Regisseurin Lynne Ramsay dürfte vermutlich nur eingefleischten Filmfans ein echter Begriff sein, kehrt sie doch nach neunjähriger Kinoabstinenz erst jetzt mit ihrem neuen Film We need to talk about Kevin auf die Leinwand zurück. Darin geht es um eine Mutter (Tilda Swinton) und ihren Schmerz, nachdem ihr Sohn an einer High School einen Amoklauf vollzog. Doch noch einmal möchte Ramsay wohl nicht so eine lange Pause machen und hat bereits zwei neue Projekte ins Auge gefasst.
Eines davon klingt richtig interessant, möchte sie doch Herman Melvilles Klassiker Moby Dick verfilmen. Aber nicht als klassische Variante. Wie schon bei dem mäßigen Age of the Dragons plant auch Ramsay eine freie Adaption. So arbeitet sie an einer Geschichte, die sehr lose von Moby Dick inspiriert ist, aber als Science Fiction in den Weltraum verlagert wird. Ein Wal im Weltall? Mitnichten, anstelle eines Meeressäugers ist ein neuartiges Alien geplant.
Der ganze Film soll "sehr psychologisch" werden und spielt hauptsächlich an Bord eines Raumschiffes, ein wenig wie Das Boot. Letztlich soll ihr Moby Dick, wenn es denn so genannt werden kann, sehr klaustrophobisch werden. Da Ramseys Spezialität Dramen sind, wäre es wirklich interessant, mal wieder einen Science-Fiction-Film zu sehen, der nicht nur auf die Actionkomponente reduziert wird, wie es männliche Regisseure gern tun.
Wie stark sich weibliche und männliche Regiearbeit unterscheiden kann, zeigten bereits 1998 Deep Impact und Armageddon - Das jüngste Gericht.
