AnzeigeN
AnzeigeN

Nirgendwo

Kritik Details Trailer News
Prädikat: wertvoll

Nirgendwo Kritik

Nirgendwo Kritik
0 Kommentare - 23.10.2016 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 3.5 / 5

Seit Jahren ist Danny schon nicht mehr zuhause gewesen. Nach dem Abi ließ er seine Freundin Susu und seinen Freundeskreis zurück und fing an, BWL zu studieren. Sein Vater wollte das so. Danny wollte immer schon lieber fotografieren. Nun ist Dannys Vater gestorben. Und Danny kehrt zurück. Zurück auch zu seiner Ziehschwester, die nicht nur angehende Medizinerin, sondern, wie es aussieht, auch angehende Mutter ist. Von wem, möchte sie nicht sagen. Zurück zu seinen Freunden, die allesamt ihre eigenen Probleme damit haben, sich ein eigenes erwachsenes Leben aufzubauen. Und zurück zu Susu, die Danny nie vergessen hat. Eigentlich sollte sich Danny nun wieder zuhause fühlen. Doch zuhause - wo und was ist das eigentlich? Ist zuhause wirklich irgendwo? Oder nirgendwo?

In seinem Debütspielfilm Nirgendwo lässt Regisseur Matthias Starte seine Helden alle Höhen und Tiefen der Generation Twentysomething durchleben. Während die einen ihre alte Heimat, die ihnen zu klein geworden schien, verlassen, bleiben die anderen in eben dieser Heimat fest verwurzelt, vielleicht aus Liebe zum Bekannten, vielleicht auch aus Angst vor dem Unbekannten.

Trailer zu Nirgendwo

Sowohl der Regisseur als auch die Darsteller, das spürt man in jeder Minute des sorgsam erzählten und mit starken ruhigen Bildern komponierten Films, können genau dieses Lebensgefühl überzeugend aus eigenen Erfahrungen heraus verkörpern und dem Zuschauer glaubhaft vermitteln. Allen voran Ludwig Trepte als Danny und Saskia Rosendahl als Susu, die eine große Liebe und tiefe Gefühle verbindet - für die sie aber vielleicht noch nicht reif genug sind.

An einer zentralen Stelle des Films wird festgestellt, dass heutige 26 sei das neue 16. Nirgendwo kann daher als eine Art Coming of Age-Film der innerlich unbehausten Generation Y gelten. Visuell ist der Film hervorragend gestaltet: Dicht, detailfreudig und liebevoll ausgestattet. Ein gut zusammengestellter Score und Soundtrack versetzen den Zuschauer in eine verträumt melancholische Spätsommerstimmung, das Setting ist perfekt gewählt und erweckt ein universelles Kleinstadtgefühl, das jeder nachvollziehen kann.

Nirgendwo ist ein überzeugendes Debüt, das sich für seine Geschichte, seine Figuren und seine Zuschauer Zeit nimmt und mit ihnen gemeinsam auf eine Reise zu den eigenen Wurzeln geht. Eine Reise nach Zuhause. Eine Reise nach Nirgendwo.

Prädikat: wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

Nirgendwo Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 10.10.2023 von FBW - 0 Kommentare
Im Jahr 1974 wanderte der deutsche Filmemacher Werner Herzog von München nach Paris, um so die todkranke von ihm verehrte Filmhistorikerin Lotte Eisner zu retten. In ihrem Bestseller "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" erzählt die Autorin Rachel Joyce eine ganz &au...
Kritik lesen »

Wochenendrebellen Kritik (Redaktion)

Prädikat: besonders wertvoll

Poster Bild
Kritik vom 17.08.2023 von FBW - 1 Kommentar
Marc Rothemund verfilmt mit Wochenendrebellen den autobiografischen Erfahrungsbericht von Mirco von Juterczenka, der vor zehn Jahren in einem Blog begann, die Erfahrung des "Groundhopping" mit seinem damals sechsjährigen und mit Autismus diagnostizierten Sohn Jason zu schildern. Das E...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Horizont erweitern

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY