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Filme 2023 - Mein Ranking
Auf welchem Platz liegt Spider-Man - Across the Spider-Verse?

Filme 2023 - Mein Ranking

Eine Liste von CINEAST mit 11 Filmen (Letztes Update: 16.01.24)
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CINEAST hat keine Beschreibung der Liste hinterlegt.
Die Aussprache
#5
Filmstart: 09.02.2023
4/5

Die eine Seite der Medaille über Feminismus und Emanzipation war Barbie und die andere ist...Die Aussprache.

Beide gehen von gänzlich unterschiedlichen Seiten an dieses so wichtige Thema ran und beide schaffen es auf ihre Art - im wahrsten Sinne - für (nachhaltigen) Gesprächsstoff zu sorgen.

Während Barbie sehr plakativ mit der Thematik umgeht und sie stellenweise ironisch bricht, geht es hier auf andere Art und Weise voll auf die Zwölf - nämlich ernsthaft. Es wird sich zwar nicht in schockierenden Bildern gesuhlt, aber die Inszenierung schafft es einem auch durch das gezielte Weglassen von Bildern das Unerträgliche greif- und fühlbar zu machen.

Die Aussprache ist ein reiner Dialogfilm, der es trotzdem schafft einen durchgehenden Thrill zu erzeugen, der einen bei der Stange hält und wo die verschiedenen Positionen innerhalb der Diskussion zum permanenten Mitdenken und Mitfiebern anleiten.

Das Drehbuch wurde nicht zu Unrecht mit einem Oscar ausgezeichnet, großes Kino.

Hoher Unterhaltungswert!

Mittlerer Wiederschauwert!
Spider-Man - Across the Spider-Verse
#4
Filmstart: 01.06.2023
4,5
The Banshees of Inisherin
#3
Filmstart: 05.01.2023
4,5

Starker Film, hat mich sehr abgeholt!

Die Gedanken kreisen noch und werden es vermutlich die nächsten Tage auch noch tun.

Hatte trotz großer Vorschusslorbeeren gar nicht die größten Erwartungen und hatte mit einem noch reduzierteren Film gerechnet, als er es letztendlich war. Eine Art Back-to-the-Roots, das es bei McDonagh in der Form gar nicht geben kann, weil er mit Brügge sehen...und sterben? nicht klein angefangen hat...

Der Film bietet aufjedenfall wieder alles auf was ich bisher (bis auf 7 Psychos) auch an ihm schätzen gelernt habe und er schafft es sehr gut, eines der simpelsten, gleichzeitig aber auch urmenschlichsten Dramen, in mehr als doppelbödigen Bildern (und Tönen) auf die Leinwand zu bringen.

Ich höre öfters, dass der Film im Grunde mehr Drama, als schwarze Komödie sei und natürlich überwiegt ganz klar der dramatische Anteil im Film, es gehört aber auch zur Wahrheit, dass der Film ohne die permanenten humoristischen Einlagen sein volles Erzähl- und Deutungspotenzial gar nicht würde ausspielen können. Es gibt folglich also eine ganze Menge Szenen, bei denen man tatsächlich laut auflachen und im gleichen Moment die pure Tragik der Szenerie anerkennen kann. Ich und der Kinosaal mussten aufjedenfall einige Male gut lachen, auch wenn einige sich danach gefühlt direkt übergeben wollten, wenn ich ihre Laute richtig gedeutet habe...

Darsteller top (Farrell sticht heraus, Keoghan aber auch), Kamera sehr gut (viele erinnerungswürdige Aufnahmen mit großem Interpretationsspielraum), zurückhaltender aber unterstützender Score, kluge Dialoge und ein sehr feines Gespür für Tempo, Szenenauf- und abbau und einen dauerhaften Spannungsbogen.

Fand es auch sehr angenehm, dass der Film wirklich durchgehend die ruhige Kugel spielt und nicht etwa den, zwischenzeitlich durchaus denkbaren, prätenziös-dramatischen Showdown aufbaut. Überhaupt wird hier mehr durch die Hintertür erzählt, als wirklich gezeigt, auch wenn die zweite Ebene immer Recht schnell klar ist, tun sich direkt viele weitere auf, wenn man ein paar Minuten drüber nachdenkt.

Übrigens gefällt mir auch die gesamte Ästhetik (und damit eben auch die Kameraarbeit) hier so gut, weil sie es gleichzeitig schafft ein stimmiges und heimeliges, wie auch gegensätzliches Bild von der Insel(-atmosphäre) zu vermitteln, auf der man genauso gerne mal Urlaub machen, wie eben aber auch nicht tot überm Zaun hängen möchte.

Kurzer Einwurf zur Synchro, die ist mir vorher im Trailer schon unangenehm aufgefallen und das tat sie auch im Film. Sie wirkte durchgehend etwas drüber und machte den Anschein, als wenn für eine Eigenart der OV (vermutlich der sehr eigene irische Akzent) in irgendeiner Form, zwar keine Reproduktion oder Imitation, aber irgendwie ein Ersatz geschaffen werden sollte, was leider nicht geglückt ist. Teilweise zu hysterisch, stellenweise zu monton, vermutlich wird die Art und Weise des Mitteilens, im Originalton, das Gesagte eben weniger monoton wirken lassen, als es das im Deutschen tut...bzw. dem Ganzen noch einen anderen Spin geben. Bin hier in jedem Fall bei der Zweitsichtung auf die OV gespannt und denke, die wird dem Film nochmal einen deutlichen Schub geben.

Hoher Unterhaltungswert!

Hoher Wiederschauwert!

Klare Empfehlung!
Oppenheimer
#2
Filmstart: 20.07.2023
4,5

Bin froh ihn im Kino gesehen zu haben, war aufjedenfall ein prägendes Erlebnis und ich hatte definitiv die richtige Betriebstemperatur, um der pulstreibenden Inszenierung die nötige Aufmerksamkeit und Anerkennung zukommen zu lassen. Starker und wichtiger Film...den man im Kino gesehen haben sollte...aber wem erzähl ich das noch...!

Hoher Unterhaltungswert!

Mittlerer Wiederschauwert!
Babylon - Rausch der Ekstase
#1
Filmstart: 19.01.2023
4,5

Wow, was war das für ein wilder Ritt...

Preview am Samstagabend

Der Vorabend meines Geburtstages, der Kinsosaal war voll (einige Besucher waren sogar thematisch passend gekleidet und frisiert), die Vorfreude auf einen neuen Chazelle-Film groß, die Skepsis allerdings auch...

Ein paar Gedanken dazu... (wer völlig unbefangen reingehen möchte, sollte nur meinen nächsten Absatz lesen, auch wenn ich danach inhaltich auf absolut gar nichts eingehe, nur auf die Ausrichtung)

...je weniger man weiß desto mehr kann man hier erleben, würde ich sagen, wobei sich das nicht auf irgendwelche möglichen Spoiler bezieht, sondern eher auf den möglichen Überraschungseffekt im Hinblick auf die Erwartungshaltung.

...erleben...ist auch schon das Stichwort...Babylon ist fast mehr ein Erlebnis als ein Film.

Jazz ist also Konflikt, es ist Kompromiss und es ist neu - und das jedes mal, jeden Abend völlig neu. Das ist wirklich echt aufregend. Und das wird aussterben. Jazz stirbt, Mia. Nach und nach verreckt er. Die Welt sagt, "Lass ihn doch. Seine Zeit ist vorbei." Aber das lass ich nicht zu!

...anderer Film, andere Zeit, ähnliche Ausgangslage, gleicher Ort...der gleiche Konflikt. Wenn man es wortwörtlich auf den Film selbst überträgt funktioniert das Zitat übrigens genauso...Babylon ist permanenter Konflikt, ständiger Kompromiss, erfindet sich immer wieder neu und beleuchtet die Gratwanderung einer ganzen Kulturform, samt seiner Einzelteile...zwischen Leben und Tod.

Er ist wie eine äußerst wirkungsvolle Droge die gleichzeitig maximal euphorisierend, ekstatisch und mitreißend in die eine Richtung und gleichzeitig überfordernd, nervtötend und nichtssagend in die andere wirken kann. Das liegt meiner Ansicht nach an dem äußerst kleinen Zielpublikum das dieser Film anspricht, obwohl die zugrunde liegende Thematik eigentlich die maximale Bandbreite an Kinozuschauern erreichen sollte.

Es ist ein Film für Cineasten, die über den reinen Film hinaus, Interesse an allgemeiner Filmgeschichte, filmtechnischer Entwicklung, filmtheoretischen Mechanismen, philosophischen Gedankenspielen haben und gleichzeitig Spaß an der expliziten Darstellung menschlichen Exzesses empfinden können.

Definitiv kein klassischer Chazelle-Film und trotzdem findet sich hier alles, was ihn bisher auch ausgezeichnet hat.

Irgendwo zwischen Gatsby, dem Wolf und Tarantino finden sich auch Anleihen an Kubrick, Lynch und Coppola.

Der Soundtrack von Hurwitz ist absolut herausragend und ich empfehle jedem/jeder sich den vor der Filmsichtung schon mal zu Gemüte zu führen. Es ist wirklich beeindruckend was der hier jazztechnisch wieder abfeuert und es spricht für ihn, dass manch grandioses Musikstück im Film sogar nur als Backgroundmusik herhalten muss und trotzdem untergründig für einen dauerpumpenden Puls sorgt.

Überhaupt hat der Film stellenweise ein unglaublich hohes Tempo. Dies wird durch den Soundtrack durchgehend wunderbar untermalt, sodass man sich fast selbst wie ein getriebener fühlt, der diesem Rausch zu folgen versucht und dabei alles gesehene zu verarbeiten. Einziger Hinweis der zu Beginn hilfreich sein kann (ohne Spoiler): Nicht von der anfänglich distanziert wirkenden Inszenierung in Bezug auf die Hauptfiguren irritieren lassen, dem Film geht es zu Beginn gar nicht nicht um den klassischen Aufbau von Sympathieträgern für die Zuschauer.

Kurzum, ein wahres Kinohighlight, dass man auch nur im Kino erstmals sichten sollte...oder gar nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der im Heimkino auch nur ansatzweise diese Wirkung erzeugen kann, die man bei der Erstsichtung spürt. Was nicht, wie man vermuten könnte, auf eine fehlende Tiefe bei gleichzeitg oberflächlicher Überwältigung zurückzuführen ist, sondern ganz einfach der Prämisse des Films geschuldet ist, die sich stilistisch, wie thematisch durch den ganzen Film zieht und eigentlch nur den Kinosaal als einzig richtigen Sichtungsort zulässt.

Ich habe aufjedenfall seit Samstag durchgehend das Verlangen ihn mir erneut anzuschauen und er beschäftigt mich nachhaltig...nicht einzelner Szenen oder eines besonderen Twists wegen, sondern weil der Film ein wahres Epos ist, das mit den großen wie den kleinen Tönen ein nachhaltig begeisterndes Erlebnis darstellt!

Hoher Unterhaltungswert!

Hoher Wiederschauwert!

Klare Empfehlung an alle Filmkunstfreunde!
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