mit Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe
Eine stupide, pseudocoole und daher gelegentlich cringige Actionkomödie und lauer Abklatsch von "King Arthur", "Thor" und "Black Panther", die nichts zu erzählen hat und sich von einer CGI-Bombastszene zur nächsten hangelt. Das DCEU ist stilistisch wohl endgültig dort angelangt, wo sich das MCU befindet, aber das ist für mich nichts Gutes. "Aquaman" zeugt von ähnlicher Formalhaftigkeit und James Wan, mit dessen Filmographie ich zwar auch auf dem Kriegsfuß stehe, dem ich aber eine Horrorvison nicht absprechen kann, degradiert sich hier selbst zum unbedeutenden Auftragsregisseur.
Dabei bargen Aquamans Geschichte, das World Building, die Themen der Umweltverschmutzung und Überbejagung durch den Menschen von vorneherein großes Potential... schade. Im Prinzip hätte man für das gleiche Geld auch "Der Schwarm" vernünftig für die Kinoleinwand adaptieren können. Und was für eine Castverschwendung das auch ist! Jason Momoa als Idealbesetzung, dazu noch Willem Dafoe, Nicole Kidman, Patrick Wilson, Amber Heard und Dolph Lundgren, die wirken in ihren Rollen, vor dem Dauer-Greenscreen und in den Superheldenkostümen dermaßen unterfordert, dass ich mich fragte, ob sie sich beim Dreh oder danach nicht insgeheim auch dachten, in was für einem Quatsch sie hier mitspielen.
Neben wenigen unterhaltsamen Actionsequenzen (z.B. die Verfolgungsjagd durch den Trench mit den Meeresghoulen) oder epischen Momenten blitzt hin und wieder auch mal ein Funke der kompletten Überstilisierung durch, zum Beispiel in einer Szene mit einem 80er-Synthiescore oder der Sahara-Szene mit dem Electroremix von Totos "Africa". Hätte "Aquaman" den Mut gehabt, sich dem mehr zu öffnen, dann wäre es eine befreite, ehrliche und tatsächlich lustige (Edeltrash)-Actionkomödie geworden. Unter der Ägide der "Fast & Furious"-Produzenten oder mit den Wachowskis oder Waititi auf dem Regiestuhl hätte der Film mal gedreht werden sollen.