Ein kurioser Aufbau der Kontraste. The Walking Dead Staffel 6 Episode 2 "JSS" startet mit einer Art Kurzfilm über Enids (Katelyn Nacon) Hintergrundgeschichte vom Tod ihrer Eltern bis zu ihrer Ankunft in Alexandria. Ein langsamer, stiller Einstieg, den eine daherkrauchende Schildkröte noch unterstützt. Weit kommt sie nicht - also die Schildkröte, denn sie wird Enids rohe Mahlzeit. Dann springt die Folge noch ein bisschen zwischen einzelnen Charakteren in der Halbvergangenheit in Alexandria hin und her und wir lernen die dritte neue Figur Dr. Denise Cloyd (Merritt Wever) kennen. Eine Psychiaterin, die sich nun als Ärztin versuchen muss. Und recht bald mehr zu tun bekommt, als Tabletten auszugeben. Trotz Neigung zu Panikattacken.
Ron ist übrigens zurück und nein, er bläst nicht ins Horn. Auch kein anderer der revoltierenden Gruppe um Carter. Es ist doch der gerade Weg, die Wölfe fallen in Alexandria ein! Und ab da geht alles ganz schnell, an allen Ecken wird gekämpft, getötet, gestorben. Die Wölfe lassen einen LKW gegen die Wand krachen, was dann auch die Hupe auslöst, die Rick und Co. in der Ferne hören. Carol mutiert zu Killer-Carol und geht schlau vor: Sie malt sich ein W auf die Stirn, bewaffnet sich, maskiert sich und kommt so gut nah an die Wölfe ran und ballert sie einfach nieder. Morgan schwingt derweil seinen Stock, ist aber über Killermaschine Carol gar nicht glücklich, außer Gefecht setzen muss für ihn nicht gleich töten heißen. Für Carol gibt es da aber mal so gar nichts drüber zu diskutieren, damit scheidet Teamwork flott aus und jeder von ihnen zieht es im Alleingang auf seine Weise weiter durch.
Gabriel hätte wohl etwas früher in The Walking Dead seine Meinung ändern und von Carl was in der Kirche lernen sollen, denn seine Mitteilung an Carl, er wäre nun so weit, kommt kurz vor dem Angriff. Carol drückt ihm und Morgan im Vorbeilaufen eine Knarre in die Hand, mit der er dann recht hilflos dasteht. Beziehungsweise mit zwei Knarren, denn Morgan drückt ihm seine auch noch in die Hand, er bleibt eben lieber beim weniger tödlichen Stock. Jessie muss sich derweil gegen einen Angreifer im Haus wehren und macht dabei eine ähnliche Entwicklung wie Madison in Fear The Walking Dead durch - recht bald mutiert sie zur Löwenmutter, die neben ihrem Zuhause und ihrem Leben auch ihr Junges beschützt, nur dass sie nicht bloß einen Zombie killen muss, sondern eine Wolflady.
Enid wiederum war eigentlich kurz davor, aus Alexandria wieder abzuhauen, sie verweilte noch kurz mit Carl, als der Angriff losging, doch nachdem dieser erste Run überstanden war, haute sie ab. Und machte klar, was das "JSS" bedeutet, das sie im Kurzfilmeinstieg wie ein Mantra überall hinterließ - auf Autoscheiben, oder auch mal gelegt mit den Knochen der Schildkröte. Sie hinterließ Carl einen Zettel, auf dem steht: "Just Survive Somehow". Kurz: "JSS". Wie gesagt, es war der erste Run, die Wölfe wurden vorerst zurückgeschlagen, doch das war sicher nur die Vorhut. Zudem nähert sich derweil auch die Zombieherde den noch ahnungslosen Alexandrianern, die dann das Thema von Episode 3 wird.
Das zeigt auch unten der Promo-Teaser und ein Clip zur nächsten Folge von The Walking Dead Staffel 6, Episode 3 "Thank You", die nächsten Sonntag bei AMC ansteht. Die aktuelle Folge ist heute Abend um 21 Uhr beim FOX Channel unter dem Titel "Kämpfer" zu sehen.