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Arcane

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Ein Meilenstein der Animationstechnik!

Arcane Review

Arcane Review
2 Kommentare - 11.11.2024 von Moviejones (Ian B.)
Wir haben uns "Arcane" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob sich diese Serie lohnt.
Arcane

Bewertung: 5 / 5

Anlässlich des Starts von Staffel zwei zur Videospieladaption Arcane, blicken wir auf den Auftakt zu diesem Meisterwerk von einer Serie zurück. Basierend auf dem größten Mehrspieler-Spiel der Welt, begann 2021 die Umsetzung der teuersten Animationsserie aller Zeiten, die nun, drei Jahre später ihren Abschluss finden soll.

Review zu Arcane Staffel 1

Einst eine vereinte Stadt, befindet sich Piltover inzwischen im Zwiespalt zwischen den Bewohnern der Oberstadt und denen aus den Gassen. Ein Klassenkampf, der nicht nur die Stadt in zwei reißt, sondern auch die Familie von Powder und Vi. Die daraus resultierenden Ereignisse werden sowohl die Stadt, genau wie die Leben all ihrer Bewohner für immer verändern.

Trailer zu Arcane

Viel mehr Worte möchten wir zur Geschichte auch erstmal nicht verlieren, denn umso weniger ihr vorher wisst, desto besser. Darüber hinaus steigt euer Euphemismus bezüglich der Serie, wenn ihr die Videospielvorlage League of Legends von Entwickler Riot Games gespielt habt. Viele Helden des Spiels, wie Vi oder Caitlyn, werden hier zu Hauptfiguren. Gleichzeitig führt die Serie andere Figuren, wie Silco, komplett neu in die Lore ein. Falls ihr euch jetzt davor fürchtet, die Geschichte ohne Vorwissen aus dem Spiel nicht zu verstehen, können wir euch Entwarnung geben. Wir hatten selbst keinen Schimmer von den Charakteren der Vorlage und hegten unsere Zweifel, ob diese Videospieladaption uns abholen wird, doch wir sollten uns irren. Arcane ist eine der besten Serien, die wir je gesehen habe. Lasst uns euch mitnehmen in die Stadt Piltover.

Bereits die erste Szene macht unwiderruflich klar, dass diese Serie zu den ganz großen Bewegtbild-Kunstwerken unserer Zeit gehört. Innerhalb dieser ersten Szene werden uns die beiden Hauptfiguren Powder (Mia Sinclair Jenness) und ihre Schwester Vi (Hailee Steinfeld) vorgestellt und ihre Beziehung zueinander etabliert. Ihr zukünftiger Ziehvater Vander (J. B. Blanc) wird ebenfalls eingeführt, sowie der Konflikt zwischen der Oberstadt und den in den Gassen hausenden Bewohnern der Unterstadt. Es benötigt keine einzige Zeile Dialog, um die notwendigsten Informationen an uns Zuschauer zu übertragen. Die Bilder sprechen für sich, die Musik untermalt die Szene und offenbart das Innenleben der Figuren. Die Kamera nutzt das Genre und zeigt uns Einstellungen, die wir in Live-Action so selten bis nie zu Gesicht bekommen würden. Arcane ist der Inbegriff der Phrase: "Every Frame a picture". Egal zu welchem Zeitpunkt ihr die Serie pausiert, ihr könnt euch das gezeigte Bild einrahmen, denn die Qualität der Animation setzte 2021 neue Maßstäbe.

Der erste Akt der Geschichte konzentriert sich auf die Etablierung aller wichtigen Figuren und bricht den Konflikt zwischen ihnen vom Zaun. Dabei fokussiert sich die erste Episode noch voll und ganz auf unsere Kerntruppe, bestehend aus den beiden Schwestern Powder und Vi, Mylo (Yuri Lowenthal) und Claggor (Roger Craig Smith). Unter der Führung von Vi, klettern sie über die Dächer der Oberstadt und dringen in das Labor eines jungen, ambitionierten Wissenschaftlers ein. Dort löst Powder ungewollt einen Hex-Stein aus, der eine Explosion auslöst. Auf der Flucht vor den Enforcern, zieht sich die Truppe in die Gassen zurück. Wir folgen ihnen und werden in die staubige, harte Welt des Untergrunds eingeführt. Auch der augenscheinliche Schurke der Handlung, der Untergrundboss Silco (Jason Spisak), wird uns vorgestellt.

Zu Beginn der zweiten Episode sehen wir den Einbruch in das Labor aus den Augen des bereits erwähnten Wissenschaftlers namens Jayce (Kevin Alejandro). Dieser war mit der aufstrebenden Enforcerin Caitlyn (Katie Leung) auf dem Weg in sein Büro, als er auf die Truppe stieß. Die Explosion in der Oberstadt ist der Auslöser für die gesamte Handlung des ersten Akts und nimmt ebenso Einfluss auf das Leben des jungen Jayce. Ebenfalls in den ersten beiden Episoden eingeführt werden wichtige Haupt- und Nebenfiguren, wie sein zukünftiger Laborpartner Viktor (Harry Lloyd), die Politikerin Mel (Toks Olagundoye), der legendäre Professor Heimerdinger (Mick Wingert) und der Straßenjunge Ekko (Reed Lorenzo Shannon). Natürlich waren das noch lange nicht alle Figuren, die Einfluss auf die Handlung nehmen. Bei der Vielzahl an Figuren ist für jeden mindestens eine Lieblingsfigur sicher.

Dabei ist es fast schon verwunderlich, wie gut dieses Ensemble an Charakteren ausbalanciert ist. Während die Herkunftsgeschichten der Hauptfiguren clever in die Geschichte verwoben werden, kommen auch Nebenfiguren nicht zu kurz. Arcane zeichnet komplexe Charaktere, die selten als klassische Helden oder Schurken agieren. Jede Figur hat ihre eigene Agenda und handelt nachvollziehbar. Spätestens zum fulminanten Finale des ersten Akts sehen wir selbst Schurke Silco mit anderen Augen. Dieser mauserte sich mit zunehmender Laufzeit der Serie in Kombination mit Jinx (Ella Purnell) zu unserer persönlichen Lieblingsfigur und einem der besten Antagonisten, der jüngeren Seriengeschichte.

Der zweite Akt macht einen größeren Zeitsprung und zeigt uns bekannte Charaktere in einem neuen Licht. Selbst Piltover erstrahlt in neuem Glanz und Technologie. Arcane nutzt wenige Szenen, Anspielungen und Geschichten, um die Größe der Welt, die sich hinter der Lore befindet, zu suggerieren. Seit Sekunde eins möchten wir mehr über die Stadt Piltover und ihre Bewohner wissen. Die Gassen strotzen nur so vor interessanter Figuren, während Charaktere wie Ambessa Medarda (Ellen Thomas) uns fragen lassen, was außerhalb der Stadtmauern für eine Welt wartet. Die Handlung entwickelt sich weiter, während die Charaktere neue Allianzen schließen und auf alte, sowie neue Feinde treffen. Insbesondere die Beziehung der beiden Schwestern führt durch die Geschichte und spitzt sich im dritten Akt zu einem unvergesslichen Höhepunkt zu. Wie die Handlung sich in der aktuellen zweiten Staffel weiterentwickelt, könnt ihr hier nachlesen.

Begleitet wird der Plot der Serie von einem Soundtrack, der seinesgleichen sucht. Dieser untermalt nicht nur passend die Szenerie und lenkt unsere Emotionen, sondern projiziert die Gefühle der Figuren effektiv auf uns Zuschauer. Dabei wird darauf geachtet, nicht zu viele Songs zu verwenden. Dadurch wirken die jeweiligen Szenen nicht austauschbar, sondern bleiben, genau wie der Soundtrack, im Gedächtnis.

Ein hervorragender Animationsstil, tiefgründige Charaktere, packende musikalische Untermalung und eine clever verwobene Handlung. Arcane benötigt dafür lediglich neun Episoden mit einer Lauflänge von 39 bis 44 Minuten. Keine Füller-Episoden oder unnötigen Nebenplots. Die Serie nimmt sich die Zeit, die sie braucht für die Geschichte und nicht mehr. Deshalb soll auch bereits nach Staffel zwei Schluss sein. Abgesehen von dem unmenschlichen Aufwand, den es braucht, um solch eine Animationsserie zu produzieren, endet sie mit ihren Figuren. Statt aufgrund des Erfolgs in die Länge gezogen zu werden, entscheidet man sich, die Handlung mit der zweiten Staffel zu beenden. Ein ausschlaggebender Faktor mögen dabei auch das Budget und die Produktionsdauer gespielt haben. 250 Mio. US-Dollar sollen beide Staffeln gekostet haben. Laut den beiden Schöpfern von Arcane, Christian Linke und Alex Yee, kostete es sie ganze sechs Jahre, die erste Staffel für Netflix umzusetzen und überhaupt erst einmal von Riot Games bewilligt zu bekommen.

Fazit

Wir könnten in einem Spoiler-Abschnitt noch viele Seiten über dieses Meisterwerk der Animationsserien schreiben, doch empfehlen wir lieber, euch selbst ein Bild zu machen. Durch ihre starken Geschichten und Figuren eignet sich die Serie nicht nur für Kenner von League of Legends, sondern für wirklich jeden, der keine Grundabneigung gegen Animationsserien hat. Bei uns hat es lediglich zum Abschluss des ersten Akts gedauert, bis wir wussten, dies wird ein Meisterwerk. Arcane scheut sich nicht vor emotionalen Themen, sondern drückt mit dem Stift noch tiefer in die Wunde. Hier gibt es keine einzige überflüssige Szene oder Figur. Jeder Charakter strotzt nur so vor tiefgründigen Motiven, die weder schwarz noch weiß gezeichnet sind. Genauso komplex und durchdacht wirkt die Welt von Arcane, von der wir nicht genug bekommen können.

Arcane Bewertung
Bewertung des Films
1010

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2 Kommentare
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Rayd : : Moviejones-Fan
12.11.2024 10:51 Uhr
0
Dabei seit: 13.08.13 | Posts: 31 | Reviews: 0 | Hüte: 0

@CreasyX:

jep, nur zwei Staffeln Arcane. Es soll aber wohl weitere Geschichten aus der Welt geben im Anschluss und diese Welt ist auch riesig. Die in Arcane erzählte Geschichte ist mit Staffel 2 jedoch auserzählt heißt es.

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CreasyX : : Moviejones-Fan
12.11.2024 08:00 Uhr
0
Dabei seit: 30.09.23 | Posts: 43 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Die drei Jahre später ihren Abschluss finden soll? Es kommen nur zwei Staffeln insgesamt?

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