlich als abgeschlossen galt, insbesondere nach dem Tod von Wes Craven im Jahr 2015. Doch gerade im Filmbusiness soll man ja nie nie sagen und so springt der irre Maskierte auch dieses Jahr in Woodsboro wieder aus den Büschen und dürfte Fans der Reihe gelegen kommen.
Scream Kritik
Ganze 25 Jahre ist es her, dass Sidney Prescott (Neve Campbell) und ihre Freunde um ihre unbeschwerte Teeniezeit gebracht worden sind. Doch die Killerserie riss nie wirklich ab und plötzlich gibt es wieder Morde in Woodsboro, die nach dem altbekannten Muster ablaufen: Ein Maskierter mach Jagd auf Teenager und ermordet diese auf brutale Weise. Betroffen ist dieses Mal auch Sam Carpenter (Melissa Barrera), die dem Städtchen einst den Rücken kehrte und ein Geheimnis mit sich herumträgt...
Trailer zu Scream
Für die Älteren unter uns ist Scream wirklich wie ein Blick zurück in eine andere Zeit. Ob 1996 Teen oder Twen gewesen, tut nichts zur Sache, Woodsboro begleitet uns inzwischen ein ziemlich langes Stück unseres Lebens und hat mit den Horrorfans unter uns etwas gemacht. Und selbst wenn der nunmehr fünfte Teil den Fokus auf neue Gesichter legt, so ist es wie ein Heimkommen, Sidney, Gale und Dewey erneut zusammen zu sehen.
Doch um was handelt es sich bei Scream eigentlich? Ein Sequel? Gar ein Reboot? Vielmehr um ein "Requel" und damit ein wenig aus beiden Welten, wie eine junge Dame im Film ganz passioniert darlegt. Und wie wir alle wissen, wurde in den Scream-Teilen immer viel Wert auf Debatten gelegt, wenn es um Regeln geht, wie man in Horrorfilmen (nicht) überlebt...
Wie zu erwarten, sind viele Elemente aus dem Original bekannt, aber die Fortsetzung schöpft ihre Energie insbesondere aus diesen Momenten und wirkt dadurch weitgehend rund und zieht die Zuschauer in die "neue" Story hinein. Besonders schön wird auch mit der Erwartungshaltung gespielt, wenn man in bestimmten Momenten Ghostface erwartet, der dann vielleicht doch nicht erscheint. Ein Scream-Movie kann nicht ohne Jump Scares auskommen, aber er zieht seine Faszination teilweise auch aus sehr brutalen Morden, bei denen draufgehalten wird, was beweist, dass es nicht immer eine Axt oder AK-74 sein muss.
Ob in den 90ern oder Jahrzehnte später mit Smartphones ausgestattet: Teenies bleiben sich der Welt überlegen fühlende Teenies und eine amerikanische Kleinstadt gibt immer viel für ein Slasherfest her. Die 115 Minuten lassen viel Raum für Spekulationen und Vermutungen, wer es denn dieses Mal sein könnte. Unerreicht sind unbestritten Billy und Stuart, das Killer-Dreamteam aus Scream, und so zieht auch der neue Teil vor den beiden in gewisser Weise seinen Hut.
Bei allem Unterhaltungswert gab es für uns jedoch ein paar Dinge, die eher plump und unbedacht wirkten. Was sollte eigentlich die hastige Aktion nebst Vorstellung mit dem Outsider? Wo stecken manchmal die Leute, wenn mitten in öffentlichen Gebäuden Menschen um ihr Leben fürchten und das Ganze nicht gerade leise vonstattengeht? Nicht zuletzt fanden wir das Schauspiel im Showdown von einigen Beteiligten doch arg overacted.
Viel wichtiger ist aber, dass man im Grunde eine gute Zeit im Kino hat und Scream nach guten zehn Jahren das Franchise wieder beflügelt.
Wiederschauwert: 70%