Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers (2019)

Ich habe mir den Film am 23. Dezember 2019 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Es fühlt sich definitv wieder mehr nach Star Wars an und es ist der beste Teil von Disney für mich. Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch.

Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers" Kritik

Oje, da hätte ich mal lieber ein Ticket für „Cats“ gelöst... Der neue Star Wars ist leider das, was herauskommen würde, wenn man einem casual Star Wars Zuschauer sagen würde, er solle doch mal die möglichst behämmertste Fan Fiction aus der Perspektive eines Verächters von „Last Jedi“ schreiben.

Ich kann an der Stelle nur die Review der populären „Half in the bag“ Crew empfehlen, die zwar etwas durcheinander ist und mit denen ich im Bezug zu „Last Jedi“ auch nicht übereinstimme, die aber dennoch unterhaltsam wie hulle ist.

Kernprobleme:

1. Pacing

2. Schnitt (Pacing!)

3. Krampfhaftes „Mittelfingerzeigen“ gegenüber Rian Johnson und befriedigen möglichst aller Fans

4. Depperte Dialoge

5. Keine Ideen

Die ersten 10 Minuten sind fast schon grotesk schlecht, und nehmen jegliche Überraschung oder mysteriöses direkt weg. Was fast schon gereicht hat, die Prequels zu retten, muss wohl gut genug sein für diesen Abschluss, und so wird good ol‘ Palpy, Grand Champion of Camp, einfach wiederbelebt. Der Film hetzt durch die Handlung, wobei besonders Augenmerk darauf gelegt wird, Fragen von Fans zu beantworten, die nicht unbedingt beantwortet werden mussten, und den Kurs von Johnson zu korrigieren. Da Star Wars Fans scheinbar immer alles explizit erklärt bekommen müssen fallen hier auch die beknackten Dialoge rein, in denen nach der Entdeckung von Palpy erörtert wird, dass „ wir ihn finden müssen, um ihn zu zerstören“, oder Charaktere die Macht einsetzen, und dann zu erklären, dass sie „meine Jedi Kräfte übertragen habe, um blablabla“. Kommt bestimmt in irgendwelchen Computerspielen vor und ist deshalb Kanon und wird gefeiert, für mich eine Beleidigung der Intelligenz der Zuschauer.

Ich vermute, wir sehen uns dann in 5 Jahren, wenn eine Legion von Palpy‘s Klonen am anderen Ende der Galaxis versteckt 10.000 Todessterne gebaut hat, um [insert bullshit here ] ...Rache an Reys Enkeln zu nehmen.

Randbemerkung: Ist es nicht witzig, dass die guten Trilogien von SW bei Teil 3 immer abschmieren, und die schlechte bei Teil 3 „fast gut“ wird? Ist das der Wille der Macht, das Gleichgewicht zu halten??? Naja, immerhin ist das ganze nicht im Stil einer TV Seifenoper inszeniert, und so bleibt sogar dieser Film (knapp) über den Prequels.

Oh, und @eli4s, glückliche Nachrichten: Es gibt neues Spielzeug! Die TIE Fighter haben jetzt dreieckige Flügel, und es gibt rote Stormtrooper. Kreditkarte schon bereit?

@mb80

Liegt alles schon unter dem Weihnachtsbaum!! Bzw die tie fighter ersetzen die Kugeln.

Das klingt ja gruselig. Gegen solche Dialoge bin ich auch allergisch.

Ich vermute, wir sehen uns dann in 5 Jahren, wenn eine Legion von Palpy‘s Klonen am anderen Ende der Galaxis versteckt 10.000 Todessterne gebaut hat, um [insert bullshit here ] ...Rache an Reys Enkeln zu nehmen.

yeah, trash wars!

Ist es nicht witzig, dass die guten Trilogien von SW bei Teil 3 immer abschmieren, und die schlechte bei Teil 3 „fast gut“ wird? Ist das der Wille der Macht, das Gleichgewicht zu halten? Naja, immerhin ist das ganze nicht im Stil einer TV Seifenoper inszeniert, und so bleibt sogar dieser Film (knapp) über den Prequels.

Es gibt nur eine gute Trilogie, soweit ich das sehen kann. Und rein vom Ansatz her, haben die prequels meiner ansicht nach mehr Sinn als die neuen. Auch wenn nur Grütze dabei rauskam. Den dritten teil würde ich da nicht raus nehmen.

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Kayin:

Danke, und gerne geschehen ;)

Ich bin tatsächlich etwas schockiert, als Teil der „pro-Last Jedi Front“ hatte ich ja befürchtet, dass Disney hier zurückrudert, aber ich hatte nicht erwartet, dass sie dafür quasi die komplette Charakterentwicklung aller Figuren opfern würden... Ich hatte was solides im Bereich 3/5 erwartet, aber das war nicht okay. Das gesamte Drama fiel flach, schockierend flach.

eli4s:

„Das klingt ja gruselig.“

Jo und ich hab „Last Jedi“ 4.5/5 gegeben, also überleg dir das mit dem Kinogang nochmal. Weniger Porgs, evtl. ein Lichtblick für dich.

Bei deiner Einschätzung der Prequels bin ich prinzipiell bei dir, auch wenn ich beim Sinn sagen würde, dass der einzige Zweck von denen halt war, Anakin in den schwarzen Anzug zu bekommen. Aber Grütze wars, die neuen sind mindestens gut dirigiert.

@Raven 13

"dieser Kylo Ren passt Total nicht als Darth Vader!!"

Bin nicht der einzige der die Rolle von Kylo Ren nicht gut findet, musst dich nur im Netz umschauen dann siehst du es!!

Du bist glaub einer der einzigen die den möchtegern Darth Vader gut findet^^

Hier ein schöner Artikel von Alex McLevy vom AV Club (jaja, Moby...), der ziemlich hart mit JJ Abrams, einem Regisseur, der seine gesamte Karriere auf Nostalgie aufgebaut hat, bezüglich seiner Entscheidungen bei "Rise of Skywalker" ins Gericht geht:

And so, with The Rise Of Skywalker, Abrams went ahead and did what a small but extremely vocal minority of Star Wars fandom wanted to do but couldn’t: He walked back the most compelling elements of The Last Jedi. And in so doing, he further weakens a franchise that already felt far too beholden to a demanding fanbase. J.J. Abrams (and Kathleen Kennedy, and the rest of Star Wars’ sort-of-creative team) goes further than the PR campaign to throw Rian Johnson’s movie under the bus; he negates the best things that movie did for this series—specifically, liberate it from the unimaginative need to be endlessly beholden to the past.

[...]

This need to continually return to the past, to tie everything back to something that came before rather than allow for an evolution into something new, is what kneecaps The Rise Of Skywalker, draining it of life and making it feel like a limp retread of Return Of The Jedi. [.] Abrams’ kowtowing to noisy fanboys seems most blatant in the marginalization of Kelly Marie Tran’s Rose Tico, introduced as a major new character in The Last Jedi, yet now relegated to a barely-there role on the sidelines, à la Jar Jar Binks; it’s hard not to read it as a sop to the worst of the Star Wars audience.

Nachdem ich den Film endlich sacken gelassen habe, habe ich lange überlegt ob ich überhaupt was schreiben soll. Ich habe keine Kommentare hier gelesen und auch keine Kritiken durchgelesen, auch aus dem Grund da ich mir denken kann was gerade in den vielen Kommentaren los sein wird. Sicherlich gibt es viele Leute, die Episode 9 mochten, aber wie schon bei Episode 8 glaube ich eher, dass der Film für viele Diskussionen sorgen wird und dies wohl eher in negativer Hinsicht. Sicherlich wird der Film gerade von den einen analysiert und in Meta-Ebenen zerschneidet, andere stören sich an den unzähligen Logiklöchern und Filmfehlern, andere werden erklären "mimimi, seit wann soll die Macht dies können und was ist dies für ne dämliche Erfindung - sicherlich nur um Spuelzeug zu verkaufen", wieder andere finden Adam Drivers Nase zu lang, es wird auch die geben, die nach Episode 8 sowieso voreingenommen waren und schlussendlich werden ein bis zwei User das gehaltvolle "ist sowieso nur Disney-Dreck" loslassen.

Und ich kann sogar jeden Kritikpunkt des Films verstehen. Rückblickend muss man sagen, dass es wohl 2 zu unterschiedliche Sichtweisen für die Ausrichtung des Films gab. Innerhalb der vorgegebenen Rahmenhandlung, die es eindeutig gibt, durfte jeder sich austoben. Dabei entschied man sich für Abrams - Mister ich bin ein Fan der 80er und Nostalgie, sowie Johnson - Mister ich bereitse Star Wars für eine neue Generation vor. Für mich absolut unproblematisch und wie Episode 9 bewies, kein Umstand mit dem man nicht arbeiten kann. Letztendlich wusste aber Disney wohl, dass egal was sie machen, es falsch sein wird. So ging man den sicheren Weg, weshalb Star Wars im Jahr 2019 immer noch neue Fans kreirert, aber auch qualvoll versucht die beleidigte Star Wars 8 war Mist-Truppe zu befriedigen. Letztendlich müssten gerade diese Leute nun zufrieden sein, aber sicherlich werden sie es nicht sein. Es ist dies eben das Schicksal dieser Filmreihe, bei der das Fandom wohl so stark mitreden kann wie sonst nur die "Fans" des FC Köln oder dem HSV. Man muss es jedem Recht machen, aber man kann es nicht. Die Prequels verließen das Märchen, waren erwachsener und neu - der Rest ist bekannt und Episode 3 ließ viele der Kritikpunkte hinter sich. Episode 7 sollte eine Rückbesinnung auf die Stärken sein, war aber den meisten zu viel Remake. Star Wars 8 holte die Reihe in die Moderne - darauf war niemand vorbereitet. Und Star Wars 9 versucht es jedem gerecht zu machen. Aber wie will man dies erreichen? Wir reden hier über Fans, welche sich endlich von der Skywalker-Ära verabschieden wollen, aber nackig auf der Straße tanzen, wenn eine Obi-Wan-Serie angekündigt wird!

Aber genug über das Fandom gesprochen, da könnte man Bücher drüber füllen, was ja auch bereits getan wurde. Zurück zu Episode 9 und ich habe immer geschrieben, dass die Episoden 7 + 8 bei mir neu bewertet werden, wenn Episode 9 dies nicht konsequent vollenden würde, was begonnen würde. Und tatsächlich: im Nachhinein gibt es so einige Punkte, die mir sauer aufstoßen, wo Potenzial liegen blieb und was komplett ins Leere lief. Da ist Abrams aber genauso Schuld wie Johnson.
Filmtechnisch muss man auch sagen, dass die erste Stunde des Films keine Zeit zum Atmen ließ. Harte Schnitte, ständige Szenen- und Settingwechsel und zu viel Tempo.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass mir diese wenige Misstände komplett schnuppe sind. Wie schon bei Endgame erhielt ich das Gefühl, dass eine Reise rund beendet wurde. Wie schon bei Endgame war es ein Spaziergang entlang der Memory Lane, mit trotzdem genügend Neuem, so dass ich zufrieden den Credits zuhörte. Schockierende Wendungen, bombatsische Bilder, wundervolle Musik und Figuren mit denen ich mitfiebern konnte - für mich strotzt die Sequel Trilogie in jedem Bildpixel mehr nach Star Wars als es die Prequel Trilogie kläglich versuchte. Star Wars 9 war für mich der erhoffte runde Abschluss, eine emotionale Reise, welche natürlich versuchte alte und neue Fans zu vereinen, aber auch eigenständig genug auf den Beinen stand. Ich konnte eine Rahmenhandlung erkennen, was in Star Wars 8 passierte wurde bis auf wenige Ausnahmen nicht übergangen und die begonnen Mysterien wurden quasi allesamt beendet. Mission geglückt und ich bin zufrieden. Das "wäre wäre" und "hätte hätte", tja, das kann man am Stammtisch wie beim Fussball lange genug ausdiskutieren, ist im Endeffekt aber sinnlos. Deshalb nützt sich das Versteifen auf gewisse Elemente auch nicht, deshalb ließ ich mich fallen und konnte die Magie spüren und habe für mich persönlich eine tolle Star Wars-Trilogie gesehen.

War diese Sequel-Trilogie notwendig? Nö, Gegenfrage: war es die Prequel-Trilogie? Nö! Letztendlich muss man eben auch mal erkennen, dass Filme machen ein Buisiness ist, wie der Fussball handelt es sich um Kommerz, um eine weltweite Branche. Klar, ob Disney oder der DFB, es ist leicht den bösen Imperator in allem zu sehen. Ich kann dies gott sei dank ausblenden und ich hatte definitiv mit allem was Disney gemacht hat, meinen Spaß. An alle die dies nicht konnten: seid doch froh: immerhin hat Disney für euch persönlich die Prequel-Trilogie verbessert. Und sicherlich wird Episode A-C im Rückblick auch die Sequel-Trilogie verbessern. Weshalb? Weil es Star Wars ist.

So, gerne dürft ihr meinen Kommentar nun zerreißen, ihn auseinander nehmen, mir die Fanbrille anziehen und die typischen User werden wohl jeden Satz analysieren. Aber ehrlich gesagt, ist es mir egal, da ich keine Antwort lesen und mir das Erlebte nicht madig machen werde. Und deshalb wünsche ich von hier aus frohe Weihnachten, schöne Bescherung, guten Rutsch und möge die Macht mit euch sein und dann ist es bis zum März, wenn wir über den Mandalorian diskutieren werden - wie kacke oder brillant dieses Werk ist ;)

@Raven13

Die Theorie gibt es bereits seit TFA, als Kylo versucht hat, in Reys Gedanken vorzudringen. Ohne dass er es merkt, könnte Rey bei dem Prozess seine Erfahrung in der Macht um im Kampf "gedownloaded" haben.

Das habe ich so mal gehört, und das würde deine These durchaus stützen.