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Mistress America

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Prädikat: besonders wertvoll

Mistress America Kritik

Mistress America Kritik
0 Kommentare - 06.12.2015 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).
Mistress America

Bewertung: 4 / 5

Tracy ist 18 Jahre alt und hat gerade angefangen, in New York zu studieren. Auf dem Campus, unter all den Hipstern und den Möchtegern-Intellektuellen, fühlt sie sich allein, und selbst der einzig coole Junge, mit dem sie sich anfreundet, nimmt sich lieber ein besitzergreifendes Mädchen als Freundin. Eigentlich ein gründlicher Fehlstart ins Erwachsenleben. Doch eines Tages trifft Tracy auf Brooke, ihre Stiefschwester in spe. Brooke wohnt schon länger in New York, ist Anfang 30, ein unabhängiger Geist und Wirbelwind. Tracy ist sofort begeistert von dieser Frau, die alles das verkörpert, was sie selbst gerne wäre. Stark, unabhängig, begehrt. Doch auch Brooke hat Probleme. Probleme, die zum Erwachsensein einfach dazugehören. Und die Tracy dazu inspirieren, ihre eigenen Ideen zu verfolgen.

Noah Baumbachs neuer Film Mistress America sprüht nur so vor Charme und Liebenswürdigkeit. Das liegt zum einen an den herrlich leichten Dialogen, die ganz unprätenziös daherkommen und dennoch mit präzisem Sinn für Timing ausgearbeitet sind. Und zum anderen am Ensemble, angeführt von Lola Kirke, die als Tracy eine unverbrauchte filmische Entdeckung darstellt, und Greta Gerwig, die als fragile Lebenskünstlerin Brooke das Licht ist, um das alle anderen Figuren kreisen.

Trailer zu Mistress America

Dabei gelingt es dem Film ganz spielerisch, nicht nur die positiven Seiten eines unabhängigen Lebensstils zu zeigen, sondern auch die problematischen Klippen, die es dabei zu umschiffen gilt. Die Generation junger Leute, die motivationslos nach einem Anker sucht, und die Generation der Anfang Dreißiger, die versucht, aus den vielen gebotenen Möglichkeiten einen Lebensweg zu basteln - beide Seiten werden abgebildet, nichts an der Geschichte wirkt behauptet. Der Soundtrack ist ebenso gutgelaunt Indie wie seine Protagonisten, die Kulisse von New York als Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten sowie die Vorstadt als Inbegriff von Geld und Langeweile unterstreichen die Konflikte der Figuren.

Eine rasante, intelligente Komödie mit ernstem Hintergrund, die von zwei weiblichen Figuren, 18 und 30 Jahre alt, dominiert wird. Der Zuschauer lernt zwei Beinahe-Schwestern kennen. Beinahe deshalb, weil der einen Mutter und der anderen Vater, die sich per Internet kennen gelernt haben, heiraten wollen. Doch manchmal kommt es anders als gedacht. Es wird rasant erzählt, nahezu alles wirkt spritzig und glaubhaft. Zum positiven Gesamteindruck tragen auch Nebenfiguren wie der Kinderarzt oder Brookes ehemaliger Freund und dessen Frau bei. Man kann schmunzeln, laut lachen, bedauern und sich freuen. Wie schön, dass dies alles ohne "Überlänge", sogar in 84 Minuten passiert.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Mistress America Bewertung
Bewertung des Films
810

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