Es ist doch immer schön zu sehen, wenn ein Schauspieler für seine Rolle brennt und sie voller Energie, Enthusiasmus und Leidenschaft spielt.
Umgekehrt sieht man es einem Schauspieler aber auch schnell an, wenn er nicht voll bei der Sache und ihm der Film, in dem er mitspielt, relativ schnuppe ist. Sei es, weil er nur auf leicht verdientes Geld aus war oder weil er eigentlich viel lieber woanders gewesen wäre, jedoch nicht sein durfte.
So hatten die folgenden Darsteller bei bestimmten Filmen keine andere Wahl, als sich dem Druck von oben zu beugen und zähneknirschend mitzuziehen, ob sie wollten oder nicht - und wir sind uns ziemlich sicher, dass sie nicht wollten. Meist waren es "vertragliche Verpflichtungen", die sie dazu zwangen, manchmal steckten allerdings auch kuriosere Vorkommnisse dahinter...
Edward Norton - The Italian Job
Edward Norton gilt als recht wählerisch, was seine Rollenwahl betrifft, und genau das scheint ihm zum Verhängnis geworden zu sein, als er als schnurrbärtiger Schurke für The Italian Job - Jagd auf Millionen gecastet wurde - gegen seinen Willen. Er hatte einen Drei-Filme-Vertrag mit Paramount Pictures unterzeichnet, aber nach dem Erfolg von Zwielicht (samt seiner ersten Oscarnominierung) wohl zu viele Projekte abgelehnt, sodass er letztlich in einem Film mitspielen musste, in dem er so gar nicht mitspielen wollte. Der Vertrag siegte, und Norton hatte in diesem Fall keine andere Wahl mehr.
Anne Hathaway - Plötzlich Prinzessin 2
Plötzlich Prinzessin! war der Film, der ihre Karriere ins Rollen brachte und mit dem sie wahrscheinlich auch ewig in Verbindung gebracht werden wird. Statt Plötzlich Prinzessin 2 hätte Anne Hathaway allerdings lieber einen anderen gemacht: Sie sollte und wollte die Hauptrolle in Das Phantom der Oper spielen (ging dann an Emmy Rossum), Joel Schumachers Verfilmung des berühmten Musicals von Andrew Lloyd Webber. Konnte sie aber nicht, weil sie vertraglich dazu verpflichtet war, nach Genovien zurückzukehren, und sich die Dreharbeiten der beiden Filme unglücklicherweise überlappten.
Jamie Lee Curtis - Halloween: Resurrection
Eigentlich hatte Jamie Lee Curtis nach (gut, offenbar auch schon vor) Halloween H20 - 20 Jahre später genug von Laurie Strode und wollte die Slasher-Reihe enden lassen. Nur war sie vertraglich dazu verpflichtet, sie so enden zu lassen, wie es die Produzenten wollten, weshalb ihr Cameo in Halloween - Resurrection nicht ihre erfreulichste Erfahrung war. Eine Klausel in ihrem Vertrag, gut versteckt im Kleingedruckten, zwang sie dazu. Und es war ja auch nicht das Ende, da Curtis später für Halloween zurückkehrte. Und es in Halloween Kills und Halloween Ends erneut tut. Dann soll aber wirklich Schluss sein!
Shia LaBeouf - Transformers 3
Wer für drei Filme unterschreibt, der dreht auch drei Filme, ob er will oder nicht. Shia LaBeouf - das wurde ziemlich früh ziemlich deutlich - wollte es bei Michael Bays Roboter-Spektakeln eher nicht. Über Transformers - Die Rache sagte er: Als er den zweiten Film gesehen habe, sei er nicht beeindruckt von dem gewesen, was man da gemacht habe. Man habe sich verfahren und versucht, alles noch größer aufzuziehen. So etwas passiere mit Sequels. Bay habe es so groß aufgezogen, dass es zu groß geworden sei. Und trotzdem musste LaBeouf auch noch Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes mitnehmen.
Daniel Craig - Keine Zeit zu sterben
Keine Zeit zu sterben ist schon Daniel Craigs fünftes (wenn auch letztes) Mal als James Bond, aber nicht etwa deshalb, weil er so sehr an dem Charakter hängt. Vertragliche Verpflichtungen und die Verlockungen des Geldes scheinen die Hauptgründe dafür zu sein, dass er so lange durchgehalten hat. Schließlich lässt sich sein schlagzeilenträchtiges Zitat nicht wegdiskutieren, dass er sich lieber die Pulsadern aufschlitzen würde, als noch mal Bond zu spielen. Dass er es, wie er sich später rechtfertigte, im Affekt direkt nach dem Ende der strapaziösen Spectre-Dreharbeiten getätigt hatte - geschenkt.
Emily Blunt - Gullivers Reisen
Hätte 20th Century Fox nicht diabolische andere Pläne für sie gehabt, wäre heute Emily Blunt unsere Black Widow im Marvel Cinematic Universe, nicht Scarlett Johansson. Sie hatte die Rolle in Iron Man 2 schon so gut wie sicher, bis Fox auf die Idee kam, eine seit Der Teufel trägt Prada bestehende Vertragsoption zu ziehen. Und wofür wollte man sie so dringend haben, dass man sie um ihre Superhelden-Karriere brachte? Für den Jack Black-"Klassiker" Gullivers Reisen - Da kommt was Großes auf uns zu! Obwohl Blunt als Prinzessin Mary noch mit das Beste daran war - das muss richtig geschmerzt haben.
Keanu Reeves - The Watcher
Jetzt ein sehr spezieller Fall. Die Umstände, die dazu führten, dass Keanu Reeves den titelgebenden Serienkiller in The Watcher spielte, sind so kurios, wie es nur geht. Folgendermaßen soll es sich zugetragen haben: Er hatte eingewilligt, eine kleine Rolle zu übernehmen, aber einer seiner Freunde fälschte seine Unterschrift auf dem Vertrag, was ihm einen viel größeren Part bescherte. Und Reeves erhob keinen Einspruch, um keinen zeitraubenden Rechtsstreit vom Zaun zu brechen, wie er unweigerlich gefolgt wäre. Hätte er es getan und sich durchgesetzt, wäre ihm seine Razzie-Nominierung erspart geblieben.
Alle - Movie 43
Wenn Hugh Jackman, Kate Winslet, Gerard Butler, Richard Gere, Halle Berry, Emma Stone und wie sie alle heißen einen Film aus ihrer Filmografie streichen könnten, dann wäre es vermutlich dieses Machwerk. Peter Farrelly machte keinen Hehl daraus, dass man die meisten der Movie 43-Darsteller dazu gedrängt hatte, ihre Sketche zu drehen, wann immer sie zwischendurch Zeit und nichts anderes zu drehen hatten. Am schlimmsten erwischte es Jackman und Winslet, die zuerst an der Reihe waren und dafür herhalten mussten, den restlichen Cast zu ködern. Das Ergebnis ist beschämend für alle Beteiligten, man schaue sich nur Jackman an...