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Waves

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Waves Kritik

Waves Kritik
1 Kommentar - 15.01.2020 von Moviejones
Wir haben uns "Waves" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Waves

Bewertung: 4 / 5

Eine leidenschaftliche Familienstudie, die mit brutaler Ehrlichkeit zeigt, wie schnell eine Situation kippen kann, eine Entscheidung den Rest des Lebens beeinflussen. Regisseur Trey Edward Shults schuf mit Waves einen emotionalen Ritt, der in gewisser Weise wirklich die Auszeichnung "episch" verdient, wie es das Poster verheißt, nicht zuletzt unterlegt durch das musikalische Händchen von Trent Reznor und Atticus Ross. Nur mit 135 Minuten etwas zu enthemmt.

Waves Kritik

Florida, ein gelungenes Vorstadtleben. Eine afroamerikanische Familie muss eines Tages erleben, wie ihre heile, aber hart erkämpfte Welt von einem Moment auf den anderen zerbricht. Wie kam es zu dem Vorfall? War der psychische und physische Druck, den Vater Ronald (Sterling K. Brown) auf Sohn Tyler (Kelvin Harrison Jr.) ausübte, trotz aller guten Absicht zu viel? Litt Schwester Emily (Taylor Russell) unter Liebesentzug? Und was macht ein solcher Einschnitt aus einer bisher funktionierenden Familie?

Trailer zu Waves

Es ist so simpel und doch so schwer. Man liebt sich und doch zerstört man sich, manchmal in subtilen, versteckten Schritten, manchmal mit voller verbaler Gewalt, einem Vulkanausbruch gleich. Waves erzählt die Geschichte einer Familie, die ein nahezu perfektes Leben führt: Beruflich erfolgreich, gesund, zwei Kinder, der Junge ein Sport-As, aufmerksame Eltern. Doch das Leben ist nicht perfekt, denn die leibliche Mutter der beiden starb, der Vater übermittelt dem Sohn sehr viel Erfolgsdruck und die Beziehung zu dessen großen Liebe muss eine schwere Zäsur erleben.

Waves versteht es auf unglaublich intensive Weise, den Weg vom familiären Himmelreich in den Limbus zu zeichnen, sowohl visuell, dramaturgisch als auch musikalisch. Die mitunter sehr quälenden Songs erinnern in ihrem Cocktail an Filmperlen wie Trainspotting, wo Leben und Talfahrt eines schottischen Teenagers ebenso vehement erlebbar wurde. Als Zuschauer hängt man an den Szenen, fragt sich speziell zu Beginn, was passiert, was dieses perfekte Idyll auch nur annähernd ramponieren könnte, und erlebt von einem Augenblick auf den nächsten das ganze Drama. Dabei ist abzusehen, worauf sich das Ganze zuspitzt, nur gelingt es Trey Edward Shults das Unvermeidliche fesselnd zu verpacken, so dass die Spannung auf lange Sicht extrem hoch bleibt. Und das liegt nicht zuletzt auch an der schauspielerischen Leistung aller Beteiligten, allen voran Sterling K. Brown und Kelvin Harrison Jr.

Diese verlässt den Film erst im zweiten Teil, wenn sich viel Zeit für andere Familienmitglieder genommen wird, ihre Ängste, ihr Miteinander, ihre systematische Flucht. Es erstaunt beim Zusehen immer wieder, wie Menschen durch oberflächliche Freundlichkeiten und betont seichte Formulierungen die Kommunikation erschweren und dadurch mitunter erst recht Missverständnisse produzieren. Deutschen wird gerne eine direkte Art nachgesagt, doch direkt bedeutet nicht Schreien und Aggression, ebenso wenig wie zu viel Rücksichtnahme Probleme löst. Auch wenn Rückzug dringend nötig ist, was man den Leidenden hier ohne Wenn und Aber zugesteht.

Waves ist mit seinen 135 Minuten am Ende doch etwas zu lang geraten und der Bruch in der Mitte des Films ist bewusst gewählt, aber auch sehr heftig. Es ist ein Film über das Leben, der uns gemahnt, glücklichen Momenten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, aber diese auch nicht als gegeben wahrzunehmen. Selbst Menschen, die sich lieben, können sich entzweien, aber genauso gut ist es möglich, dass sich Menschen wieder annähern - ein steter Prozess, wie ein Wellengang.

Waves Bewertung
Bewertung des Films
810

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14.03.2020 13:24 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Klingt so gut, dass ich sofort Bock drauf habe!

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