Um einen Familienfluch aufzuheben, planen die drei Geschwister Jimmy, Clyde und Mellie Logan einen ausgeklügelten Überfall auf den Charlotte Motor Speedway und das kurz vorm größten NASCAR-Rennen des Jahres, dem legendären Coca-Cola 600. Helfen soll ihnen ein gewisser Joe Bang, der als Fachmann gilt, wenn es darum geht, Tresore aufzusprengen. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem: Er sitzt hinter Gittern.
Selten hat ein Film so sehr von seinen Darstellern und Charaktern gelebt wie Logan Lucky. Denn die Handlung passt tatsächlich auf einen Bierdeckel und ist allgemein bekannt: 2 Typen mit Geldsorgen engagieren einen bekannten Panzerknacker um den großen Coup zu vollziehen. Logan Lucky hat dabei das Problem, dass der Heist an sich nicht wirklich spektakulär wirkt, da man sich ständig fragt wie die Typen so einen Plan auserarbeiten konnten. Denn hier liegt klar die Stärke des Films: die Figuren sind so ulkig over-the-top, dass es einfach ein Genuss ist Tatum und Driver zuzuschauen. 2020 hat bewiesen (Tiger King), dass es solche Typen in den USA tatsächlich gibt, was die Story nochmals lustiger macht. Dabei hat der Film ein bisschen das Problem, dass er weder Komödie noch Drama ist und aus beiden Genres zu wenig macht.
Schlussendlich ist der Film einfach zu lang und weiß dabei zu wenig zu erzählen. Wo auf der einen Seite keine Planung für den Coup existiert, wird am Ende ein komplett neuer Handlungsstrang mit einem Teaser für Teil 2 drangehangen. Hier fehlt dann wieder die Balance, welche mit Blick auf Daniel Graigs Haare oder dem genialsten Game of Thrones-Witz aller Zeiten aber ebenso schnell vergessen ist.