Bewertung: 4.5 / 5
Was man dann in den folgenden 90 Minuten Kung Fu Panda 2 erlebt, stellt sich als eine mitreißende, spektakuläre Achterbahnfahrt heraus, die vor Action, Witz und sensationellen Effekten nur so strotzt. Gleichzeitig werden die stellenweise dramatische Geschichte und die damit verbundenen Ängste und Sorgen ihrer Hauptfigur nie außer Acht gelassen, so dass selbst der famos dargestellte Antagonist Shen sich Stück für Stück öffnet und das Publikum zeitweise an seinen wahren Gefühlen teilhaben lässt. Ein durchtriebener, aber doch tragischer Charakter, welcher grandios in der Originalversion von Gary Oldman gesprochen wird. Ebenso gewinnen die "Fünf" - allen voran die stolze Tigress - im Vergleich zum Vorgänger zunehmend an Profil. Zu der Synchronisation lässt sich sagen, dass man sich die OV ansehen sollte, insofern man die Möglichkeit hat. Um Jack Black, der den liebenswerten Bären spricht, versammeln sich unter anderem Mega-Stars wie Angelina Jolie, Jackie Chan oder auch Dustin Hoffman, die ihre Figuren alle wunderbar mit Leben füllen und jede Menge Spaß verbreiten.
Die Action bietet wahnwitzige, perfekt choreographierte Kämpfe in gestochen scharfen, knackigen 3D-Bildern, die den Zuschauer mit ins Geschehen einbeziehen und ein tolles Mittendrin-Gefühl erschaffen. Atemberaubend. Dabei übertreffen sich die Action-Szenen jedes Mal aufs neue und wenn der Kinobesucher denkt, wilder geht's nicht mehr, wird man beispielsweise mit einer haarsträubenden Verfolgungsjagd - in der unter anderem eine Rikscha eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt - eines Besseren belehrt. Der bewährte tollpatschige Humor aus dem Vorgänger wird dabei genauso konsequent ausgebaut und bietet mit lustigen Dialogen jede Menge Spaß für die ganze Familie. Als zusätzliches, kunstvolles Highlight sind die wunderschönen in 2D gezeichneten Traum-Sequenzen und Rückblenden zu erwähnen, in denen sich Po nach und nach seiner Herkunft und deren Bedeutung nähert. Garniert wird das Ganze mit einem pompösen Score, der mit seinem fernöstlichen Klängen das Geschehen jederzeit hervorragend und passend in Szene setzt. Die zweite Zusammenarbeit zwischen John Powell und Hans Zimmer zahlt sich in Kung Fu Panda 2 wie schon im ersten Abenteuer aus.
Zum Schluss lässt sich sagen, dass das Team um Kung Fu Panda 2 die Messlatte für die noch folgenden Animationsfilme im Jahr 2011 verdammt hoch gelegt hat und mächtig mit den Muskeln spielt. Die Konkurrenz sollte sich warm anziehen und aufpassen, dass sie am Ende nicht samt Handkantenschlag verprügelt wird. Denn was Dreamworks mit diesem Kracher abliefert, ist stark. Bärenstark. Wir vergeben 4,5 von 5 Hüten.
Autor: Robert B.
