Bewertung: 3.5 / 5
Die Trilogie ist komplett. Mit Sonic the Hedgehog 3 kehrt der schnellste Igel der Welt zurück auf die große Leinwand und bringt einige Freunde, aber auch manche Feinde mit. Im Zentrum steht dabei Shadow, ein mysteriöser Igel mit einer dramatischen Vergangenheit, der auf Rache aus ist. Kann Team Sonic ihn aufhalten und die Welt retten?
Sonic the Hedgehog 3 Kritik
Sonic, Knuckles und Tails treffen auf einen neuen und überaus mächtigen Gegner: Shadow, ein mysteriöser Bösewicht, der über enorme, schier unvorstellbare Kräfte verfügt. Da ihre Fähigkeiten in jeder Hinsicht unterlegen sind, muss Team Sonic eine unerwartete Verbindung eingehen, um Shadow aufzuhalten und die Erde zu beschützen.
Trailer zu Sonic the Hedgehog 3
Wir können es eigentlich ganz kurz halten: Ihr mögt die ersten beiden Teile? Dann werdet ihr auch mit diesem dritten Teil viel Spaß haben. Die Formel wird beibehalten, das Rad nicht neu erfunden. Man bekommt, was man erwartet, und das meinen wir ganz neutral.
Natürlich wollen wir doch noch etwas genauer auf das Finale dieser doch sehr ungewöhnlichen Trilogie schauen, denn passend zur aktuellen weihnachtlichen Zeit müssen wir hier eigentlich von einem Wunder sprechen, dass diese Trilogie überhaupt existiert. Vor allem, wenn man bedenkt, wie damals alles angefangen hat.
Erinnert ihr euch noch an diese furchtbaren ersten Bilder, die damals im Vorfeld von Sonic the Hedgehog veröffentlicht wurden? Sonic sah einfach schrecklich aus. Doch zur Überraschung vieler änderte Paramount daraufhin das Design nachträglich (trotz fast fertigen Films) und präsentierte uns einen der Vorlage treuen Sonic, mit dem die Fans sehr zufrieden waren. Und wann erschien der Film? Ausgerechnet im Frühjahr 2020, dem Corona-Jahr. Es schien, als folgte ein Unglück aufs nächste. Doch man hatte Glück, man startete früh genug, um noch offene Kinos zu haben und wurde am Ende mit weltweit etwas über 300 Mio. Dollar einer der erfolgreichsten Filme des Jahres. Die Fortsetzung spielte dann sogar knapp über 400 Mio. Dollar ein.
Es spricht nicht viel dagegen, dass es bei Sonic the Hedgehog 3 anders sein wird. Die Konkurrenz mag im Dezember groß und namhaft sein, doch wir haben gelernt, nicht gegen Sonic zu wetten. Und der dritte Teil macht einfach verdammt viel richtig. Qualitativ ist er auf Augenhöhe mit seinen beiden Vorgängern, und wir würden sogar behaupten, dass dies hier der bisher beste Teil der Trilogie ist.
Dabei richtet sich auch das Finale der Trilogie klar an Kinder. Vor allem für Erwachsene dürften daher manche Sätze oder Einstellungen merkwürdig wirken. Kritisieren tun wir das nicht, der Film richtet sich eben an eine bestimmte Altersgruppe. Dennoch möchten wir es erwähnen, da der Erfahrung nach auch viele Erwachsene Interesse an dem Film haben. Sonic ist eben eine beliebte Marke, die zurück bis in die 90er Jahre reicht.
Oberflächlich kopiert Sonic the Hedgehog 3 den zweiten Teil mit seiner Geschichte. Was damals Knuckles war, ist jetzt eben Shadow. Wirklich große Überraschungen gibt es hier nicht, und vor allem erfahrene Kinogänger wissen relativ schnell, wie sich alles entwickeln wird. Dem Spaß tut dies aber keinen Abbruch. Gerade im Vergleich der Story ist die von Shadow wesentlich stärker herausgearbeitet. Für einen Kinderfilm waren wir dann sogar überrascht, wie dramatisch und auch emotional dies alles erzählt wird. Der Film bekommt echte Tiefe, nachvollziehbare Motive und Dramatik. Ganz ehrlich, da kann sich so manche Comicverfilmung einiges von abschneiden.
Die Geschichte von Shadow ist sicherlich eine Stärke des Films. Die andere ist Jim Carrey. Eigentlich seit Sonic the Hedgehog 2 im Ruhestand, kehrt er jetzt doch noch einmal zurück auf die große Leinwand. Glücklicherweise will er von einem Ruhestand inzwischen nichts mehr wissen, denn ja, er hat es immer noch drauf. Wer Lust auf Jim Carrey in voller Aktion hat, bekommt auch genau dies. Tatsächlich stellte Sonic the Hedgehog 3 für den erfahrenen Schauspieler sogar eine neue Herausforderung dar, denn er durfte mit sich selber spielen, da er hier eine Doppelrolle verkörpert. Wobei wir eher von Chance sprechen sollten, denn Szenen mit sich selbst zu entwickeln, bietet völlig neues Potenzial. Vor allem eine gemeinsame Tanzszene der beiden Jim Carreys ist uns hier im Gedächtnis geblieben. Wenngleich seine Verkörperung von Dr. Robotnik aka Eggman nicht immer treu der Vorlage gegenüber war, so war es doch immer ein Vergnügen, Carrey in der Rolle zu sehen und er liefert hier womöglich ebenfalls seinen besten Auftritt innerhalb der Trilogie ab.
Die anderen Schauspieler wie die beiden Rückkehrer James Marsden und Tika Sumpter sind auch da, aber mehr auch nicht. Was Krysten Ritter zudem hier zu suchen hat, haben wir nicht wirklich verstanden. Sie alle sind im besten Fall Statisten. Doch das stört nicht. Der Film ist klug genug, um zu wissen, auf welche Figuren er sich zu konzentrieren hat, und mit denen hat man dann auch jede Menge Spaß. Daher ist es nicht verkehrt, dass am Ende bereits das nächste Abenteuer vorbereitet wird, sitzen bleiben lohnt sich also.
Fazit
Nicht immer ist der dritte Teil einer Trilogie auch der beste, doch im Falle von Sonic the Hedgehog 3 ist genau dies gelungen. Ein Film für Kinder, ja, doch einer, der erkannt hat, dass er deswegen nicht auf Tiefe oder Dramatik zu verzichten braucht. Shakespeare solltet ihr natürlich dennoch nicht erwarten.
Vor allem ein doppelter und gut aufgelegter Jim Carrey sowie mit Shadow ein starker Antagonist sorgen dafür, dass die Trilogie auf einem Höhepunkt endet. Es spricht viel dafür, dass die Erfolgsgeschichte der Reihe fortgesetzt und mit Sonic the Hedgehog 3 noch lange nicht enden wird. Die Kinder werden es begrüßen.