Im Kino noch neue Highlights zu schaffen, ist mittlerweile wirklich schwer. Und damit sind gar nicht mal die Filme gemeint, sondern das Kinoerlebnis selbst. 3D wird von vielen mit dem lästigen Aufschlag beim Ticket verbunden und "wirkt oft eh nicht so toll". Atmos ist ja ganz nett. Und IMAX hat es schon in sich. Aber IMAX könnte gegen 4DX und vor allem ScreenX den Kürzeren ziehen. Ob diese Entwicklungen massentauglich sind, ist natürlich die Frage, aber das Interesse ist bei vielen geweckt, wenn man sich gerade quer durchs Internet liest.
Bis April 2018 haben weltweit 500 Kinos den Sprung zu 4DX vollzogen, einem Kinoerlebnis, das die Filme mit praktischen Effekten noch greifbarer macht. Wasser, Wind und Kunstschnee gehören dann schon mal mit zum Programm. Doch das koreanische Unternehmen CJ Group, das hinter dieser Entwicklung steckt, strebt noch ein intensiveres Filmerleben an. ScreenX nennt sich das Phänomen, das mit den Hufen scharrt, um die amerikanischen Kinos zu erobern. Seit 2012 ist es in Vorbereitung und fragt, warum sich ein Film immer mittig abspielen muss. Muss er nicht, lautet die Antwort der CJ Group, denn ScreenX setzt auf weitere Projektionen seitlich der Kinoleinwand.
Als Beispiel wird der diesjährige Blockbuster Black Panther angeführt. Findet etwa eine Schlacht in Wakanda statt, befindet sich der im Mittelpunkt stehende Kampf auf der mittigen Leinwand, während eine Umgebung mit Bäumen und Steppen an die Seitenwände des Kinosaals projiziert wird. Zwar gab es ähnliche Versuche schon vorher, doch konnten diese sich nicht durchsetzen. Was ScreenX anders macht, ist auf den ersten Blick kaum zu erfassen. Aber es scheint zu funktionieren. Kinos mit 4DX und ScreenX können sich erfolgreicher behaupten, in einem Kino mit 4DX soll die Zuschauerquote gar um mehr als 85 Prozent gestiegen sein.
Daher überrascht es nicht, dass die US-Kinos in den letzten Jahren mit 4DX nachgerüstet haben und nun darauf versessen sind, ScreenX in die Finger zu bekommen. Ob und wann diese Begeisterungswelle auch nach Europa schwappt, muss sich erst noch zeigen. Da aber der in Großbritannien ansässige Kinobetreiber Cineworld seine Kinos der Kette Regal in den USA mit nahezu 80 ScreenX-Bildschirmen ausstatten lassen möchte, ist es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit.
One ScreenX down, lots more to go @RegalMovies pic.twitter.com/cweNr7I5cU
— Chris Sylvia (@sylvioso) 17. August 2018