Bewertung: 2.5 / 5
Zwei Jahre ist es her, seitdem Ana und Christian aufs Bett auf der Leinwand gekrochen sind und so wie es der erste Teil schaffte, das Mögliche aus dem viel verkauften, aber mittelmäßigen Roman herauszuholen, so gelingt dies auch der Fortsetzung Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe. Regisseur James Foley (Verführung einer Fremden, House of Cards) musste dazu nicht in allzu große Fußabdrücke treten, die Sam Taylor-Johnson hinterlassen hat und mit dem inzwischen bekannten Ensemble um Jamie Dornan und Dakota Johnson gelingt die Fortführung der Geschichte. Fans werden den Kinostart nicht verpassen dürfen, wer jetzt einsteigen will, sollte zumindest Fifty Shades of Grey kennen.
Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe Kritik
Anastasia (Dakota Johnson) startet ein neues Leben abseits des kontrollsüchtigen Christian Grey (Jamie Dornan) und geht in ihrem neuen Job als Lektorin auf. Doch so leicht lässt sich ein milliardenschwerer Ex nicht abschütteln, der plötzlich tiefe Gefühle empfindet. Dem passt es so gar nicht, dass Anas neuer Chef Jack Hyde (Eric Johnson) ihr Avancen macht und so geht er den Schritt, den Ana nie zu hoffen und den er nie zu sagen wagte...
Trailer zu Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe
Mit Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe kommt Teil 2 der BDSM-Filmtrilogie und damit die Verfilmung des gleichnamigen Romans von E. L. James ins Kino. Es würde verwundern, könnten die 571 Mio. Dollar, die Teil 1 weltweit eingespielt hat, getoppt werden, doch das läge nicht daran, dass zwischen den Kissen die Luft raus ist. Fans werden mit Wahrscheinlichkeit wieder ein Ticket lösen, doch für alle Kenner der Szene sind die Romane und damit Verfilmungen nicht ganz ernstzunehmen. Alles in allem wird die gleiche Rezeptur wie beim Vorgänger angewendet, was weitgehend funktioniert, doch es hilft nicht über die unterdramatisierte Handlung und Schwarz-Weiß-Zeichnung der Figuren hinweg, die und deren Dialoge stark an Twilight erinnern.
Die Wirkung wird vollkommen verfehlt, selbst wenn Ana ohne Slip aufwartet, Liebeskugeln im Spiel sind oder es richtig her geht. So manche Szene wirkt, als wird hier gerade ein Häkchen bei der Buchszene gesetzt, check, erledigt, haben wir. Die Musikauswahl ist ok, aber die teils stümperhafte Einbettung, wenn Titel das eine oder andere Mal regelrecht in die Szenen hineinschreien, lassen Erotik bzw. Erregung nur ganz zaghaft durchscheinen. Und das liegt vor allem an der dürftigen Romanze um einen Milliardär Ende 20 und seine Sub, die sich eine 16-jährige im Körper einer Alten ausgedacht haben muss, anders ist diese nach plattesten Erzählstrukturen zusammengebastelte Story nicht zu erklären.
Die Schauspieler geben das Mögliche, etwas aus den Rollen herauszuholen, obwohl weder Dornan noch Johnson eine große Leistung an den Tag legen. Wie bei Teil 1 bleibt festzuhalten, dass trotz aller Nacktszenen ein eher verschämter Versuch bleibt, das schlüpfrige Thema auf die Leinwand zu bringen. Die breite Masse soll nicht verschreckt werden und deswegen wird eine Menge Romantik ausgekippt, um den Hardcore-Sex leinwandfähig zu machen. Tabus werden hier nicht gebrochen und nicht annähernd wird die Erotik eines Der Liebhaber erreicht - um nur ein Beispiel eines wirklichen Erotikfilms zu nennen.
Auch wenn wir die Inszenierung als ausbaufähig empfinden, wird die Reihe konsequent mit den bekannten Zutaten fortgesetzt, der Regiewechsel ist kaum spürbar und Fans werden viele bekannte Gesichter wiedererkennen. Die dekadente Lebensweise eines Christian Grey und das teils ungestüme Product Placement erhöhen zudem den Humorfaktor - und das ist doch auch was.