Man fragte sich schon, wie das The Walking Dead Staffel 9-Finale die letzte Episode toppen will - indem sie so ganz anders ist als erwartet. Einige Spannungsbögen gibt es, die sich jedoch anders entwickeln als gedacht, und der Cliffhanger lenkt alles in eine noch einmal ganz andere Richtung. Der Wintersturm ist jedenfalls da, und Zombies im Winter, bei denen man aufgrund des Schneetreibens nicht erkennen kann, ob es echte sind oder Whisperer, machen diese Gefahr durchaus noch etwas dramatischer.
Doch natürlich passiert noch mehr. Die Überlebenden müssen im The Walking Dead Staffel 9-Finale damit umgehen, Tara, Henry, Enid und noch einige mehr verloren zu haben, wie auch damit, dass ihnen die Heizvorräte ausgehen. All dies zusammen treibt sie hinaus in die Kälte, und nicht nur das: Auch die zerstörte Hoffnung im Kingdom und zugleich doch Hoffnung, zumindest vereint woanders einen neuen Weg zu finden.
Während Ezekiel (Khary Payton) am liebsten Lydia (Cassady McClincy) verschwinden sähe, hat sich Daryl (Norman Reedus) zu ihrem Beschützer gemausert, und damit sich vielleicht mehr gefunden als jemals. Lydia wiederum gibt sich bereits selbst genug an allem die schuld und ist suizidal unterwegs, und so bekommt Carol (Melissa McBride) die Wahl: Lydia fleht darum, ihr Leben zu beenden, doch auch Carol wurde durch all das verändert. Diesmal mutiert sie nicht wieder zum Carol-minator oder schickt ein Kind in den Tod: dass Lydia sich selbst schon fertig genug macht, rührt sie dann doch genug, um der Bitte nicht nachzukommen. Oder sie hat einfach schon zu viele sterbende Kinder gesehen, um nun noch eines sterben zu sehen.
Ein weiteres Problem: Auch wenn sie vorerst Unterschlupf finden, ironischerweise im Sanctuary, müssen sie dabei durch Alphas Gebiet, um den Weg durch die eisige Kälte abzukürzen. Und so wird man auf die Folter gespannt, ob man Alphas Reaktion darauf noch im Finale sieht oder nicht. Das verraten wir euch natürlich nicht, doch zumindest so viel: Alpha (Samantha Morton) kommt in der Episode ebenfalls vor.
Schön ist auch die Geschichte um Negan (Jeffrey Dean Morgan) im The Walking Dead Staffel 9-Finale, den man nicht im Gefängnis zum Erfrieren zurücklassen will. Er bekommt seine Chance, sich zu beweisen, als Judith (Cailey Fleming) in Gefahr gerät. Damit ist zwar nicht gleich alles wieder gut, doch ein weiterer wichtiger Schritt getan, Michonne (Danai Gurira) etwas gnädiger zu stimmen.
Der Cliffhanger wiederum ist trotz Alpha ein ganz anderer als gedacht: Nachdem Ezekiel, der mit seiner Gruppe ins Hilltop umgezogen ist, eine wieder hoffnungsvollere Rede im Vergleich zum Start der Episode gehalten hat, hört man nach dem "Over & Out" eine abgehackt sprechende Frauenstimme, die etwas Unverständlches sagt. Womit die Staffel ähnlich endet wie die, als man das erste mal eine Radiostimme anteaserte, die vom Sanctuary sprach.
Wird eine neue Gruppe eingeführt? Oder hat es etwas mit Georgies Gruppe zu tun? Oder war es gar Maggie? Oder vereint man die Mutterserie mit dem Spin-off Fear The Walking Dead? Funkgeräte sind dort schließlich auch aktiv. Ein neues Rätselraten für die Fans, bis es im Herbst bei AMC und hierzulande dem FOX Channel mit The Walking Dead Staffel 10 weitergeht.
Ein zwar spannendes, aber viel ruhigeres Finale als erwartet, das nun selbst wie die Ruhe vor dem Stum dann in der nächsten Season von The Walking Dead wirkte. Das wird sicher nicht jedem gefallen, der sich vielleicht mehr Schocker-Action zum Finale erhofft hatte. Es spiegelt aber die Staffel mit ihren Auf und Abs von Hoffnungslosigkeit und neuer Hoffnung ganz gut wieder.
