Lehrer Martin unterrichtet an einer High School und das nicht besonders erfolgreich. Seine Schüler und deren Eltern wollen, dass er endlich gekündigt wird. Martin und drei Kollegen stürzen sich daraufhin in ein Experiment und versuchen den gesamten Tag über, ihren Alkoholkonsum konstant zu halten. Am Anfang verläuft das Experiment noch überraschend positiv, doch bald zeigen sich die Konsequenzen.
Ich habe mir den Film am 05. Januar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Kann die Begeisterung für diesen Film nicht nachvollziehen. Am Ende ist er sogar Werbung für Alkohol. Da hatte ich echt was anderes erwartet.
Meine BewertungFalls ihn jemand noch nicht gesehen hat und gestern auc hdie Ausstrahlung im Fernsehen verpasst hat: In der Mediathek der ARD ist er weiterhin zu finden.
Thomas Vinterberg inszeniert in den flotteren Szenen beschwingt und berauschend, die Kamera imitiert mitunter die schwankenden Bewegungen des alkoholisierten Körpers, gleichzeitig kommen die Trinkszenen so genussvoll daher, dass ich mir während des Ansehens spontan zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank geholt habe. Mads Mikkelsen geht wie zu erwarten in seiner Rolle auf und wenn man in Kombination mit seiner Anwesenheit die Trinkästhetisierung bedenkt, hätte Vinterberg theoretisch auch für "Hannibal" Regie führen können.
Ansonsten beschränkt sich Vinterberg darauf, die Sachverhalte nur aufzuzeigen, jedoch nicht zu bewerten, ein Urteil dem Zuseher zu überlassen. Eine treffende, pointierte und ambivalente Tragikomödie über die Vor- und Nachteile des Genusses und Konsums von Alkohol, katalysiert durch die Lebenskrisen der bildungsbürgerlichen Protagonisten (Lebensmitte, Familienstress, Singlefrust).
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ich habe mir den Film am 12. März 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Gut, aber nicht herausragend. Ewig vor mir her geschoben, wollte den ursprünglich unbedingt im Kino sehen, bin jetzt nicht böse drum, dass ich ihn Zuhause gesehen habe. Der macht schon viele gute Sachen, war mir aber insgesamt zu sicher inszeniert, folgt zu sehr dem klassischen Drama und bietet wenig Überraschungen.
Ich erwarte z.B. von Nomadland (der zweite Film den ich schon ewig vor mir herschiebe) eine ähnlich sichere Nummer, die zwar die richtigen Karten ausspielt, aber dadurch auch immer etwas zu durchgeplant und gewollt wirkt. Ich hätte erwartet, dass der Streifen noch viel mehr Fässer aufmacht und deutlich tiefer geht, als das was hier gezeigt wird.
Der hätte vor einigen Jahren vielleicht noch besonderer hervorgestochen, aber bei dem Regisseur, dem Cast und den Vorschusslorbeeren hatte ich mit etwas mehr Substanz gerechnet, als mit den offensichtlichsten Tropes mit denen man bei einem Film mit dem Titel - Der Rausch - rechnen kann.
Da bleibt schon was hängen (der Song ist nebenbei gesagt auch sehr eingängig und fängt die tragi-komik schon gut ein) und er regt auch zum Nachdenken an, weil er dann doch keine allzu platten Antworten liefert, aber er ist doch verhältnismäßig zahm, für das was.die Grundpramisse hergegeben hätte.
Die visuelle Umsetzung dagegen finde ich sehr gelungen. Ich hatte den Film immer als einen Anwärter für - mindestens - meine Top 3 des Jahres im Visier, jetzt ist er überraschend sogar an den Top Ten vorbeigeschrammt
Insgesamt trotzdem ein überdurchschnittlich guter Film, den man quasi jedem empfehlen kann, aber auch nichts besonderes.
Mittlerer Unterhaltungswert!
Niedriger Wiederschauwert!
Meine Bewertung- CINEAST -
Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Der Rausch" Kritik
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@tiin
Schön beschrieben. Ist echt einiges an Themen drin. Und ja, diesen politischen Einschub fand ich auch witzig. Hatte ich schon wieder vergessen.
@mb80
Bin gespannt, wie er dir gefällt. Ein aperol kann nicht schaden. Kursk hatte ich tatsächlich nach den schlechten Kritiken spontan links liegen lassen.
Ich freue mich bei den ganzen guten Kritiken inzwischen einfach auf diesen Film... Vielleicht auch, weil der letzte Film von Vinterberg, Kursk, so eine Lusche war.
Sobald ich aus dem Urlaub zurück bin ist es soweit Muss nur aufpassen, dass ich bis dahin nicht so einen Aperol Spritz Kater habe, dass ich den Film nicht genießen kann. Aber der Zustand hat ja auch die Kritiker der Film Bulletin scheinbar beflügelt... (ja, Kritik war sehr gut)
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Ich war ebenfalls gerade im Kino gewesen und habe mir Der Rausch angeschaut. Durch die beiden Oscarnominierungen (beste Regie, bester internationaler Film) und dem Gewinn in der zweiten Kategorie war der Film relativ bekannt. Zudem hat sich Thomas Vinterberg in den letzten Jahren natürlich einen Namen gemacht.
Daher kann man von Der Rausch nicht von einem Geheimtipp sprechen, aber von einer ganz klaren Filmempfehlung. Die Darsteller (nicht nur Mikkelsen) spielen eindrucksvoll die verschiedenen Stufen des Betrunken seins, das Drehbuch ist gut geschrieben, dass der Film einen Spagat zwischen Komödie und Drama gelingt und man schlägt keine klare Richtung sein, sondern zeigt verschiedene Seiten zum Thema Alkoholkonsum. Die Mid-Life-Crisis wird gekonnt thematisiert, ohne dass man alles vorkaut.
Schön dabei ist der Inszenierungsstil von Thomas Vinterberg, die Kameraarbeit sowie die hervorragende musikalische Begleitung.
Darüber hinaus sehr angenehm ist, dass man von diversen Hollywood-Klischees ausreichend entfernt ist. Zudem wird die Geschichte wunderbar mit historischen, besonders politischen Elementen ergänzte.
Von der Intensität war Die Jagd etwas stärker, sonst steht dieser Film dem Werk von 2012 in nichts nach.
Meine Bewertung
Das Leben zelebrieren, solange der Rausch anhält. Bald folgt die Ernüchterung und Katerstimmung.
Nicht so brisant wie "Die Jagd", aber ein schönes Auf und Ab voller Nostalgie und mit einer Prise Humor.
Tolle Darsteller.
... schön mal wieder im Kino gewesen zu sein seit Tenet letztes Jahr.
Meine Bewertung